Amis auf Kinder* Tiefflieger Angriffe

…In Hamburg-Wandsbeck werfen feindliche Flieger bei Tage Giftbonbons und als Füllfederhalter getarnte Sprengkörper ab. Hierdurch werden mehrere Kinder, die diese Gegenstände aufheben, getötet und verletzt. (311)…

British and US Bombenkrieg auf Kinder

Band I.

 U.S.A.

Auszug

 

1 9 4 0    M a i

Zwei feindliche Flugzeuge werfen auf das Hospital in Amiens Bomben, obgleich das Gebäude deutlich durch das Rote Kreuz gekennzeichnet ist. Dadurch werden zwei Verwundete getötet und 24 erneut schwer verletzt. (136)

1 9 4 2

O k t o b e r

Feindliche Flugzeuge greifen auf der militärisch völlig bedeutungslosen ostfriesischen Insel Spiekeroog Gruppen von HJ-Angehörigen an, die auf den Feldern der Insel mit Erntearbeiten beschäftigt sind. (126)

1 9 4 3

J u n i / J u l i

Zwischen Soden und Saalmünster wird der Personenzug Frankfurt– Fulda zweimal mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Nachdem der Zug gehalten hat, wird der Beschuß auf die flüchtenden Men- schen fortgesetzt. (193)

S e p t e m b e r / O k t o b e r

In Danzig werden bei vollkommen klarer Sicht durch feindliche Flugzeuge Bomben auf das mit dem Roten Kreuz deutlich gekennzeichnete Diakonissen-Krankenhaus geworfen. Die Kinderabteilung erhält einen Volltreffer und wird völlig zerstört, wobei 49 Kinder und sechs Krankenschwestern den Tod finden. (132)

O k t o b e r

Bei Limburg greifen zwei feindliche Jagdflieger auf der Autobahn Lkws, die mit Hausrat beladen sind, mit Bordwaffen an. Hierdurch wird eine Person getötet und drei weitere schwer verletzt. (156)

In dem Dorf Viermünden Krs. Frankenberg (Eder) werden durch Tief- flieger systematisch die Bauernhäuser unter Feuer genommen und in Brand geschossen, wodurch insgesamt zehn Bauerngehöfte vernich- tet werden. Das Dorf besitzt keinerlei Industrieanlagen. (506)

In Hamburg-Wandsbeck werfen feindliche Flieger bei Tage Giftbonbons und als Füllfederhalter getarnte Sprengkörper ab. Hierdurch werden mehrere Kinder, die diese Gegenstände aufheben, getötet und verletzt. (311)

1 9 4 4

J a n u a r

Feindliche Flieger greifen bei klarer Sicht den nur 30 Häuser zählen- den Ort Schauereck Krs. Euskirchen mit Bordwaffen und zehn bis zwölf Sprengbomben an. Dadurch werden zahlreiche Einwohner, dar- unter auch Frauen und Kinder, getötet. (560)

10 km südlich Houffalice in Belgien wird eine Sanitätskolonne durch drei feindliche Tiefflieger dreimal hintereinander angegriffen. Hier- durch werden 40-50 Mann getötet und eine weitere große Anzahl Verwundeter verletzt. (561)

M ä r z

Zwischen Schonungen und Gädheim (Unterfranken) greifen feindliche Tiefflieger einen deutschen, sichtbar gekennzeichneten Lazarettzug mit Bordwaffen an. Zahlreiche Verwundete werden getötet oder er- neut schwer verletzt. (179)

Im Bereich von Blaubeuren bei Ulm schießen feindliche Tiefflieger wiederholt auf die Landbevölkerung sowohl in den Feldern wie auch auf den Straßen. Ein Bauer wird auf der Straße schwer verletzt, sein Pferdefuhrwerk zusammengeschossen. Eine Schafherde wird eben- falls beschossen. Militärische Ziele sind in der Gegend nicht vorhan- den. (352)

In Stendal werden Frauen und Kinder, die in den Gärten arbeiten, von feindlichen Fliegern aus 20-30 m Höhe angegriffen und mit Bord- waffen beschossen, wobei Tote und Verwundete zu beklagen sind. (311)

In Templin (Uckermark) werfen feindliche Flugzeuge bei Tagesangriff Sprengbomben auf das Kreiskrankenhaus bzw. Lazarett, das deutlich mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. Ergebnis: 200 Zivilisten und Verwundete tot. (578)

A p r i l

In der Nähe von Oschatz (Sachsen) beschießen zwei feindliche Tief- flieger deutsche Frauen und Kinder, die auf den Feldern   arbeiten. (397)

In Goslar wird ein deutscher Bauer auf dem Felde bei der Arbeit von einem feindlichen Tiefflieger erschossen. An seiner Leiche werden von Ärzten handtellergroße Explosionslöcher im Rücken festgestellt. (392)

Nach einem Luftkampf zwischen deutschen und amerikanischen Jagdfliegern drehen zwei USA-Maschinen ab, fliegen einen am Fall- schirm hängenden deutschen Piloten an und erschießen ihn mit dem MG in der Luft. (158)

Ein auf dem Bahnhof in Usingen haltender Zug, der mit Zivilisten voll besetzt ist, wird von zwei feindlichen Tieffliegern mit Bordwaffen be- schossen. Ergebnis: sechs Tote, 14 Schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte. (144)

Ein 12-jähriges deutsches Mädchen, das mit einem Pferdegespann bei Rothenburg / Tauber auf der Landstraße unterwegs ist, wird durch feindliche Tiefflieger getötet. (326)

Sechs feindliche Jagdbomber greifen die kleine Landgemeinde Hart- hausen Krs. Eßlingen mit Bomben und Bordwaffen an. Industriean- lagen sind dort nicht vorhanden. (505)

Nach Luftkampf zwischen deutschen und feindlichen Fliegern be- schießen zwei feindliche Flugzeuge in der Nähe von Korbach (Wal- deck) einen am Fallschirm hängenden deutschen Piloten. (504)

Feindliche Tiefflieger schießen auf der Landstraße kurz hinter Erlan- gen einen deutschen Personenkraftwagen mit Bordwaffen zusam- men. Die Insassen, zwei Zivilisten, werden getötet. (326)

In Lellbach (Waldeck) greifen amerikanische Jagdflugzeuge nach dem Luftkampf mit deutschen Jägern einen deutschen Piloten, der aus brennender Maschine ausgestiegen ist und am Fallschirm hängt, mit Bordwaffen an und erschießen ihn. (340)

M a i

In Lößen greifen amerikanische Flugzeuge bei klarer Sicht aus gerin- ger Höhe deutsche Zivilisten an. Ein Ehepaar wird getötet, zwei Kin- der und ein 20-jähriges Mädchen schwer verletzt. (547)

J u n i

Feindliche Jagdbomber greifen in der Nähe von St. Lo deutsche Sani- tätswagenkolonne, die deutlich mit Rotem Kreuz gekennzeichnet ist, mit Bordwaffen an. Sämtliche Fahrzeuge brennen aus. Die Schwer- verletzten verbrennen. (116)

In Baron (Normandie) greifen acht feindliche Flugzeuge deutlich ge- kennzeichneten deutschen Hauptverbandsplatz an. Ergebnis: 50 Ver- wundete tot, zahlreiche andere schwer verletzt. Über Baron abge- schossener britischer Fliegeroffizier bestätigt, daß die Rote-Kreuz- Zeichen des Platzes gut sichtbar gewesen sind. (657, 659)

Feindliche Tiefflieger beschießen bei Ansbach einen nur mit Zivilisten besetzten Personenzug, wodurch zahlreiche Männer, Frauen und Kin- der getötet und verwundet werden. (326)

Bei Mayenne – Mouertlin greifen feindliche Flugzeuge deutschen Sa- nitätslastkraftwagen mit Rote-Kreuz-Abzeichen im Tiefflug mit Bord- waffen an und schießen ihn in Brand. Alle 18 Verwundeten verbren- nen. (509)

Tiefflieger greifen den Personenzug Schwebta – Heiligenstadt mit Bordwaffen an. Jeder einzelne Personenwagen des langsam fahren- den Zuges wird mit Maschinengewehrgarben belegt. Ergebnis: fünf Tote und 10 – 15 verwundete deutsche Zivilisten. (198)

Feindliches Jagdflugzeug schießt im Raume Alencon auf einen im Luftkampf abgeschossenen deutschen Piloten, der ausgestiegen ist und am Fallschirm hängt. (306)

Im Raume Argentan – Fallaise (Normandie) wird deutsche Rote- Kreuz-Kolonne mit Verwundeten von amerikanischen Tieffliegern völ- lig zusammengeschossen. Englischer Major versichert, daß Engländer keine Rote-Kreuz-Fahrzeuge angreifen, wogegen die Amerikaner freie Jagd hätten und für abgeschossene Fahrzeuge Prämien erhielten. (314)

In der Nähe von Caputh bei Potsdam greifen zwei feindliche Flugzeu- ge aus geringer Höhe Segel- und Ruderboote auf der Havel an. Das- selbe wiederholt sich auf dem Stölpchen- und dem Kleinen Wannsee. Militärische Ziele sind auf diesen Wasserflächen nicht vorhanden. (203)

Auf der Straße Castel – San Pietro in der Nähe von Rom greifen drei feindliche Tiefflieger zwei deutsche Sanitätskraftwagen mit Bordwaf- fen an und schießen beide in Brand. (333)

Bei Occagens (Normandie) greifen feindliche Jagdbomber fünf deut- sche Sanitätskraftfahrzeuge, die deutlich als solche gekennzeichnet sind, mit Bordwaffen an und schießen sie in Brand. Begleitpersonal und der größte Teil der Verwundeten kommt in den Flammen um. Selbst Verwundete, die zu flüchten versuchen, werden von den Jagd- bombern beschossen. (133)

Im Raume Caen greifen amerikanische Flieger bei guter Sicht deut- lich gekennzeichneten deutschen Hauptverbandsplatz mit Bomben und Bordwaffen an, wodurch mehrere Tote und zahlreiche Verwunde- te entstehen. (535)

In Bauville (Normandie) greifen amerikanische Jagdbomber französi- sches Rotes-Kreuz-Fahrzeug an. Eine hochschwangere Französin und deren Tochter werden getötet, der Ehemann schwer verletzt. (112)

Bei Alencon wird deutsche Sanitätswagenkolonne, deren Fahrzeuge alle das Rote Kreuz tragen, von feindlichen Tieffliegern mit Bordwaf- fen beschossen. (500)

Deutscher Lazarettzug wird im Raume Dijon von drei amerikanischen Flugzeugen mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Ergebnis: drei Tote und 15 Verwundete. (551)

J u l i

Der deutsche Verwundetensammelplatz in Rennes wird bei klarer Sicht von einem Verband zweimotoriger amerikanischer Bomber an- gegriffen. Starke Verluste entstehen sowohl unter den Verwundeten wie auch unter der französischen Bevölkerung. (178)

Auf der Straße Leffatte – Fallaise greifen feindliche Jagdflieger Sani- tätskraftwagen an und schießen ihn in Brand. Der Flieger setzt An- griff fort, als Wagen schon brennt, so daß Rettung der Verwundeten unmöglich. Fünf Verwundete verbrennen. (457)

Auf der Straße von Argentan nach Caen wird eine Sanitätskraftwa- genkolonne von 50 deutlich gezeichneten Fahrzeugen von feindlichen Tieffliegern zusammengeschossen. (558)

Vier amerikanische Flieger greifen im Raume Fallaise bei klarer Sicht Sanitätskolonne von acht mit Rotem Kreuz versehenen Wagen an. Die acht Wagen werden in Brand geschossen, wobei zahlreiche Ver- wundete getötet oder erneut verwundet werden. (536)

Auf der Straße Vimoutiers – Trun greifen feindliche Tiefflieger zehn deutsche Sanitätskraftfahrzeuge an und schießen sie mit Bordwaffen in Brand. (555)

In Peroux (Normandie) wird das deutsche Lazarett 502, unterge- bracht in einem Kloster, das weithin sichtbar durch das Rote Kreuz gekennzeichnet ist, von feindlichen Fliegern im Tiefflug beschossen. (574)

Deutscher Krankentransport, bestehend aus acht Fahrzeugen, wird auf der Fahrt von Fallaise nach Laigel von sechs feindlichen Jagdflie- gern zusammengeschossen. Die Mehrzahl der Verwundeten wird ge- tötet. (577)

In Chateau Auxais (Normandie) wird der sichtbar gekennzeichnete deutsche Truppenverbandsplatz von vier feindlichen Jagdbombern im dreimaligen Angriff mit zwölf Bomben belegt und mit Bordwaffen be- schossen. Ergebnis: drei Ärzte und siebzehn Verwundete tot. (386)

Eine Flüchtlingskolonne von ca. 150 französischen Zivilisten (Männer, Frauen und Kinder), durch weiße Tücher und Fahnen als Flüchtlings- zug deutlich erkennbar, wird durch feindliche Jagdflugzeuge im Tief- flug mit Bordwaffen beschossen. Ergebnis: dreiundachtzig Tote, zwölf Verwundete. (127)

Bei St. Arbi werden zweiundzwanzig deutsche Sanitätsfahrzeuge, die mit Verwundeten beladen sind, eine halbe Stunde lang von feindli- chen Flugzeugen angegriffen. Nach dem Angriff werden Verwundete von der Straße in die nahe gelegene Kirche gebracht, die durch Rote- Kreuz-Abzeichen als Verwundetensammelstelle gekennzeichnet ist. Bei einem zweiten Angriff wird diese Kirche durch Bomben zerstört, wobei 160 Verwundete, darunter auch Amerikaner und Engländer ge- tötet werden. (127)

Auf der Strecke zwischen Laon und Brüssel wird deutscher Lazarett- zug, der deutlich gekennzeichnet ist, dreimal von feindlichen Fliegern angegriffen. (559)

Zwei deutsche Sanitätskraftwagen werden bei Rouzie auf der Fahrt zum Verbandsplatz von Tieffliegern beschossen und stürzen in den Straßengraben. Zahlreiche Verwundete werden getötet. (176)

A u g u s t

Auf der Straße nach Paris wird deutlich gekennzeichneter Sanitäts- kraftwagen von zwei amerikanischen Fliegern in Brand geschossen. Zwei Verwundete verbrennen. (534)

Bei Argentan greifen feindliche Jagdbomber bei klarem Wetter deut- sche Sanitätskraftwagen an, die mit Schwerverwundeten beladen sind. Diese müssen mehr als zwölf Stunden ohne ärztliche Hilfe in Erdlöchern zubringen. (406)

Auf der Straße Rouen–Bauvais wird deutsche Sanitätskolonne von vier feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen. Fünf Kraftfahrzeuge werden bei diesem Angriff in Brand geschossen, neun Verwundete getötet. (388)

Auf der Straße von Calais nach Tron wird deutscher Omnibus mit Schwerverletzten von einem Jagdflugzeug beschossen, obwohl der Wagen mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. Mehrere Verwunde- te werden getötet. (181)

In der Nähe von Berne wird eine Kolonne von vier Sanitätskraftwa- gen mit Verwundeten von feindlichen Jagdfliegern siebenmal ange- griffen. Beschuß wird auch fortgesetzt, als das Begleitpersonal mit Rote-Kreuz-Fahnen winkt und die Hintertüren der Wagen öffnet, so daß die Bahren der Verwundeten deutlich zu sehen sind. Ein Geschoß reißt einem Verwundeten das linke Bein ab.

Auf dem Weitertransport von Berne nach Rouen werden vier eben- falls gekennzeichnete Lastkraftwagen mit Verwundeten erneut ange- griffen. Ein Wagen wird in Brand geschossen, wobei fünfzehn Ver- wundete verbrennen. Nach wenigen Kilometern erfolgt der zweite Angriff, bei dem der Fahrer und drei Verwundete eines anderen Wa- gens durch Bordwaffenschüsse getötet werden. (393)

Bei Elboeuff (Seine) greift ein amerikanisches Flugzeug gekennzeich- neten Lkw mit Verwundeten an. Ein Teil der Verwundeten wird getö- tet, ein anderer erneut verletzt. (260)

Im Raume Vimoutier wird deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von etwa dreißig bis vierzig Kraftwagen durch feindlichen Tieffliegeran- griff vollkommen in Brand geschossen. Die Zahl der Toten ist beson- ders groß. (337)

Bei Rouen wird deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von etwa acht- zig Fahrzeugen, die mit Schwerverwundeten beladen ist, von feindli- chen Tieffliegern angegriffen. (508)

Im Raume Brogli-Bernay werden sechs bis acht Sanitätskraftwagen mit Verwundeten von feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen und alle Fahrzeuge in Brand geschossen. Die Schwerverwundeten verbrennen in den Fahrzeugen. (322)

Bei Elboeuff wird eine mit Rotem Kreuz gekennzeichnete Fähre von feindlichen Tieffliegern trotz Kennzeichnung beschossen. Dreißig bis vierzig Sanitätsfahrzeuge, die auf der Fähre sind, werden in Brand geschossen und die Fähre selbst beschädigt. Sogar Ärzte und Sani- tätssoldaten, die Verwundete aus den brennenden Wagen retten, werden weiter beschossen. (114)

Auf der Strecke Tours–Dijon wird deutscher Lazarettzug von Tiefflie- gern angegriffen, wobei sechs Verwundete getötet werden. (579)

Bei Carrara (Italien) wird deutscher Hauptverbandplatz durch feindli- che Jagdbomber mit Bomben belegt und zerstört, obwohl er deutlich gekennzeichnet ist. Ergebnis: sechs Tote. Zahlreiche Verletzte unter Verwundeten und Sanitätspersonal. (177)

Bernay (Normandie): Kolonne von deutschen Sanitätsfahrzeugen wird von feindlichen Fliegern im Tiefflug zusammengeschossen. Die Verwundeten in den Fahrzeugen finden zum größten Teil den Tod. (563)

Bei Le Mesnil-Pisseux wird ein auf der Straße stehender deutscher Sanitätskraftwagen mit einem Schwerverwundeten von einem Jagd- flieger angegriffen, wobei der Verwundete durch Bordwaffenbeschuß getötet wird. (180)

Bei Bernay-Orbec wird eine deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von Tieffliegern zusammengeschossen. Aus den zerschossenen Wagen hängen die verbrannten Leichen deutscher Verwundeter heraus. (655)

Feindliche Tiefflieger greifen bei Vimoutiers-Orbec deutsche Verwun- detentransportkolonne von fünfzig bis sechzig gekennzeichneten Sa- nitätskraftwagen im Tiefflug an. Die Kolonne wird restlos vernichtet. (659)

Bei St. Aubin (Normandie) wird eine deutsche Sanitätskolonne, be- stehend aus zwanzig bis fünfundzwanzig Kraftwagen mit dem Roten Kreuz, durch feindliche Tiefflieger vernichtet. (531)

Deutlich gekennzeichneter deutscher Lazarettzug wird bei Dorman a. Maas von Tieffliegern mit Bordwaffen angegriffen, wodurch ein Mann getötet und mehrere verwundet werden. (141)

Bei Elboeuff a. d. Seine wird deutsche Sanitätskolonne von zehn Sa- nitätskraftwagen mit Rote-Kreuz-Fahnen von feindlichen Tieffliegern zweimal hintereinander angegriffen. Drei Wagen und das ärztliche Gerät eines Feldlazaretts der 7. Armee verbrennen dabei. (572)

In einem Dorf der Normandie greifen zwölf bis sechzehn amerikani- sche Tiefflieger eine Sanitätskolonne, die aus sechsunddreißig Fahr- zeugen mit dem Roten Kreuz besteht, und vor einem Lazarett hält, bei klarer Sicht mit Bordwaffen solange an, bis alle sechsunddreißig Fahrzeuge in Brand geschossen sind. Sämtliche Verwundeten der Ko- lonne verbrennen in den Fahrzeugen. Danach greifen die Flugzeuge das Lazarett mit Bomben und Bordwaffen an und legen es in Schutt und Asche, obwohl das flüchtende Personal den Fliegern mit weißen Tüchern zuwinkt. (327)

Bei Fers-Bernay greifen feindliche Jagdflugzeuge zwei deutsche Sani- tätsfahrzeuge, mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet, mit Bordwaffen an und töten sämtliche Insassen des einen Wagens.

Auf der Strecke von Bernay nach Loewen wird deutscher Lazarettzug in der Höhe der Maasbrücke angegriffen, wodurch Tote und Verletzte zu beklagen sind. (138)

S e p t e m b e r

Zwei deutsche Jagdflieger, die im Luftkampf aus ihren abgeschosse- nen Flugzeugen mit Fallschirm abgesprungen sind, werden in der Nähe der deutsch-holländischen Grenze von feindlichen Fliegern in der Luft hängend weiter beschossen und verwundet. (3964)

Feindliche Bombenflugzeuge werfen in Braunschweig Bomben auf das Luftwaffenlazarett, wodurch fünfunddreißig Verwundete, Ärzte und Sanitäter getötet werden. (130)

Bei Mons (Belgien) greifen feindliche Jagdflugzeuge deutschen Sani- tätskraftwagen mit Bordwaffen an. Mehrere verwundete Insassen werden dabei getötet. (834)

Deutscher Jäger wird bei Gorsel (Holland) im Luftkampf abgeschos- sen. Der Pilot springt mit dem Fallschirm ab. Während er noch in der Luft hängt, wird er von feindlichem Jagdflugzeug durch Bordwaffen- beschuß getötet. (322)

Bei dem Dorf Elgert im Kreis Neuwied werden zwei deutsche Bauern von feindlichen Jagdflugzeugen einzeln angegriffen und mit Bordwaf- fen beschossen. Dabei wird der eine Bauer getötet, der andere schwer verletzt. (383)

Bei Lehnen a. d. Mosel greift feindliches Jagdflugzeug auf dem Felde arbeitende Bauernbevölkerung an. Ein landwirtschaftlicher Arbeiter und sein Kind werden getötet, eine deutsche Frau und ein französi- scher Kriegsgefangener schwer verwundet. (378)

Deutscher Sanitätskraftwagen, mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet, wird in Stolberg bei Aachen von feindlichen Fliegern mit Bordwaffen angegriffen, wodurch zwei deutsche Soldaten getötet werden. (769)

In Jülich (Rheinland) wird durch Sprengbomben feindlicher Flugzeuge das Reservelazarett St. Josefshaus mit Kloster völlig zerstört. Ca. fünfzehn katholische Ordensschwestern finden den Tod. (553)

Amerikanisches Bombengeschwader greift bei einem Tagesangriff auf Jülich das Kriegslazarett einschließlich aller Nebenanlagen an. Die gesamte Lazarettanlage wird durch den Bombenteppich restlos zer- stört.

An der Lage des Bombenteppichs ist erkennbar, daß es sich um einen vorsätzlichen Angriff auf das durch das Rote Kreuz weithin sichtbar gekennzeichnete Lazarettgelände gehandelt hat.

Am nächsten Tage greifen feindliche Jagdflugzeuge einen Lazarett- zug, ebenfalls mit Rotem Kreuz gekennzeichnet, im Bahnhof Jülich an. Durch Bomben und Bordwaffenbeschuß in mehrmaligem Anflug werden zahlreiche Insassen getötet oder verwundet. (350)

Bei Zornheim, Krs. Mainz werden durch Bomben eines Tieffliegers sieben Personen getötet. In der Gemeinde Einsheim wird eine Frau durch Bordwaffen in einer Kutsche auf der Straße getötet. Durch Tieffliegerangriff auf einen Personenzug im Bahnhof Guntersblum verlieren sieben reisende Zivilpersonen ihr Leben. (3439)

Feindliche Flugzeuge greifen im Tiefflug Personenzug auf der Neben- strecke Dillenburg–Biedenkopf an. Zwei, Personen werden getötet. Etwa zu derselben Zeit werden in dieser Gegend nachstehende An- griffe feindlicher Tiefflieger auf nichtmilitärische Ziele festgestellt:

  1. Bei Gönnern Angriff auf Personenzug. Fünf Tote, mehrere Schwer- verletzte.
  2. Bei Ewersbach Beschuß von Wohnhäusern, wobei eine Scheune Ein Toter, ein Schwerverletzter.
  3. Bei Niederhörlen wird ein Dorf, das völlig abseits ohne jedwedes militärische Ziel liegt, mit Bordwaffen
  4. Bei Bischofshofen Bordwaffenbeschuß eines Personenzuges. Ein
  5. Bei Eibelshausen Beschuß eines Personenzuges. Ein
  6. Bei Wallau Angriff auf Personenzug. Sechs
  7. Das Dorf Niederscheld wird mehrere Male am Tage von feindli- chen Fliegern angegriffen. Vierunddreißig Tote, mehrere Verletz- te.
  8. Günterrod: Bauern werden auf freiem Felde beschossen. Ebenso wie die in den Wald flüchtenden
  9. Die Wohnhäuser und Scheunen von Niederesenhausen werden von feindlichen Fliegern mit Bordwaffen angegriffen. Vier Wohn- häuser und acht Scheunen werden in Brand
  10. Bei Herborn beschießen feindliche Flugzeuge einen Schafhirten mit Herde auf dem Schäfer und vierundzwanzig Schafe werden getötet.
  11. Gusternhain: Dieses kleine Bauerndorf wird mit Bomben angegrif- fen. Zweiundzwanzig Tote und zahlreiche
  12. In Erdbach wird ein Wohnhaus mit Bordwaffen beschossen. Fünf
  13. Auf das kleine Dorf Breitscheid werden Bomben Vier Tote und mehrere Schwerverletzte. (758)

In Großen-Linden wird der auf dem Bahnhof haltende Personenzug bei Tage von Tieffliegern mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Ergebnis: Vierzehn Fahrgäste tot, etwa vierzig, darunter auch Frauen und Kinder, schwer verletzt. (334)

Bei Siegburg greifen vier feindliche Jagdbomber um die Mittagszeit überfüllten Personenzug an. Als der Zug hält, und die Reisenden in Massen auf das Feld zu flüchten versuchen, werden sie systematisch aus den Bordwaffen beschossen. Ergebnis: zweiundvierzig Personen, darunter fünfunddreißig Frauen und Kinder werden getötet und eine große Anzahl weiterer Zivilisten verletzt. (329)

Bei Betzdorf greifen feindliche Tiefflieger einen Personenzug an. De- ckung suchende Reisende werden mit Bordwaffen beschossen, ein Schaffner wird getötet. (346)

Im Kreise Limburg/Lahn wird ein Dorf von 560 Einwohnern, das kei- nerlei militärische Anlagen aufweist, aus geringer Höhe von feindli- chen Bombern angegriffen. Durch den Abwurf von 350-400 Spreng- bomben werden dreizehn Häuser zerstört und dreizehn Menschen ge- tötet. (317, 341)

O k t o b e r

Bei Friedrichsdorf-Köppern greifen feindliche Flugzeuge einen Arbei- terzug mit Bordwaffen an. Ergebnis: sechsunddreißig tote Zivilisten. (121)

Im Raume Ludwigshagen wird ein Lastwagen im Tiefflug mit Bord- waffen beschossen und dabei zwei Personen getötet. (348)

Feindliche Tiefflieger greifen bei Nienburg wiederholt auf dem Felde arbeitende Frauen und Kinder sowie auf der Straße fahrende Bauern- wagen an. Häufiger Angriff auf Eisenbahnzüge in dortiger Gegend er- fordert erhebliche Opfer unter der Zivilbevölkerung, meist unter Frauen und Kindern. (337)

Amerikanische Jagdflieger greifen bei Battenfeld Krs. Frankenberg eine Gruppe von Bauern und Frauen an, die auf dem Felde arbeiten. Ein Flieger wirft zwei Bomben. Eine Bäuerin wird getötet. Etwa 300 m entfernt wird eine weitere Gruppe von Landarbeitern mit Bordwaffen beschossen, wobei ein Pferd getötet wird. Das Dorf Battenfeld besitzt keine kriegswirtschaftlichen Betriebe. (305)

Bei Waldmoor wird stehender Lazarettzug von vier Jagdfliegern mit Bordwaffen angegriffen, wobei mehrere Krankenschwestern getötet werden. (575)

Bei Oberroßbach greifen feindliche Tiefflieger den Personenzug Fried- berg–Bad Homburg an. Nach Anhalten des Zuges beschießen sie die flüchtenden Reisenden, vor allem Frauen und Schulkinder, sowie auf den Feldern arbeitende Bauern, Frauen und Kinder. Zahlreiche Perso- nen werden getötet oder verletzt. (129)

Bei Nieder-Weimar Krs. Marburg belegen zwölf amerikanische Jagd- flugzeuge einen haltenden Zug mit Bomben und Bordwaffenfeuer. Zu gleicher Zeit beschießen sie die bei der Kartoffelernte beschäftigte Bevölkerung auf dem Felde. Sieben Personen, davon fünf aus einer Familie werden getötet. (431)

Im Raume Stockheim-Lauterbach greifen zwölf feindliche Tiefflieger einen Personenzug direkt hinter dem Bahnhof Elbeshausen an. Flüch- tende Reisende werden weit abseits von der Bahn im Felde noch be- schossen. Vier Personen (zwei Kinder und zwei Frauen) werden getö- tet. (307)

N o v e m b e r

Auf der Strecke Lauda–Wertheim greifen feindliche Flugzeuge im Tiefflug einen Personenzug mit Bordwaffen an. Als er hält, und die Fahrgäste flüchten, schießen sie hinter ihnen her, wodurch zahlreiche Zivilpersonen getötet oder verletzt werden. (3973)

Bei Gr. Welsbach greifen amerikanische Tiefflieger um die Mittagszeit einen Kleinbahnzug an. Ergebnis: sechzehn Tote, siebzehn Schwer- verletzte und etwa fünfzig Leichtverletzte, meist Frauen und Kinder. (148)

Vier Jagdbomber greifen in Derkun/Rheinland ein sichtbar gekenn- zeichnetes Feldlazarett mit Bomben an. Mehrere Insassen werden getötet bezw. verwundet. (582)

Bei Finstingen/Lothringen werden vier Fahrzeuge eines Flüchtlingszu- ges, durch weiße Fahne sichtbar gekennzeichnet, auf der Landstraße von feindlichen Tieffliegern angegriffen und mit dem Vieh völlig zu- sammengeschossen. Eine Frau und zwei kleine Kinder werden getö- tet. (152)

Bei Dorta greifen feindliche Tiefflieger einen Personenzug mit Bom- ben und Bordwaffen an. Ergebnis: sechzehn Zivilisten tot, zwölf wei- tere verwundet. (332)

Durch Jagdfliegerangriff auf Lastkraftwagen werden im Raume Lud- wigshafen fünf Personen getötet. (348)

In Euskirchen schießt ein feindliches Jagdflugzeug auf eine flüchten- de deutsche Frau und ihr Kind. Nach verfehltem ersten Anflug setzt es erneut an und tötet die Frau. Das Kind wird so schwer verletzt, daß es kurze Zeit später verstirbt. Ein in der Nähe befindliches Laza- rett wird ebenfalls von Jagdfliegern beschossen. (384)

Das Städtchen Rüdesheim a. Rh. wird durch einen Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben etwa zur Hälfte zerstört. Etwa 250-300 Einwohner, meist Frauen und Kinder finden dabei den Tod. In Rüdes- heim befinden sich keinerlei militärische Anlagen. (3945)

D e z e m b e r

Drei amerikanische Jagdflugzeuge greifen deutlich gekennzeichneten Sanitätskraftwagen mit Leichtverwundeten an. Ein Verwundeter wird getötet, ein weiterer schwer verletzt. (157)

Über Bonn wird deutscher Jäger von amerikanischen Flugzeugen im Luftkampf abgeschossen. Amerikanischer Jäger beschießt den ausge- stiegenen, am Fallschirm schwebenden deutschen Piloten mit Bord- waffen. (313)

Fünf bis sechs feindliche Flugzeuge greifen auf der Strecke Friesach/ Kärnten Bruck a. d. Mur Personenzug mit Bordwaffen an. Lokomotiv- führer und Heizer werden dabei erschossen. Flüchtende Reisende werden ebenfalls beschossen, wobei fünfundzwanzig Personen, meist Frauen getötet werden. (142)

Auf der Strecke Frankenberg–Korbach greifen feindliche Tiefflieger gekennzeichneten Lazarettzug an. Die Wagen zeigen mehrere hun- dert Einschußtellen. (128)

Acht feindliche Flieger greifen bei Oberselters den Eilzug Limburg– Frankfurt/Main mit Bordwaffen an. Drei Personen werden getötet, zahlreiche weitere verletzt. (183)

An der Westfront beschießen Jabos gekennzeichneten deutschen Sa- nitätskraftwagen, der mit Verwundeten beladen ist, mit Bordwaffen. Fahrer und vier Schwerverwundete verbrennen in dem Wagen.

In der Nähe von Werdorf bei Wetzlar greifen vier feindliche Jagdflug- zeuge deutschen Flüchtlingszug an. Als der Zug hält und die Insas- sen flüchten, werden sie mit Bordwaffen beschossen und mit Bomben beworfen. Eine Frau wird getötet, fünfzehn weitere Personen schwer verletzt. (187)

Bei Idenheim Krs. Bitburg wird eine Frau mit einem Ochsengespann und ein Mann mit einem Pferdegespann auf der Straße von feindli- chen Tieffliegern erschossen. (349)

In Siegburg wird das in dem ehemaligen Kloster auf dem Michels- berg, hoch über der Stadt gelegene Lazarett, das durch große weiße Felder mit dem Roten Kreuz weithin sichtbar gekennzeichnet ist, bei einem Luftangriff mit Bomben belegt. Dadurch werden zahlreiche Verwundete getötet. (192)

Bei Gronau wird ein Personenzug von feindlichen Tieffliegern ange- griffen. Fahrgäste flüchten in ein 50 m entferntes Wäldchen, worauf auch dieses unter Beschuß genommen wird. Ein Knabe von 16 Jah- ren wird getötet, mehrere Personen verletzt. (122)

Nach dem dritten Angriff auf die Stadt Gießen am 6.12.1944 flüchten die Menschen aus der brennenden Stadt auf das freie Feld. Drei feindliche Tiefflieger schießen fortwährend in die flüchtende Menge, wobei zahlreiche Personen getötet und verletzt werden. (391)

Bei Bruchsal wird Schnellzug mittags bei hellem Sonnenschein und klarer Sicht von zwei feindlichen Jagdfliegern angegriffen. Die aus Wagen, Türen und Fenstern flüchtenden Fahrgäste werden in dreima- ligem Anflug unter Feuer genommen. Etwa zehn Personen werden verwundet. (429)

Auf der Straße ostwärts Gerimont wird deutsche Sanitätskolonne, be- stehend aus drei Omnibussen und zwei Sanitätskraftwagen von feindlichen Tieffliegern in Brand geschossen. Vier Sanitätssoldaten werden getötet, siebzehn verwundet. (573)

Bei Berdogne wird mit Rotem Kreuz gekennzeichnete Kraftwagenko- lonne einer Sanitätseinheit angegriffen. Ergebnis: drei Tote. Nachmit- tags erfolgt weiterer Angriff auf das Lazarett Berdogne, das deutlich mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. (405)

USA-Flieger greift das Lazarett in Bad Kreuznach mit Bomben an und trifft den linken Seitenflügel schwer. Mehrere Krankenschwestern, acht Verwundete und drei Zivilisten, die gerade als Besucher anwe- send sind, werden getötet.

Im Februar 1945 wird weiteres Lazarett „Sonnenhaus“ in Bad Kreuz- nach durch zwei Bomben feindlicher Flugzeuge schwer beschädigt. Zwei Sanitäter, eine Schwester und mehrere Verwundete werden ge- tötet, ebenso wie ein zu Hilfe eilender Oberzahlmeister durch Bord- waffenschüsse sein Leben verliert. (538)

Auf der Strecke Prüm–Euskirchen greifen feindliche Jagdbomber bei bester Sicht Verwundententransportkolonne, bestehend aus vier mit Roten Kreuzen gekennzeichneten Reichspost-Omnibussen im Tiefflug an. Zahlreiche Insassen werden getötet. Rettungsmaßnahmen des Begleitpersonals werden durch Einzelangriffe systematisch zunichte gemacht. (191)

Im Raume Luxemburg werden Sanitätskraftwagen von drei Jagdflug- zeugen mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Bergungsversuche sind wegen des Beschusses eine halbe Stunde lang unmöglich.

Acht Wagen werden vernichtet bezw. schwer beschädigt, dreizehn Tote und eine große Anzahl Verwundeter ist das Ergebnis des Be- schusses. (379)

Im Bahnhof Landstuhl-Pfalz stehender Lazarettzug wird von feindli- chen Tieffliegern, obwohl er gekennzeichnet ist, angegriffen. Mehrere Insassen werden getötet oder verwundet. (499)

Bei Landstuhl/Pfalz wird Lazarettzug an einem Tage an verschiedenen Stellen zweimal angegriffen, obwohl er deutlich mit Rotem Kreuz ge- kennzeichnet ist. (646)

Bei Zilly auf der Strecke Wien–Agram greifen feindliche Tiefflieger La- zarettzug viermal mit Bordwaffen an. Ergebnis: sieben Tote, zahlrei- che Verwundete. (115)

1 9 4 4

( o h n e M o n a t s a n g a b e )

Bei St. Sylvan wird deutsche Maschine im Luftkampf abgeschossen. Der ausgestiegene Pilot wird von den feindlichen Fliegern solange be- schossen, bis er mit dem Fallschirm abstürzt.

Feindliche Tiefflieger beschießen bei Orbec deutsche Sanitätskolonne, gekennzeichnet durch das Rote Kreuz, mit Bordwaffen. Zahlreiche Verwundete können nicht mehr geborgen werden, da die Angriffe sich laufend wiederholen und verbrennen in den Wagen. (537)

Bei Behmte greifen feindliche Tiefflieger deutschen Personenzug mit Bordwaffen an. Nach dem Halten des Zuges werden fliehende Zivilis- ten weiter beschossen. Eine Frau wird schwer verwundet, ihre beiden Kinder getötet. (409)

Im Raume Fallaise-Rennes greifen zwei feindliche Jagdflieger zwei deutlich gekennzeichnete Sanitätskraftwagen an und schießen sie in Brand. Sämtliche Verwundeten verbrennen. (185)

Feindlicher Flieger beschießt bei Homberg Bez. Kassel einen deut- schen Piloten am Fallschirm, den er vorher im Luftkampf abgeschos- sen hat. Beschuß wird solange fortgesetzt, bis der Pilot tot ist. (134)

Feindliche Jagdbomber greifen bei Louvres deutsche Sanitätsfähre mit Bomben und Bordwaffen an. Dabei wird Fähre betriebsunfähig geschossen, die Sanitätsfahrzeuge zerstört und zwanzig Verwundete getötet. (552)

Bei Fallaise greifen feindliche Tiefflieger gekennzeichnete Sanitätsko- lonne von fünfzehn bis zwanzig Fahrzeugen mit Bordwaffen an. Fast alle Verwundeten werden getötet. (877)

Auf der Straße Argentan–Sees greifen zwei feindliche Tiefflieger ge- kennzeichneten deutschen Sanitätskraftwagen an. Der Fahrer und drei Verwundete werden durch den Bordwaffenbeschuß getötet. (568)

Bei Marbach Krs. Fulda beschießt feindlicher Jagdflieger einen Perso- nenzug und nach dessen Halten die aus dem Zuge flüchtenden Rei- senden. Dabei wird eine Frau getötet.

Bei Großenbach Krs. Hünfeld beschießen Tiefflieger zwei zivile Last- kraftwagen. Beide Fahrer werden getötet. (546)

Im Raume Argentan–Fallaise greifen amerikanische Tiefflieger bei klarer Sicht auf offener Straße deutsche gekennzeichnete Sanitätsko- lonne von fünfunddreißig bis vierzig Kraftwagen mit Bordwaffen an. Die Kolonne wird restlos vernichtet. (543)

Bei Belstedt wird ein deutscher Triebwagen von feindlichen Jagdflug- zeugen angegriffen. Dem Angriff fallen zahlreiche Tote und Schwer- verletzte zum Opfer. (544)

Feindliche Tiefflieger greifen auf der Strecke Frankfurt/Main–Usingen deutschen Personenzug an und schießen auch nach dem Halten des Zuges auf die fliehenden Reisenden. Achtunddreißig Personen, dar- unter Frauen und Kinder werden getötet. (782)

Bei einem Luftkampf zwischen amerikanischen und deutschen Jägern bei Beesenlaublingen (Saalkreis) werden zwei deutsche Jäger abge- schossen. Die amerikanischen Jagdflugzeuge greifen einen am Fall- schirm schwebenden deutschen Piloten in wehrloser Lage weiter an und verwunden ihn. (502)

Bei Wächtersbach wird ein Zug mit Leichtverwundeten von feindli- chen Fliegern beschossen. Fünf Soldaten werden schwer verletzt, zwei davon sterben kurz hinterher. Die Tiefflieger beschießen auch flüchtende Zivilpersonen auf der Straße. (354)

Bei Groß-Breitenbach wird auf dem freien Felde ein pflügender deut- scher Bauer und sein 8jähriger Enkel durch Bombenwurf eines feind- lichen Flugzeuges getötet. Militärisches Ziel ist nicht in der Nähe. (188)

In Zornheim werden deutsche Bauern, die in der Weinlese tätig sind, von zwei feindlichen Jagdflugzeugen mit Bomben und Bordwaffen an- gegriffen, wobei mehrere Personen getötet werden. (320)

Bei Magdeburg greifen feindliche Flugzeuge einen Personenzug mit Bordwaffen an. Eine große Anzahl von Zivilisten, darunter auch Frau- en und Kinder fallen dem Beschuß zum Opfer. (311)

Auf der Straße von Nordhausen nach Bleicherode wird ein Personen- kraftwagen von Tieffliegern beschossen. Ein 17jähriges Mädchen, das im Straßengraben Deckung sucht, wird durch Brustschuß getötet. (139)

In Dorla Krs. Fritzlar wird ein Bauer mit seinem Kuhgespann von feindlichen Tieffliegern mit Bordwaffen beschossen. Bauer und Kühe werden getötet. (3955)

Im Raume Frankfurt/Main–Darmstadt greifen feindliche Flugzeuge einen Personenzug mit Bomben und Bordwaffen an. Ergebnis: Über 300 Tote und Verletzte.

Ein weiterer Angriff erfolgt auf der Strecke Frankfurt-Höchst-Idstein auf einen Personenzug, wodurch wiederum mehrere hundert Perso- nen getötet oder verletzt werden. Die Angriffe, die bei klarer Sicht erfolgen, haben deshalb so hohe Verlustziffern zur Folge, weil die feindlichen Flugzeuge sich nicht mit Bombenwürfen begnügen, son- dern die flüchtenden Reisenden (Männer, Frauen und Kinder) noch mehr als eine halbe Stunde lang mit Bordwaffen-Feuer auf dem frei- en Felde belegen.

Städtisches Krankenhaus Sachsenhausen wird trotz deutlicher Kenn- zeichnung mit dem Roten Kreuz sowohl durch Bomberverbände als auch durch Tiefflieger beschossen. (319)

Bei Wächtersbach Krs. Gelnhausen beschießen feindliche Tiefflieger deutlich gekennzeichneten deutschen Lazarettzug mit Bordwaffen, wodurch zwei Personen getötet werden.

Zur gleichen Zeit wird in Bad Orb das mit dem Roten Kreuz gekenn- zeichnete Lazarett, das je zur Hälfte mit Verwundeten und mit Kin- dern belegt ist, mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. (202)

Feindliche Tiefflieger töten bei Dorla einen deutschen Bauern auf dem Felde hinter seinem Pfluge. (394)

Drei bis vier Jagdbomber greifen im Raume Wösingen-Bratten den Personenzug Karlsruhe–Eppingen mit Bordwaffen an. Etwa zehn Zi- vilpersonen werden getötet, ca. fünfunddreißig verletzt, davon meh- rere Frauen und Kinder. (312)

W i n t e r 1 9 4 4 / 1 9 4 5

Feindliche Tiefflieger beschießen bei Kassel - Wilhelmshöhe einen Flüchtlingszug. Auch die über das schneebedeckte freie Gelände flie- henden Reisenden werden beschossen. (975)

Bei Winterbach wird eine auf der Landstraße fahrende Flüchtlingsko- lonne von Jagdbombern aus etwa 50-60 m Höhe angegriffen. Eine Frau wird getötet, ein Mann und ein Kind verletzt. (331)

A n f a n g 1 9 4 5

In Wertheim wird deutlich gekennzeichneter deutscher Lazarettzug von feindlichen Tieffliegern angegriffen. Obgleich das Sanitätsperso- nal mit Rote-Kreuz-Fahnen winkt, belegen die Flugzeuge den Zug mit schwerem Feuer. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. (145)

Der Personenzug Gotha – Leipzig wird von feindlichen Tieffliegern an- gegriffen und beschossen, wodurch zahlreiche Tote und Verwundete zu beklagen sind. (428)

Feindliche Tiefflieger greifen in der Rheinpfalz zivile Eisenbahnzüge ohne Rücksicht auf die Zivilreisenden an. Zivilisten werden getötet und verwundet. In einem Fall erfolgt der Angriff erst, nachdem sich der Pilot vergewissert hat, daß die Passagiere den Zug verlassen ha- ben. Auch dann wird nur die Lokomotive fahrunfähig geschossen. Ein Zeichen dafür, daß eine Schonung der Zivilbevölkerung durchaus möglich ist. (3975)

Im Westerwald (auf den Strecken: Siershahn – Engers und Siers- hahn–Limburg) greifen häufig feindliche Tiefflieger deutlich erkenn- bare Zivileisenbahnzüge auf Nebenstrecken an. Zivilpersonen werden getötet und verwundet. (3974)

J a n u a r

Bei Dingden wird ein mit holländischen Flüchtlingen besetzter Zug durch vier alliierte Flugzeuge beschossen. Beim Verlassen des Zuges nochmals zweimaliger Angriff auf Zivilisten. Unter den Reisenden Tote und Schwerverletzte, darunter Kinder.

Holländische Zivilarbeiter werden durch Feindflieger angegriffen. Es ist deutlich erkennbar, daß es sich nicht um deutsche Heereseinheit handelt. (113)

Bei Ihren/Eiffel, Krs. Prüm, beschießt feindlicher Tiefflieger den Hauptverbandsplatz der 1. SS-Sanitätsabteilung Panz.-Div. „Das Reich“. Es gibt mehrere Tote und Verletzte. (554)

Bei Magdeburg greifen Tiefflieger den Lazarettzug Wien–Stettin an. Waggons brennen aus. Einige Verwundete verbrennen. (147)

Bei Weißwampach (Luxemburg) greifen Tiefflieger den Hauptver- bandsplatz, weithin sichtbar mit Rotem Kreuz gekennzeichnet, an. Verwundete, die gerade im Operationsraum sind, werden getötet. Der größte Teil des Sanitätspersonals wird verwundet. (149)

Auf der Strecke Darmstadt–Wiebelsbach greifen Tiefflieger zwischen Reinheim und Lengfeld den Personenzug an. Die Maschine wird zer- stört und sämtliche Wagen werden durchlöchert. Zwei Mann des Zug- personals und sechs Reisende, darunter zwei Frauen, werden getö- tet. (189)

Bei Leichlingen verfolgen zwei Tiefflieger den Personenzug, beschie- ßen ihn und bewerfen ihn mit Bomben. 22 Tote und ca. 50 Verletzte, in der Hauptsache Frauen und Kinder.

Bei Arnsberg beschießen mehrere Tiefflieger aus ca. 50 m Höhe den Schnellzug Düsseldorf–Berlin. Nach Halt des Zuges werfen die Flieger Bomben und beschießen die flüchtenden Reisenden. 17 Tote, 30 Ver- letzte.

Bei Opladen verfolgen Tiefflieger einen Personenkraftwagen. Fußgän- gergruppen werden auf einem Feldwege wiederholt aus niedriger Höhe beschossen. Zwei Tote, fünf Verletzte. Ein pflügender Bauer wird schwer verwundet. (382)

Bei Burg greift Tiefflieger einen Sanitätskraftwagen auf der Straße Burg–Reuland–Winterspellt an. Drei Verwundete und der Fahrer wer den getötet. (385)

Der Ort Taverneux (Belgien) ist zum Lazarettort erklärt. Im Hause Nr. 8 sind verwundete Deutsche und Amerikaner untergebracht. Auf dem Dache ist das Zeichen des Roten Kreuzes weithin sichtbar. An einem Nachmittag bei klarer Sicht wird das Dorf, vor allem das Haus Nr. 8 mit Bomben belegt. (402)

Bei Burgsdorf greifen Flieger den Zug der Halle-Hettstedter Klein- bahn an. Ca. 40 Tote und 30 Verwundete. Burgsdorf ist ein kleines landwirtschaftliches Dorf mit 250 Einwohnern ohne Industrie, 30 km westlich von Halle. (195)

Zwei amerikanische Flieger greifen bei St. Vith den Hauptverbands- platz, der voll mit Verwundeten belegt ist, vormittags 10 Uhr an. Vier Mann werden getötet. (223)

Auf der Straße Bielefeld–Soest schießen Tiefflieger etwa 20 km vor Soest einen Zivilpersonenkraftwagen in Brand. Fahrer tot, Mitfahrer schwer verletzt. (533)

Bei Bruchsal greifen Tiefflieger einen Lazarettzug gegen 9 Uhr vor- mittags auf freier Strecke an. Einige Rote-Kreuz-Schwestern werden verwundet. (330)

Zwei Tiefflieger schießen sechs Sanitätskraftwagen bei Euskirchen aus etwa 100 m Höhe in Brand. Die Wagen, mit Verwundeten voll be- laden, verbrennen sämtlich. (323)

Auf der Straße Bärenthal–Landau wird eine Sanitätswagen-Kolonne angegriffen. Sechs Schwerverwundete und ein Fahrer verbrennen. (580)

Bei Groß-Langenfeld/Eiffel wird ein Sanitätskraftwagen angegriffen. Zwei Tote. (3438)

J a n u a r / M ä r z

Bei Olberode greift auf der Strecke Treysa–Hersfeld ein Tiefflieger einen Personenzug an. Acht Reisende, meist Frauen, werden getötet und 15 verwundet. (403)

Auf der Strecke Kassel–Gießen greifen Flieger in der Mittagsstunde einen Lazarettzug an und beschießen ihn mit Bordwaffen in mehreren Anflügen. Verwundete im Zuge werden getötet oder nochmals ver- letzt. (976)

In Nassau an der Lahn sind das Kurhaus, andere Hotels und sonstige Häuser als Lazarette in Anspruch genommen und nach den Bestim- mungen der Genfer Konvention gekennzeichnet. Diese Gebäude sind durch Fliegerangriffe zerstört und hierbei eine große Anzahl von Ver- wundeten und Rote-Kreuz-Schwestern getötet worden. (553)

Westlich Landstuhl/Pfalz greifen mehrere Tiefflieger in wiederholten Anflügen deutschen Lazarettzug, auf den Dächern und den Seiten- wänden vorschriftsmäßig mit Roten Kreuzen gekennzeichnet, vor ei- nem dunklen Wald stehend, so daß sich die Kennzeichen besonders deutlich abheben, mit Bomben und Bordwaffen an. Es sind keinerlei militärische Ziele in der Nähe. (3972)

In Siegburg greifen Tiefflieger einzelne Zivilpersonen, darunter Frau- en und Kinder auf den Straßen und außerhalb der Stadt auch auf den Feldern an. Am 26. März 1945 wird eine Frau in der Nähe von Mücke in Oberhessen durch Tiefflieger getötet. (387)

F e b r u a r

Auf der Strecke Oberursel–Köppen greifen feindliche Flugzeuge seit Anfang Februar 1945 ständig den fahrplanmäßigen Personenzug an. Sie beschießen hierbei die flüchtenden und Deckung suchenden Rei- senden. Tote und Verwundete. (121)

Amerikanische Tiefflieger greifen auf der Strecke Frankfurt/Main– Limburg den fahrplanmäßigen Arbeiterzug an. Reisende versuchen, sich unter eine Unterführung zu retten. Auch hier werden sie von den Fliegern beschossen. 30 Personen, meist Frauen und Kinder getötet, erhebliche Anzahl schwer und leicht verletzt. (140)

Feindlicher Tiefflieger greift in Jesberg, Bez. Kassel, vormittags auf dem Dorfplatz spielende Kinder an und beschießt sie mit Bordwaffen. (3949) Amerikanische Bomber greifen den Kurort Nassau a. d. Lahn in sieben Wellen an. Hauptziele sind beide Kurhäuser, die seit Kriegs- beginn Lazarette und als solche weithin sichtbar gekennzeichnet sind. Unter den Trümmern sind 150 Verwundete, Arzt, Chefarzt mit Familie und mehrere Schwestern begraben. Im Ort keinerlei militäri- sche Ziele. (144)

Zwei Jagdflugzeuge beschießen bei Cobstedt den Personenzug 835 in der Nähe der Blockstelle Cobstedt. Mehrere Tote und Verletzte. (154)

Feindliches Flugzeug greift bei Dillenburg einen Arbeiterzug mit Bord- waffen und Bomben an. Etwa 20 Tote (Männer, Frauen und Soldaten) und viele Schwerverletzte. (187)

Tiefflieger greift bei Vaihingen/Enns einen Personenkraftwagen, in dem außer dem Fahrer eine schwangere Frau mit zwei oder drei Kin- dern sitzt, an. Die Insassen suchen im Straßengraben Deckung und werden weiter beschossen. Die Frau und eines ihrer Kinder werden getötet, ein weiteres Kind schwer verletzt. Der Fahrer erhält Kopfver- letzung. (339)

Auf der Straße bei Berndorf/Eiffel beschießt Tiefflieger ein Zivilfuhr- werk. Der Besitzer wird getötet. (792)

Auf der Straße Barnstedt–Steigra greift Tiefflieger einen Kutschwagen an. Fahrer tot, Pferd erschossen. Der Flieger beschießt arbeitenden Bauern auf dem Felde. (548)

Mehrere Feindflieger greifen bei Wallau a. d. Lahn Personenzug an und beschießen ihn. Mehrere Reisende werden getötet, eine weitere große Anzahl schwer verletzt. (432)

Feindflieger greift in Mainz-Gustavsburg bei klarstem Wetter Sani- tätskraftwagen der Firma Mannesmann an. Vier Zivilisten tot, eine Frau schwer verletzt. (347)

Bei Lemgo/Lippe wird ein auf dem Felde pflügender Bauer von Feind- flieger durch Brustschuß und zwei Oberschenkelschüsse getötet. Eini- ge Tage später wird ein aus dem Walde kommendes Holzfuhrwerk von Jabo angegriffen. Fahrer und Pferde werden getötet. (389)

Bei Langen/Hessen greifen mehrere Tiefflieger einen Personenzug an. Reisende suchen Deckung auf einem Acker und einer Wiese. Die schutzlosen Menschen werden weiter beschossen. Mindestens 15 Tote. (507)

In Zscherben/Saalkreis greifen vier Tiefflieger Ansammlung von Flüchtlingen an. Zwei Tote. (550)

Auf der Nebenstrecke Walldum–Hardtheim greift Tiefflieger den Per- sonenzug an. Die in den Wald flüchtenden Reisenden werden be- schossen. Zwei Mädchen und ein Mann werden getötet. (566)

Auf der Straße Mannheim–Seckenheim erschießt Tiefflieger Bauer mit Pferdegespann beim Pflügen. (567)

Bei Eßlingen greift Tiefflieger Personenzug an. Vier Tote, 15 – 20 Schwerverletzte. (407)

Auf der Nebenstrecke Treysa–Hersfeld beschießt Tiefflieger bei Olbe- rode den dort haltenden Personenzug und die in den Wald fliehenden Reisenden. Fünf Todesopfer. (556)

Der als Lazarettstadt gekennzeichnete Kurort Nassau a. d. Lahn wird von Feindfliegern angegriffen. Das als Lazarett gekennzeichnete Kur- haus wird zerstört, ebenso der größte Teil der Stadt. Im Kurhaus ca. 100 Tote. (658)

Zwei Flugzeuge greifen das Bauerndorf Niederalm bei Mainz mit Bomben und Bordwaffen an. 13 Tote. 17 Häuser sind zerstört. (404)

Auf die Landgemeinde Lutter Krs. Fulda werden 400 Bomben abge- worfen. Zwölf Tote. Lutter ist eine Gemeinde ohne Industrieanlagen. Angriff erfolgt bei klarer Sicht. (581)

Dresden wird in der Nacht vom 13./14. Februar angegriffen. Tausen- de obdachloser Menschen wurden bei den Flüchtlingssammelstellen

„Großer Garten“ und „Vogelwiese“ gesammelt. Am 14. Februar vor- mittags zwischen zehn einhalb und elf Uhr erfolgt neuer Angriff auf die Stadt. Die Bomben werden auf die auf den Vogelwiesen und im

„Großen Garten“ lagernden Flüchtlinge geworfen. Anschließend be- schießen die. Feindflieger im Tiefflug die Flüchtlinge. Flakabwehr ist nicht vorhanden. Zehntausende wehrloser Frauen und Kinder werden hierbei getötet. „Vogelwiese“ und „Großer Garten“ sehen aus wie ein Schlachtfeld. Im „Großen Garten“ greifen die Flieger auch die Teilla- zarette des Reservelazaretts III an. Große Anzahl von Schwerver- wundeten getötet. (125)

In Nürnberg greifen Feindflieger das Standortlazarett mit Spreng- und Brandbomben an. 21 Verwundete werden getötet. (576)

Auf der Strecke Ambach–Würzburg greifen bei Mörlbach ca. 15 Tief- flieger einen Personenzug an. Zug ist vorwiegend mit Frauen und Kindern besetzt. Großer Teil der Reisenden sucht Deckung in dem de- ckungslosen Feld neben der Bahn. Nach Zerstörung der Lokomotive und Wagen nehmen die Tiefflieger die wehrlosen Menschen unter Feuer. Hierbei stoßen die Flieger bis auf 20 m herunter. Ergebnis: 20 Tote und über 50 Schwerverletzte, im wesentlichen nur Frauen und Kinder. (197)

Feindflieger bombardieren durch Tiefangriff die kleine Stadt Hildburg- hausen. Die am Rande der Stadt liegende Anstalt für Geisteskranke (Lazarett) wird schwer getroffen. 50 Verwundete, acht Schwestern und 110 Einwohner werden getötet. (562)

F e b r u a r / M ä r z

Bei Dötlingen i. 0. greift Tiefflieger Lastkraftwagen mit Anhänger an. Der Lastzug ist einwandfrei als Zivilfahrzeug erkennbar und wird in Brand geschossen. Dem Beifahrer wird durch Explosionsgeschoß der Kopf zerrissen. (199)

In Buhla bei Urberach belegen Feindflieger eine Behelfsheimsiedlung, bestehend aus ca. 15 Häuschen zwischen 14 und 15 Uhr mit ca. zehn Bomben. Ein Mann, Vater zweier unmündiger Kinder, wird getötet, und einer Frau ein Bein unterhalb des Knies abgerissen. Die Siedlung selbst wird schwer beschädigt. (184)

Ein Bauernfuhrwerk wird von mehreren Tieffliegern angegriffen. Ein Mädchen hierbei getötet. Ein auf dem Felde arbeitender Bauer wird schwer verwundet und stirbt einige Tage später. (146)

Auf dem Bahnhof Caldiero/Italien greifen Tiefflieger einen vollbelade- nen Lazarettzug an und beschießen ihn. Elf Tote und ca. zwanzig Ver- wundete. (532)

Im Raum Mecklar–Hersfeld greifen Flieger wiederholt Schnell- und Personenzüge an. Einmal zwanzig, einmal elf und ein anderes Mal sieben Tote, sowie eine große Anzahl von Verletzten. (153)

Im Bahnhof Weingarten (Baden) greifen Tiefflieger einen Personen- zug an. Sieben Tote und eine größere Anzahl von Verletzten. (722)

Feindflieger beschießt die Zivilbevölkerung der kleinen Stadt Ander- nach a. Rhein. Eine Person wird getötet. (571)

Der Ort Bredten/Baden wird wahllos von amerikanischen Tieffliegern beschossen. Militärische Ziele sind nicht in der Nähe. (312)

M ä r z

In Berlin erfolgt Tagesangriff auf die Charité, die durch Rote-Kreuz- Zeichen gekennzeichnet ist. Ärztliche Versorgung ist unterbrochen und eingestellt. (192)

Zwei Tiefflieger greifen einen mit neun Arbeitern besetzten Lastkraft- wagen an. Fünf Tote, vier Verletzte. (137)

Bei Hockenheim greift Tiefflieger Landfuhrwerk an. Bauer wird schwer verletzt und beide Pferde tot. (124)

Auf der Straße Trebitz–Wettin wird ein Lastkraftwagen von Tiefflie- gern beschossen. Hierbei finden Fahrer, Beifahrer und drei weitere Arbeiter den Tod. Vier werden schwer verwundet. (3976)

Auf dem Felde arbeitender Mann wird von Tiefflieger angegriffen und getötet. Junger Bursche, der Milchwagen fährt, ebenfalls von Tiefflie- gern angegriffen und getötet. (143)

Auf der Straße Wirtheim–Schlüchtern greifen Tiefflieger alle Ziele mit Bordwaffen an. U. a. wird ein Fuhrwerk mit Hausrat getroffen und eine Frau mit Tochter getötet. Ebenso ist eines der beiden Pferde tot. (182)

Tiefflieger greifen auf der Straße Balduinstein–Langenscheidt–Hirsch- berg Bauernfahrzeug an. Der Fahrer eines Wagens wird schwer ver- wundet. (186)

Tiefflieger beschießen den Lazarettzug 681. Nach Abschuß der Loko- motive werden einzelne Wagen beschossen. Angriff erfolgt aus nied- riger Höhe. Rote Kreuze auf Wagendächern und an den Wagenseiten sind gut sichtbar. Ein Teil der Verwundeten wird erneut verletzt. (123)

Auf der Strecke Heidelberg–Schwäbisch-Gmünd beschießen zwei Tiefflieger mit Bordwaffen einen Lazarettzug. Drei Verwundete wer- den nochmals verwundet. Ebenso wird das Deckung suchende Sani- tätspersonal beschossen. (190)

Bei Volkmarsen fliegt Tiefflieger das Gefährt des Bauern Robert Blu- me dreimal an, tötet den Bauern und die beiden Pferde und schießt die Fuhre in Brand. Derselbe Flieger greift auf der Straße Volkmar- sen–Lüdersheim das Milchfuhrwerk des Bauern Viereck aus Lüders- heim an und erschießt beide Pferde. (430, 411)

Im Raume Westerburg–Wilmenrod (Oberwesterwald) wird eine allein- gehende Frau im Alter von etwa 50 Jahren von einem Tiefflieger an- gegriffen und durch Armschuß schwer verletzt. (221)

Bei Nauheim Krs. Limburg/Lahn greift Tiefflieger das Fuhrwerk des Bauern Außerahl auf dem Felde an. Beide Pferde werden erschossen. Anschließend Beschießung der Ortschaft. (317, 341)

Tiefflieger beschießen bei Ottendorf, Krs. Braunau (Österreich) einen Flüchtlingszug. Hierbei werden Frauen und Kinder getötet und ver- wundet. (324)

Der Tierarzt Dr. Korb wird mit seinem Sohne im Personenkraftwagen auf der Landstraße bei Fladungen von einem Tiefflieger angegriffen und getötet. Der Sohn wird hierbei verletzt. (388)

Bei Wetzlar greifen Tiefflieger einen Lastkraftwagen an. Der Ange- stellte Heinz aus Leun, Krs. Wetzlar, sowie ein französischer Kriegs- gefangener sind sofort tot. Der Fahrer Muth erleidet so schwere Kopf- verletzungen, daß er nach zwei Tagen verstirbt. (336)

Tiefflieger beschießen im Bahnhof Cuxhagen (Hessen) zum Einstei- gen bereitstehende Reisende. Zehn Tote und zehn Schwerverwunde- te. (503)

Auf der Heimfahrt von Bechtheim/Taunus beschießt ein Tiefflieger ein Bauernfuhrwerk, beladen mit Heu. Das Fuhrwerk gerät in Brand. Bauer und Tochter werden getötet. (540)

In Bad Lauterbach/Harz befindet sich gegen 14 Uhr größere An- sammlung von Frauen und Kindern vor einem Bäckerladen. Ein ame- rikanischer Flieger wirft hier eine Bombe und 35-50 Frauen und Kin- der werden getötet. (545)

In Mittelhattert Krs. Oberwesterwald greift feindlicher Flieger die Krankensammelstelle, durch Rote-Kreuz-Zeichen gut gekennzeichnet, an. Ca. 15 Verwundete hierbei getötet. Krankensammelstelle wird vernichtet. (564)

Bei Bieneck beschießt Tiefflieger auf der Landstraße einen Bauernwa- gen. Eine Frau und ein Kind werden hierbei getroffen. (569)

Amerikanisches Kampfflugzeug greift bei Nestätten die Schule, die als Lazarett durch weithin sichtbares Rotes Kreuz sichtbar ist, an. Acht Personen werden getötet. (653)

Auf der Strecke Bamberg–Lichtenfels greift Feindflugzeug bei der Station Zapfendorf einen Personenzug an. Tote und Verwundete. (924)

In Bad Neuhaus/Untersteiermark erfolgt Angriff auf vier Sanitätswa- gen im Lazarettbereich des Feldlazaretts 6/592. Eine Person wird ge- tötet und mehrere werden verwundet. (809)

Bei Westheim/Pfalz greift Tiefflieger ein Pferdefuhrwerk an. Besitzer und Pferde werden erschossen. (831)

Im Raum Ansbach–Treuchtlingen greifen Tiefflieger einen Personen- zug an und beschießen die flüchtenden Zivilisten wahllos mit Bord- waffen. Angriff wird aus niedriger Höhe wiederholt und hierbei eine Mutter, die ihr ca. zwölf Jahre altes Kind mit sich führt, erschossen. (309)

In Obersthausen greift Tiefflieger vormittags auf der Straße halten- des Fuhrwerk des Mühlenbesitzers Arno Hartmann an. Ein Pferd wird hierbei getroffen.

Kurz vorher greifen Feindflieger vor dem Ortsausgang der Nachbar- gemeinde Dillhausen das Fuhrwerk des Wilhelm Löhr aus Nieders- hausen an. Ein Pferd wird hierbei erschossen. (308)

Bei Schwandorf (Oberpfalz) greifen Feindflugzeuge einen Flüchtlings- zug, fast nur mit Frauen und Kindern besetzt, an. Der Zug ist als Flüchtlingszug (Flüchtlingsgut auf offenen Güterwagen) gut zu erken- nen. 25 Tote und 50-60 Verletzte. (117)

Bei Gelmeroda greifen Tiefflieger Kriegsgefangene auf der Reichsau- tobahn südlich Weimar an. Gefangene machen sich durch Schwenken von Tüchern bemerkbar. 118 Tote (Engländer, Franzosen, Russen, Belgier, Südafrikaner). (501)

Im Raume Allenmühl–Pleubersbach Krs. Heidelberg greifen Tiefflieger den Bauern Karl Bayer an, der mit seinem Fahrrad unterwegs ist. B. wird erschossen. Zu gleicher Zeit Angriff auf ein Pferdefuhrwerk, bei- de Pferde tot. (345)

Auf der Straße Cromberg–Königstein/Taunus greifen amerikanische Tiefflieger den Straßenverkehr an. Deckung ist nicht vorhanden. Bei einer kleinen Kiefernschonung wird eine Gruppe von Arbeitsdienst- maiden von Tieffliegern unter Feuer genommen. Militärische Ziele sind nicht vorhanden. (203)

Auf der Straße Leipzig–Halle beschießen Tiefflieger mit Bordwaffen in der Nähe von Eilenburg Flüchtlingstrecks. Hierbei werden zahlreiche Flüchtlinge getötet und verletzt. (118)

Bei Tagesluftangriff auf Marburg/Lahn zerstören Feindflugzeuge durch Bomben einen Teil der chirurgischen Klinik, die deutlich mit dem Ro- ten Kreuz gekennzeichnet ist. (310)

Zwei Tiefflieger greifen auf der Straße Marienborn–Bretneuheim Pri- vatfahrzeuge an. Zwei Pferde tot, Fuhrwerk zerstört. Lastkraftwagen ausgebrannt. Militärischer Verkehr ist nicht vorhanden. (404)

Zivilisten, die nach dem Luftangriff auf Würzburg ihre gerettete Habe fortschaffen, werden auf der Ausfallstraße Würzburg–Höchberg von amerikanischen Jagdflugzeugen beschossen. Militärische Einheiten sind nicht in der Nähe. (408)

In Bergneustadt Bez. Köln greifen Tiefflieger das mit Roten Kreuz deutlich gekennzeichnete Reservelazarett an, das durch Volltreffer fast vollständig zerstört wird. Über 20 Tote. (196)

Bei Heringen Krs. Limburg greifen Tiefflieger den Bauern Hies mit seinem Fuhrwerk bei klarem Wetter an. Hies wird hierbei getötet, ein mitfahrender Pole verwundet. Pferd ebenfalls tot. (316, 325)

Bei Crumstadt greifen Tiefflieger arbeitende Bauern an und beschie- ßen den Ort. Hierbei werden acht Pferde getötet und eine Scheune in Brand geschossen. Kriegswichtige Ziele sind nicht vorhanden. (557)

Auf der Strecke Kassel–Melsungen greifen Feindflieger bei Cuxhagen aus geringer Höhe einen Zug an. Acht Tote, große Anzahl von Schwer-und Leichtverletzten. (410)

Fliehende Bauern werden bei Potterweil (südlich Nauheim) beschos- sen, und der Bauer Heinrich Bieber hierbei getötet. (845)

Am Palmsonntag gegen acht Uhr dreißig vormittags überfliegen meh- rere Tiefflieger den Ort Wilferdingen Krs. Pforzheim. Ein Flieger wirft zwei mittelschwere Bomben, wodurch ein Haus vollständig, mehrere Häuser schwer bzw. leicht beschädigt werden. Neun Personen finden den Tod. Die Beerdigung muß in den frühen Morgenstunden erfolgen, weil in dieser Zeit auch Leichenzüge auf Friedhöfen beschossen wer- den. (395)

Amerikanische Flugzeuge bewerfen die kleine, nur aus Bauernhöfen bestehende Gemeinde Fredelsloh mit ungefähr vierzig Spreng- und ungezählten Brandbomben. Das ganze Dorf ist ein Rauch- und Flam- menmeer. Zwölf Tote, zahlreiche Verletzte und Verschüttete, meist alte Leute und Kinder. 31 Häuser und Wirtschaftsgebäude sind voll- kommen zerstört. Tiefflieger beschießen zu Hilfe eilende Einwohner mit Bordwaffen. In einem Auto allein neun Mann getötet. (328)

Bei Gütersloh greifen acht amerikanische Jäger einen Personenzug an. Acht Personen tot und sechs verletzt. (332)

Feindflieger beschießen die Straßenbahnzüge der Strecke Wuppertal- Ronsdorf in den Morgenstunden. Ebenso schießen sie auf flüchtende Fahrgäste, darunter Schulkinder, mit Bordwaffen. Regelmäßig Verlus- te an Toten und Verwundeten. (382)

Fünf Jagdbomber töten durch Bordwaffenbeschuß nach mehrmaligem Anfliegen den Metzgermeister Eugen Müller aus Bießenburg am Orts- ausgang von Bieskirchen auf der Strecke Lehnberg–Bießenburg. (3967)

F r ü h j a h r

Die Kur-, Wohn- und Lazarettstadt Nassau a. d. Lahn wird viermal bei Tage bei guter Sicht durch Feindflieger angegriffen.

Ebenso ist das Dorf Seelbach Krs. Unterlahn Opfer eines Angriffes mit Brandbomben. Seelbach ist nur Bauerngemeinde, fernab von In- dustrie-und Verkehrsanlagen. (318)

Bei Buxheim–Wölkertshofen greift Tiefflieger alleinfahrenden Bierlast- wagen an. Fahrer wird schwer verwundet und stirbt am gleichen Tage. Beifahrer wird ebenfalls verwundet. Desgleichen Tiefangriff auf Zugmaschine mit offenem Anhänger, auf dem Milchkannen geladen sind. Dem Fahrer wird ein Fuß abgeschossen. (355)

A p r i l

Feindliche Flieger töten zwei Zivilpersonen auf der Fahrt von Schorn- dorf/Württemberg nach Lentig in der Nähe von Gunzenhausen. (3965)

Tiefflieger greift in Dehlingen/Württemberg einen auf dem Felde pflü- genden Bauern an. Dieser wird durch Bordwaffenbeschuß getötet. (3971)

Bei Ingolstadt greift Tiefflieger ein Bauernfuhrwerk an. Ein 17-jähri- ges Mädchen und die beiden Pferde werden getötet. (201)

Bei Gadebusch greifen feindliche Flugzeuge die auf dem Felde arbei- tenden Bauern an. In der Nähe sind keine militärischen Ziele vorhan- den. (120)

Tiefflieger greifen bei Hof (Bayern) den Schnellzug Berlin–München an. Zuginsassen, fast nur Verwundete, Frauen und Kinder, sind Flüchtlinge aus Berlin. Bei dem Angriff verlassen die Fahrgäste den Zug und suchen am Bahndamm und in den umliegenden Wiesen De- ckung. Flieger schießen mit allen Waffen in die ungeschützte Men- schenmenge hinein. Ca. zwanzig Tote, viele Verletzte (Frauen und Kinder). Zug, vollkommen zusammengeschossen, brennt aus. Selbst in die zusammengetragenen Verwundeten schießen die Flieger aus kaum 50 m Höhe und töten dadurch weiter schwerverwundete Men- schen. (194)

Auf der Strecke Nürnberg–Berlin greifen vier Tiefflieger bei Rudol- stadt/Thüringen einen Personenzug an. Zug ist überfüllt mit Frauen, Kindern, Arbeitsmaiden, Luftwaffenhelferinnen, verwundeten Urlau- bern und vielen amputierten Soldaten. Die Reisenden flüchten aus dem fahrunfähig geschossenen Zug. Tiefflieger beschießen mit Explo- siv-und Brandgeschossen alles, was aus der Umgebung des Zuges flüchtet. 45 Tote und viele Verwundete, sowie abgerissene Glieder bedecken das Feld. (150)

Im Raume Lauterbach (Hessen) wird ein Personenzug angegriffen. Die flüchtenden Reisenden, fast nur Frauen und Kinder werden be- schossen. Vier Tote und zehn bis fünfzehn Verletzte. (315)

Drei Tiefflieger greifen gegen 14 Uhr aus etwa 100-150 m Höhe eine Krankenkraftwagenkolonne, bestehend aus etwa 15 Fahrzeugen, an. Elf Sanitätskraftwagen werden vernichtet. Zwölf Verwundete getötet, 15 bis 20 weitere erneut verletzt.

In der Nähe dieser Stelle weidet eine Schafherde. Flieger werfen auf diese zwei Bomben. Dabei wird der Schäfer sowie eine Flüchtlingsfa- milie, bestehend aus zwei Frauen und zwei Kindern, getötet. (321)

In Altenbrak/Harz greifen drei Tiefflieger zwei vor dem Lazarett hal- tende Sanitätskraftwagen an. Verwundete, die ausgeladen werden, werden erneut verletzt. (338)

In Auf hausen bei Regensburg beschießt Tiefflieger den Bauer Josef Bergmann und tötet ihn. (380)

Bei Zeitz greifen Tiefflieger einen Krankentransport, bestehend aus einem Sanitätskraftwagen und drei mit Rote-Kreuz-Flaggen versehe- nen Personenkraftwagen, auf der Reichsautobahn an. Acht Tote und mehrere Verwundete. (381)

Bei Backnang/Württemberg greifen Tiefflieger arbeitende Bauern auf dem Felde an. Mehrere Bauern werden getötet. Zur gleichen Zeit werden Bauern in der Nähe von Sulzbach in Württemberg auf dem Felde von Tieffliegern beschossen. (39)

Tiefflieger greifen bei Schwarzenfeld (Oberbayern) Personenzug auf freier Strecke an. Männer, Frauen und Kinder fliehen aus dem Zuge. Tiefflieger schießen im Tiefflug auf die flüchtenden Reisenden. (541.)

Auf der Strecke Udine–Tuasimo (Italien) erfolgt Angriff auf deutlich gekennzeichneten Lazarettzug. Acht Wagen brennen aus. Die aus dem Zug herausgebrachten Verwundeten werden ebenfalls beschos- sen. (781)

Bei Stulln, nahe Marienbad, greift Tiefflieger Fuhrwerk an. Fahrer wird erschossen. (549)

Drei Flugzeuge greifen bei Neusorg Personenzug an. Ein Toter, ein Verletzter. (565)

In Stockheim Krs. Heilbronn beschießt Feindflugzeug einen deutlich mit dem Roten Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraftwagen, der mit Verwundeten beladen ist. Ein Verwundeter wird nochmals verletzt, der Wagen schwer beschädigt. (3972)

Der fahrplanmäßige Personenzug wird um sieben Uhr bei Niederstot- zingen auf der Strecke Aalen – Ulm mit Bordwaffen beschossen. Zwölf Tote (310)

Tiefflieger greifen bei Bamberg Personenzug an und beschießen die Reisenden. Mehrere Tote und Verwundete. (978)

Bei Zeitz greifen gegen Mittag Tiefflieger vierzehn Mal eine Kranken- wagenkolonne an, bestehend aus einem Sanitätskraftwagen und drei oder vier Personenkraftwagen. Die Fahrzeuge, gekennzeichnet mit dem Roten Kreuz-Zeichen, werden völlig in Brand geschossen. Acht Tote, größere Anzahl Verletzte. (131, 3966)

Auf der Strecke Nürnberg–Erlangen greifen Tiefflieger nachmittags Personenzug an. Zwei Tote und 23 Schwerverletzte. (570)

Auf der Station Schlölen Krs. Weißenfels greifen Flieger Personenzug an. Maschinengewehrfeuer auf die flüchtenden Zivilisten. In der Nähe sind militärische Ziele nicht vorhanden. Zehn Todesopfer, darunter Frauen und Kinder. (721)

Tiefflieger greift bei Rottdorf Krs. Weimar Bauernfahrzeug an. Bauer und 12-jähriger Junge werden erschossen. Keine Truppenverbände in der Nähe. (119)

Zwei Tiefflieger vernichten auf der Straße Straubingen/Donau - Groß Schmiedingen einen Sanitätskraftwagen. Zwei Sanitäter und drei Verwundete werden getötet. (657)

Tiefflieger greift das kleine Dorf Lastau bei Colditz, Krs. Grimma, mit Bordwaffen an. Die 80-jährige Frau Clara Schmidt wird hierbei schwer verwundet. (335)

Tiefflieger greifen im Raume Schleusingen (Thüringen) einen Treck von Ostflüchtlingen an. Mehrere Frauen werden hierbei getötet und verwundet, zehn bis zwölf Pferde erschossen. (427)

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Bei Camberg greifen Flieger Personenzug an. Der erste Angriff richtet sich auf die Lokomotive. Daraufhin flüchten die Zuginsassen unter eine Bahnunterführung. Anschließend erfolgt der zweite Angriff auf die Unterführung von zwei Seiten. Hierbei werden ca. 30 Personen getötet und eine Anzahl verletzt. (351)

Quelle: Auszug aus Alliierte  Kriegsverbrechen

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