germanvictims.com - Grauenhafte Tschechische Kriegs- and Nachkriegsverbrechen - schlimmer wie bei Bestien vollbracht - die grauenhaftesten Verbrechen bei den Russen, Polen, und Tschechen an den ethnischen Deutschen und den Deutschen Soldaten. Diese Verbrechen waren nicht Ausnahme sondern Regel. Alle moeglichen Luegen wurden ueber die Deutschen bei den Alliierten erfunden um ihre eigenen Verbrechen zu verbergen. Die Deutschen waren die ehrenhaftensten Soldaten und hielten sich an die Geneva und Hague Konventionen.
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Tschechisches Todeslager - Die Deutschen mussten am Boden krappeln als Hunde und wurden gepeitscht.
Genozid Deutscher*Tschechoslowakai
Auszug aus “Die Geschichte der Verfehmung Deutschlands,” Franz Seidl
Die KZ in der CSSR
Das Grauen der tschechischen KZ (56 an der Zahl), in denen 1945 die Tschechen alle nicht gleich ermordeten und nicht sofort vertriebenen Deutschen, Frauen und Kinder gefangen hielten, wurden in vielen Berichten der Welt zur Kenntnis gebracht, ohne daß sich auch nur eine Stimme oder eine Hand zur Rettung der Unglücklichen in der Welt rührte.
Die Deutschen waren - vor allem in diesen Lagern - bestialischen Massakern und unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Dabei war die Zeit des Protektorates für die Tschechen die Zeit des höchsten Wohlstandes und der größten Sicherheit gewesen.
“In Böhmen und Mähren war die Ernährung die beste von allen Ländern Europas. Es wurde ungeheuer verdient. Was vorher in der Tschechoslowakei nicht der Fall war, das verwirklichte die deutsche Schutzherrschaft: Vollbeschäftigung, steigender Wohlstand der Massen und sozialer Friede in den Fabriken und Betrieben. Gewiß: das deutsche Protektorat war eine Fremdherrschaft für die Tschechen; aber nie war in der Welt und in der Geschichte eine Fremdherrschaft so sozial und rücksichtsvoll gewesen wie die deutsche.”
(Vgl. hiezu: Reichenberger, Europa in Trümmern. Ferner die der UNO überreichten Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen”. Literaturangaben in Band 7 der Geschichte der Verfemung des deutschen Volkes.)
Über die tschechischen KZ schreibt Hans Udo Stein:
“Ehe man die völlig ausgeplünderten Deutschen die CSR verlassen ließ, mußten sie durch die grauenvollen Lager gehen. Einige dieser Lager haben weltweites Grauen erregt, so das Lager Budweis unter Leitung des blutigen Kommandanten Hrnecek (von den Amerikanern notgedrungen verurteilt, aber dann sofort begnadigt) und Joachimsthal, wo der Massenfolterer Frantisek Kroupa eine Hölle für die Deutschen einrichtete. Es gab 56 KZ in der Tschechoslowakei, darunter das furchtbare Lager von Pribram, wo 3000 deutsche Gefangene, meist Soldaten der Waffen-SS und Sudetendeutsche, gefangengehalten wurden, ferner die Lager von Bratrstvi und Schlackenwerth, in denen überall Deutsche gemartert wurden.”
Die Kriegserlebnisse-des-Werner-Weinlein-Nuernberg - media
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DIE AUSTREIBUNG DER DEUTSCHEN AUS DER TSCHECHOSLOWAKEI
In der CSSR allein wurden an die vier Millionen Deutsche, die dort schon 1000 Jahre, ehe Amerika überhaupt entdeckt war, ansässig gewesen waren, wie Tiere zusammengetrieben und über Berge und durch Flüsse erbarmungslos in endlosen Zügen aus dem Land gejagt. Nur zweieinhalb Millionen von ihnen erreichten die rettende Grenze. Weit über eine Million deutscher Männer und Frauen, Greise, Kinder und Säuglinge wurden bei dieser Treibjagd gleich räudigen Tieren erschlagen und hingemordet. Und ausgetrieben und hingemordet wurden nicht etwa nur die ehemaligen Nationalsozialisten, sondern unterschiedslos alle Deutschen.
300 000 besonders qualifizierte deutsche Arbeiter wurden als Zwangsarbeiter zurückbehalten, ebenso etwa 250 000 deutsche Kriegsgefangene in Konzentrationslagern untergebracht.
Die Austreibung und Niedermetzelung erfolgte nicht etwa im Kampfverlauf, sondern mitten im Frieden; sie betrafen friedliche Bauern und Bürger; sie waren überlegter, kalter Mord. Die Deutschen wurden einfach als vogelfrei erklärt und mußten weiße Armbinden tragen; auch die Kinder von 5 Jahren aufwärts. Die Säuglinge ließ man verhungern, die Männer wurden erschlagen und die Frauen vergewaltigt und wie Vieh über die Grenze getrieben.
Die Geschichte dieses unter dem besonderen Schutz der USA verübten ungeheuerlichen Verbrechens muß noch geschrieben werden. Das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen dieser an die vier Millionen Bürger verfiel dem Staat und der Plünderung. Der Raub war so enorm, daß die weltberühmte Beute der spanischen Konquistadoren ein Bettel dagegen war. Das deutsche Sudetenland war hochentwickelt und stand als Industrieland nach Belgien an zweiter Stelle in ganz Europa. Die deutschen Gebiete der Tschechoslowakei hatten ein Flächenausmaß und eine Bevölkerungszahl wie etwa die Schweiz oder wie Dänemark, und auch der Lebensstandard war kaum niedriger. Das Verhältnis der Deutschen zu den Tschechen war sowohl bevölkerungs- wie flächenmäßig etwa 1 : 2.
Wahre Orgien an Metzeleien, die die legendären Grausamkeiten der Hussiten in den Schatten stellten, begleiteten diesen gewaltigen Beutezug, dessen Ertrag sich — nach tschechischen Angaben — auf rund 2 Milliarden Golddollar belief.
Die Austreibung erfolgte derart, daß auch im letzten sudetendeutschen Dorf schwerbewaffnete tschechische Horden erschienen. Innerhalb weniger Stunden nach deren Erscheinen mußten die Dorfbewohner antreten, wurden auf verstecktes Gold, auf Juwelen, Pelze, Geld und andere Wertsachen gründlich durchsucht, dann in Kolonnen formiert und in Richtung Grenze getrieben. Die Haus- und Wohnungsschlüssel, Sparkassenbücher und Wertgegenstände mußten vor dem Verlassen des Heimes offen auf den Tisch gelegt und höchstens 20 kg Gepäck durften mitgenommen werden. Durch die langen Märsche ermüdet, warfen die meisten auch dieses letzte Gepäck noch weg, um nicht zurückbleiben zu müssen und von den Schergen, die diese endlosen Elendszüge antrieben, niedergemacht zu werden. Wer diesen furchtbaren Marsch überhaupt überlebte, kam nach Deutschland mit dem, was er auf dem Leibe trug.
Aus dem Bericht eines Augenzeugen, Father Emanuel Reichenberger:
„Prag war zur Lazarettstadt erklärt und die deutschen Truppen abgezogen worden. Diese Situation benützten die Tschechen, die während des zweiten Weltkrieges die deutsche Kriegsmaschine in der servilsten Weise bedient hatten, auf gänzlich gefahrlose Weise an den wehrlosen Deutschen ihren Heldenmut zu beweisen. Am 1. Mai 1945 begann in Prag die Hatz auf die Deutschen. Auf dem Wenzelsplatz wurden die unbewaffneten kranken und verwundeten deutschen Soldaten an den Laternenmasten aufgeknüpft und Feuer unter die Unglücklichen gelegt, so daß sie als lebende Fackeln eines gräßlichen Todes starben. Andere wurden vom Mob in den Straßen kurzerhand erschlagen oder erschossen.
Die Stadt war von bewaffneten tschechischen Truppen besetzt, die die deutschen Lazarette stürmten, die Verwundeten ermordeten, in die deutschen Wohnungen und Geschäfte einbrachen und unter der nichttschechischen Bevölkerung ein grauenvolles Blutbad anrichte- ten . . . In den Straßen lagen Massen von Leichen, Soldaten und Zivilisten, Frauen und Kindern. Die unglücklichen Menschen wurden aus den Fenstern ihrer Wohnungen einfach auf die Straße gestürzt. Tag und Nacht waren die Todesschreie der unglücklichen Menschen zu hören . . . Frauen wurden mit Kolbenschlägen und Peitschenhieben, vollkommen unbekleidet, durch die Straßen getrieben und gezwungen, Barrikaden zu errichten und Leichen wegzuräumen. Viele dieser geschändeten Frauen und Mädchen mußten die ermordeten eigenen Angehörigen in die Massengräber werfen. Bei der Scharnhorstkaserne wurden nicht weniger als 4000 Verwundete, die man zusammengetrieben hatte, erschossen . . . Die Schwestern vom Roten Kreuz wurden vor den Augen aller öffentlich vergewaltigt.“
Aus dem Bericht von Martha Halke über die Niedermetzelung der Deutschen in Prag (Ostdeutsche Passion. Father Reichenberger, West- land-Verlag, Düsseldorf):
„Auf der Flucht vor den Bolschewiken kam ich aus dem Osten mit meiner neunjährigen Tochter Mitte April 1945 nach Prag und nahm bei meiner Schwester in Prag-Weinberge 6 Zuflucht. Am 5. Mai begann die Verfolgung der Deutschen in Prag . . . Was über uns hereinbrach, war zu furchtbar und bestialisch, als daß es mit bloßen Worten wiedergegeben werden könnte . . . Die tschechische Bevölkerung rief trunken vor Haß: ‚Erschlagt die deutschen Bestien, erschießt sie!‘ . . . Man schnitt den Deutschen mit Rasiermessern Hakenkreuze in den Rücken und in andere Körperteile . . . Es war nicht nur die Unterschichte des tschechischen Volkes, die sich bei diesen ungeheuerlichen Grausamkeiten beteiligte, auch viel Intelligenz war fest am Werk dabei . . . Auf dem Karlsplatz und in der Rittergasse wurden gefangene Deutsche mit dem Kopf nach unten an die Laternen gehängt, mit Benzin angegossen und lebendig verbrannt . . . Meine Mutter wurde zum Barrikadenbau getrieben. Ein junger Tscheche schlug ihr mit dem Gewehrkolben so lange auf die Hand, bis sie gebrochen schlaff herunterhing, weil sie seinem Befehl, mit den blanken Händen in einem Haufen Glasscherben zu wühlen, nicht schnell genug nachgekommen war . . . Dann wurden ihr von einem 14jährigen Lausejungen die Kopfhaare abgeschnitten, wofür sie ihm zum Danke die Hand küssen mußte. Dann mußte sie trotz der gebrochenen Hand noch Steine tragen und wurde, weil sie den Befehl nicht ausführen konnte, so lange geschlagen, bis sie liegenblieb . . .
Die Baracken der deutschen Wehrmachtshelferinnen wurden erbrochen und die Mädchen von tschechischen Frauen zu Tode getrampelt. Rote-Kreuz-Schwestern ließ man im Hemd über den Wenzelsplatz und die Fochstraße zum Wolschaner Friedhof laufen, wo sie mit Maschinengewehren erschossen wurden. Die Verwundeten trieb man aus den Lazaretten und ließ sie in den Gassen durch eine immer ärger tobende Menge Spießruten laufen.“
Eine deutsche Krankenschwester berichtet über die Austreibung der Deutschen aus Brunn und ihren Todesmarsch:
„Am 30. Mai wurden wir aus unseren Brünner Wohnungen gejagt. Die ganze Nacht standen wir in Massen, Frauen und Kinder und Männer, im Freien. Bei Morgengrauen kam ein tschechischer Stabskapitän mit einer Horde von Gendarmen und Partisanen und schrie:
“Gold, Geld und Sparkassenbücher abgeben!‘ Nach diesem Ruf stürzten er selber und alle seine Begleiter auf die wehrlosen Frauen und Greise und entrissen ihnen alles, was ihnen wertvoll genug erschien. Eine alte Dame, der ein Partisan den ganzen Schmuck geraubt hatte, bat ihn: ‚Mein Herr, ich bitte Sie, lassen Sie mir den Ehering. Er hat keinen Wert für Sie. Bald sind es 55 Jahre, daß ihn mir mein Mann vor dem Altar gegeben hat. Ich will mit diesem Ring begraben werden.‘ Der Tscheche schrie sie an: ‚Du alte Sau!‘ . . .
Im Morgengrauen begann der Abmarsch. Da die Massen die ganze Nacht hatten stehend verbringen müssen, brachen die Alten und Kranken schon nach wenigen Kilometern zusammen . . . Ein schweres Gewitter überflutete die Straßen. Die müden, vollständig erschöpften alten Menschen rutschten auf dem aufgeweichten Boden aus und fielen. Sie wurden aufgeprügelt und weitergepeitscht. Oft waren sie nicht mehr auf die Füße zu bringen. Die Straßengräben waren gefüllt mit Gepäckstücken, die von den völlig Erschöpften weggeworfen worden waren. Wer nicht weiter konnte, starb am Wege oder wurde von der Bevölkerung überfallen, nackt ausgezogen und nach Schmuck und Wertgegenständen durchsucht. Zahllose wurden zu Tode geprügelt oder erschossen . . .
Nacht für Nacht wurden alle Frauen, die kranken, die alten, ja die siebzigjährigen, vergewaltigt. Die Frauen kamen jede Nacht zweibis dreimal daran. Ein Soldat wollte ein elfjähriges Mädchen mißbrauchen. Die Mutter wehrte sich mit übermenschlichen Kräften und bot sich an Stelle des Kindes an, um das Kind zu retten. Die Mutter wurde blutig geschlagen, das Kind nicht freigegeben . . . Ich wurde in einer Nacht von fünf Soldaten vergewaltigt.“
Rhoma Churchill berichtet in der Daily Mail:
„Die Deutschen wurden aufgerufen, sich mit einem Stück Handgepäck vor ihren Haustüren einzufinden, um die Stadt für immer zu verlassen. Die Frauen hatten zehn Minuten Zeit, ihre Kinder anzuziehen und zu packen. Vor der Tür waren Geld, Schmuck, Uhren und Pelze abzugeben. Dann begann der Marsch zur österreichischen Grenze . . . Im ganzen Land entstehen Konzentrationslager für die Deutschen, die wahllos hingebracht werden, um auf die Abschiebung nach Deutschland zu warten. Sogar Juden und Antinazi, die erst kürzlich aus den Konzentrationslagern der Gestapo befreit worden waren . . .“
Augenzeugenbericht einer deutschen Frau aus Aussig:
„Ich kam am 4. August 1945 auf der Flucht nach Deutschland von Dux nach Aussig und nächtigte dort bei tschechischen Bekannten, deren Haus unmittelbar an der Elbe lag. Am 5. August um 11 Uhr vormittags war die ganze Stadt auf den Beinen. Aus einem Konzentrationslager in der Nähe wurden die deutschen Frauen und Kinder herangebracht. Ich beobachtete den Zug aus einem Fenster des zweiten Stockwerkes, was nicht auffiel, da sämtliche Fenster von tschechischen Zuschauern dicht besetzt waren. Unter ohrenbetäubendem Gejohle bewegte sich der Zug, der ausnahmslos aus Frauen und Kindern bestand, darunter eine große Zahl in Kinderwagen, zur Elbebrücke.
Hier wurden den Frauen, soweit es sich um jüngere handelte, sämtliche Kleider vom Leibe gerissen und die Arme mit eigenen Kleidungsstücken am Rücken zusammengebunden. Verzweifelte, die sich zu wehren versuchten, wurden noch auf der Brücke angeschossen und dann über die Brücke in die Elbe gestoßen. Die ersten Ertränkungen erfolgten um 11 Uhr 20 Minuten und dauerten ununterbrochen bis ungefähr um 16 Uhr. Am rechten Elbeufer waren, soweit ich feststellen konnte, brückenabwärts, eine große Anzahl von Zivilisten mit Gewehren und Maschinengewehren postiert. Daneben gab es zahl- reiche Angehörige des zivilen nationalen Ordnungsdienstes, alle schwer bewaffnet. Die Frauen waren, wie mir Tschechen erzählten, bereits um vier Uhr früh aus dem Lager geholt worden. Die Frauen gehörten allen Bevölkerungsklassen an. Alle ihre Männer waren bereits mehrere Wochen vorher ins Landesinnere abtransportiert worden. Bei der Aushebung der Frauen wurde keinerlei Rücksicht auf Parteizugehörigkeit genommen. Kinder in Kinderwagen — häufig stieß man auch die Mutter noch in den Kinderwagen hinein — wurden in den Strom gestoßen. Ich selbst mußte mehrere Tage im Hause bleiben, da diesen furchtbaren Ausschreitungen noch weitere Treibjagden auf die Deutschen folgten und ein Teil der Bevölkerung den Eindruck von unter einem Blutrausch stehenden Volltrunkenen machte.“
Das Furchtbare bei allen diesen Verbrechen war die allgemeine Beteiligung des tschechischen Volkes daran. In der Tschechoslowakei war das ganze Volk fast ohne Ausnahme mit Begeisterung an der Austreibung und den damit verbundenen Greueltaten und Niedermetzelungen verbunden.
Das weitere Furchtbare war, daß die amerikanischen Besatzungsbehörden 750 000 der ausgetriebenen Deutschen die Aufnahme in Westdeutschland verweigerten, so daß sie in der Ostzone Deutschlands den Sowjets ausgeliefert wurden. Ein amerikanischer Journa- list schrieb hiezu (Wanderer, St. Paul, Minnesota, 13. November 1947):
„Wir haben 750 000 Sudetendeutsche an die Sowjets verschachert; wir verweigerten ihnen die Einreise in die amerikanische Zone Deutschlands.“
Und dieselbe Zeitung schrieb am 30. Oktober 1947:
„Stalins Weizen blüht. Millionen von Deutschen hat man ihm kaltblütig ausgeliefert, 750 000 in die Sowjetzone verschleppt. Was können diese Unglücklichen anderes tun, als Kommunisten zu werden, wenigstens äußerlich? Sollen sie neuerdings ihr Leben riskieren aus Liebe zu schönen Phrasen und entgegengesetzten Taten der West- mächte? Wer nimmt sie auf, wenn sie Widerstand leisten?“
Den Haß Amerikas gegen alles Deutsche kann man aus folgender ungeheuerlicher Tatsache ermessen: Den von den Tschechen und Polen ausgetriebenen und vor ihren tschechischen und polnischen Mördern flüchtigen Deutschen erlaubten die Amerikaner nicht die Einreise nach Westdeutschland, in ihr eigenes Vaterland. Sie mußten in der deutschen Sowjetzone unter bolschewistischer Herrschaft bleiben.
Die Tschechen und Polen aber, die zuerst in ihren Ländern den Kommunisten zur Macht verholfen hatten, sich dann unter bolschewistischer Herrschaft aber nicht sicher und wohl genug fühlten und nach Deutschland flüchteten, mußten in Westdeutschland aufgenommen werden.
Man kann sich die niederschmetternde Wirkung der amerikanischen Befehle (Verordnung des amerikanischen Hohen Kommissars) auf das deutsche Volk vorstellen, der den Deutschen auftrug, die flüchtenden Räuber und Mörder nicht nur in Westdeutschland aufzunehmen, sondern auch auf deutsche Kosten unterzubringen und zu erhalten. Dabei handelte es sich hier nicht nur um einige wenige. In Bayern allein mußten hunderttausend flüchtige Tschechen und Ungarn aufgenommen und erhalten werden — zur gleichen Zeit, als sich Hunderttausende ausgeraubte, vertriebene, hungernde und frierende deutsche Flüchtlinge ohne Obdach und Nahrung, Frauen und Kinder, an den Grenzen Westdeutschlands stauten und vergeblich um Einlaß in ihr Vaterland bettelten.
Dabei waren unter den Tschechen und Polen vielfach Menschen, die nachgewiesen Massenmorde an Deutschen begangen hatten. Die Mörder durften von den Deutschen nicht zur Rechenschaft gezogen und mußten von ihnen noch auf deutsche Kosten untergebracht und erhalten werden.
Die Neue Zürcher Zeitung vom 15. Juni 1946 schreibt:
„Es ist wahr, daß in Teplitz-Schönau deutsche Frauen aus dem zweiten Stock sprangen, um nicht vergewaltigt zu werden; es ist wahr, daß hier deutsche Kinder aus den Fenstern geworfen wurden; es ist wahr, daß Dutzende von Deutschen an den Bäumen im Kurpark hingen; es ist wahr, daß tagelang Gebrüll und Geschrei die Straßen füllte.“
Father Reichenberger bringt im Wochenblatt Neue Heimat, Linz, vom 6. Februar 1949 folgenden Tatsachenbericht:
„Als ehemalige leitende Ärztin des tschechischen Konzentrationslagers Olomouc-Hodolany lege ich folgendes eidesstattlich nieder: Im Lager befanden sich auch Engländer, Juden, Zigeuner und aktive kommunistische deutsche Arbeiter und viele Kinder . . . Neun Baracken — normalerweise für je 80 Personen berechnet — waren mit 2800 bis 3200 Personen belegt . . . Sie lagen alle, Männer, Frauen und Kinder, auf dem blanken Fußboden . . . Bei der Einlieferung ins Lager wurde ihnen auch das Letzte noch abgenommen. Den Brillenträgern wurden die Brillen zerschmettert. Sie wurden getreten, geschlagen, bis sie zusammenbrachen . . . Magistratsdirektor Dr. Z. wurde, nachdem man ihn blutig geprügelt hatte, getötet, indem man ihm einen Schlauch in den After einführte und ihm so lange kaltes Wasser in den Darm einströmen ließ, bis er starb. Ing. H. wurde zweimal gehängt und wieder abgeschnitten, dann mit einer Riemenpeitsche mit Bleikugeln geschlagen, daß er aussah wie ein anatomisches Präparat von bloßgelegten Sehnen, Blutgefäßen und Nerven. Dann wimmelten in den heißen Sommermonaten Myriaden von Fliegenmaden, bis der Tod dieser Qual ein Ende machte. Der Tote wog kaum noch 30 kg. Diese Methode, jemanden langsam sterben zu lassen, war die häufigste. Monatelang waren die Räume mit derart zugerichteten Menschen belegt. Bei der Ausdehnung der zerschlagenen Muskulatur und der Wunden war an eine Heilung nicht zu denken. Der furchtbarste Fall war ein 13jähriges deutsches Mädchen, das von einem Kapitän der tschechischen Armee vergewaltigt worden war und dem davon ein 30 Zentimeter langes Stück Darmschlinge aus der Scheide hing . . . Aus dem Altersheim Olmütz wurden 68 alte Leute in das Lager gebracht und von den 17- bis 19jährigen der Wachmannschaft einfach zusammengeschossen, weil sie alt und unnütz waren.“
Marianne Klaus gibt an (Kern, Das andere Lidice, S. 108):
Am 9. Mai 1945 wurde mein Mann, 66 Jahre alt, in der Polizeidirektion in Prag zu Tode geprügelt. Sein Gesicht hatte faustgroße Beulen, Mund und Nase waren eine blutige Masse, seine Hände dick angeschwollen. Ich sah, wie man Deutsche mit Peitschen so lange ins Gesicht schlug, bis sie zusammenbrachen. Dann wurden sie mit Füßen in den Bauch getreten, daß das Blut hervorquoll, und schließlich eine Treppe hinuntergeschleift. Ich sah, wie eine deutsche Wehrmachtshelferin gesteinigt wurde, bis sie zusammenbrach. Dann wurde sie an einem Rollbalken eines Geschäftes aufgehängt. Ich sah einen Soldaten mit einem Fuß an einem Kandelaber hängen und vom Kopf herauf brennen . . .“
Stefanie Mohr gibt an (Kern):
„Ich wurde geprügelt und in den Bunker im Kaunitzkolleg geworfen. Jede Nacht kamen die tschechischen Polizisten und mißhandelten die Häftlinge. Einer verlangte von mir, daß ich seinen Geschlechtsteil in den Mund nehme. Als ich mich weigerte, wurde ich geprügelt, mit den Füßen getreten, mit dem Gummiknüppel in den Mund gestoßen. Eine Frau wurde neben mir so geprügelt, daß ihr die Sehnen an den Fußsohlen durchschlagen wurden. Dann wurde sie in diesem Zustande von einem Aufseher vergewaltigt. Einmal kamen zehn junge Tschechen. Wir mußten uns ausziehen und eine der anderen den Geschlechtsteil ablecken. Dann wurden wir geprügelt.“
Hertha Kaiser, ehemalige Leiterin eines Müttererholungsheimes in Liblin bei Pilsen gibt an (Kern, S. 201 und 203):
„Am 8. Mai 1945 wurde ich mit einer anderen Frau und zwei Kindern verhaftet, gefesselt und an einen Wagen gebunden, der im Trab nach Kralowitz fuhr, daß ich im Laufschritt mitlaufen mußte. Ein tschechischer Radfahrer trieb uns mit der Peitsche an. Am Markt- platz in Kralowitz wurden wir der tschechischen Zivilbevölkerung zur Mißhandlung freigegeben . . . Wir wurden geprügelt und angespuckt. Dann wurden wir in einen Kohlenschacht zur Arbeit verschickt, wo ich 7 Monate auf blanker Erde liegen mußte.“
Elfriede Brookelt gibt an (Kern, S. 210):
„Wir wurden am 1. Juni 1945 verhaftet und ohne Angabe von Gründen ins Gefängnis von Grottau eingeliefert und schwer mißhandelt. Am 13. Juni wurden wir, 30 Personen, ins Kreisgericht Reichenberg eingeliefert. Männer und Frauen mußten sich nackt ausziehen. Jede Frau wurde von vier tschechischen Soldaten mit Gummiknütteln und Peitschen, über ein Bett gebeugt, geschlagen. Als ich an der Reihe war, weigerte ich mich, mich auszuziehen, da ich unwohl war. Ein Wachtmeister schaute nach, ob das wahr sei, und erklärte, das sei gleich. Da ich mich trotzdem nicht auszog, zog mir ein Wacht- meister das Hemd hoch und ein anderer die Hose herunter, und es schlugen mich vier Männer mit Gummiknütteln und Peitschen. Dann wurde ich noch von einem Wachtmeister geohrfeigt und an den Haaren in die Zelle geschleift.“
Maria Benatzky gibt an (Kern, S. 224):
„Ich befand mich am 30. Juli 1945 in einem Friseurgeschäft am Marktplatz in Aussig, wo ich den Platz übersehen konnte. Ich sah, wie tschechische Eisenbahner in Uniform und tschechische Zivilisten die Deutschen, die ja alle Armbinden tragen mußten, jagten. Zu 30 und 40 stürzten sie immer auf ein Opfer, schlugen es zu Boden und traten es mit Füßen, bis es liegenblieb. Kopf und Gesicht waren dann nur mehr eine blutige, unförmige Masse. Unter den Opfern befanden sich auch Frauen und Mädchen . . . Ich hörte die Todesschreie eines Mädchens und sah, wie es niedergetrampelt wurde . . . 30—50 deutsche Arbeiter wurden auf den Brückenplatz geworfen und von tschechischen Soldaten mit Maschinengewehren hineingeschossen, solange sich keiner sich noch rührte. Viele Deutsche wurden in schwerverletztem Zustande in die Elbe geworfen und beschossen, wenn sie aus dem Wasser auftauchten . . . Wenigstens 600 Deutsche haben an diesem Tage in Aussig das Leben verloren.“
Adam Ehrenhart gibt an (Kern, S. 225 f.):
„Wir waren gegen 2000 Kriegsgefangene. Die amerikanischen Entlassungspapiere waren uns weggenommen worden . . . Wir wurden von einem Arzt auf das SS-Blutgruppenzeichen untersucht und dabei ungefähr 200 SS-Angehörige festgestellt . . . Diese wurden der Zivilbevölkerung zur Mißhandlung ausgeliefert. Ich war selbst Augenzeuge, wie sämtliche 200 Mann von der Zivilbevölkerung auf das grausamste ermordet wurden. Die SS-Leute wurden von den Frauen mit Messern und Dolchen erstochen und mit Knüppeln erschlagen. Körper, die noch lebten, wurden mit Benzin übergössen und verbrannt. Ich habe selbst mitgeholfen, die Leichen in 3 Massengräbern im Schloß von Nachod zu begraben. Die Kriegsgefangenen wurden täglich geprügelt . . . Kiefer zerbrochen . . . Augen ausgeschlagen . . .
Die Deutschen wurden 500 Meter weit durch eine Reihe tschechischer Zivilisten einzeln durchgejagt und dabei — Männer, Frauen und Kinder — von der Bevölkerung mit Stöcken geschlagen. Vielen wur-de ein Bein gestellt. Wenn sie fielen, wurden sie mit Füßen getreten. Die Deutschen wurden zu dieser Mißhandlung namentlich aufgeru- fen.“
Ingenieur Franz Rösch gibt an (Kern, S. 245 f.):
„Ich sah in Wokonitz, wie Tausende von deutschen Soldaten und Zivilisten — Männer und Frauen und Jugendliche — auf die grausamste Art ermordet wurden. Sie wurden von tschechischen Revolutions Gardisten meist mit Knüppeln erschlagen, zum kleineren Teil erschossen. Die meisten wurden nur angeschossen, um sie zu quälen, und dann erschlagen. Die furchtbar zerschlagenen Körper wurden häufig mit Salzsäure eingerieben, um sie zu quälen.“
Robert Rief berichtet (Kern, S. 247 f.):
„Ich bin bis 10. Oktober 1945 in Saaz gewesen und hatte Gelegenheit, alles mitzuerleben, was in meiner Heimatstadt vorgegangen ist . . . Die Deutschen wurden zu Tausenden in ein Lager nach Postelberg gebracht. Angehörige der Revolutionsgarde schossen wahllos in die Menge . . . Fünf 13—15jährige Buben, darunter der kleine Körner, dessen Vater der Exekution zuschauen mußte, wurden an die Wand gestellt und ohne weiteres erschossen . . . Am 13. Juni, nachdem bereits alle Männer weggeschafft waren, wurden alle Frauen in ein Lager in die Kaserne von Saaz gebracht . . . Am Abend öffneten sich die Tore des Lagers den russischen Soldaten, die sich wie die wilden Tiere auf die deutschen Frauen stürzten und sie vergewaltigten. Sie taten ihren Opfern in aller Öffentlichkeit Gewalt an. Die Tschechen vergnügten sich damit, zuzusehen . . . Saaz, eine rein deutsche Stadt mit etwa 20 000 Einwohnern, ist ganz entvölkert worden . . . Dem Arzt Dr. Krippner, dessen Frau eine Tschechin ist, wurde von den Tschechen eine Sprengschnur um den Hals gelegt und sein Körper furchtbar verstümmelt.“
Else Rotter berichtet (Kern, S. 250) über das als „Landskroner Blutgericht“ bekannte Massaker der Deutschen:
„Die tschechische Meute trieb die deutsche Bevölkerung ohne Unterschied des Alters auf dem Marktplatz von Landskron zusammen. Mit erhobenen Händen mußten sie warten, bis alle Opfer beisammen waren. Etwa 50 Männer, darunter [es folgen Namen] . . . ein achtzigjähriger Greis wurden ohne Verfahren auf den Kandelabern aufgehängt. Die Schreie der Gemarterten waren durch die ganze Stadt zu hören. An die hundert ältere Männer wurden in ein zu Luftschutzzwecken erbautes Wasserbecken geworfen.“
Karl Schöner berichtet (Kern, S. 256):
„Von den vielen deutschen Ärzten in Prag wurden die meisten erschlagen, so Universitätsprofessor Dr. Albrecht, Universitätsprofessor Dr. Greipl, Universitätsprofessor Dr. Watzka [folgen weitere Namen].“
Jaroslaw Stransky, der Sohn des ehemaligen tschechischen Justizministers Jan Stransky, schreibt in seinem Buch Eastwind over Prague:
„In einem Prager Haus verbarrikadierte sich eine Gruppe von SS-Männern, während sie die Bevölkerung von der Straße belagerte. Als sich die Menge nach einigen Stunden den Zugang zum Haus erkämpft hatte, wurden die Deutschen, die noch am Leben waren, mit dem Kopf nach unten an den Straßenlaternen aufgehängt und lang- same Feuer unter ihnen angezündet.“
Das Protokoll der 86. Sitzung des bayrischen Landtages vom 18. August 1948 bringt auf S. 28 die eidliche Aussage eines Arztes:
„Am 10. oder 11. Mai lag ich in einem Gehölz. Markerschütternde Schreie rissen mich aus dem Schlaf. Etwa 200 m von mir entfernt sah ich auf der Straße 60 bis 80 deutsche Soldaten, von Tschechen bewacht, dahintrotten . . . Die schwerbewaffneten Banditen griffen sich jeweils in kurzen Abständen ein bis zwei Mann aus den Reihen. Sie schlugen sie mit Knüppeln und Gewehrkolben, bis sie zusammenbrachen. Den Ohnmächtigen wurden die Beine zusammengebunden. Dann hingen die Tschechen diese unglücklichen Leute mit dem Kopf nach unten an den Bäumen der Straße auf . . . Unter dem Kopf jedes Gehängten zündeten die Verbrecher Feuer an. Ich habe niemals Menschen so unmenschlich schreien gehört wie damals.“
Zum tschechischen Grauen von 1945 schreibt Hans Udo Stein in seinem Artikel „Der tschechische Völkermord vom Mai 1945“ in Die Plattform, Heft A 2/3, 1960, S. 6 f.:
„Die UNO hat eine Art Weltgesetz gegen ‚Genocidium‘ angenommen, das die Ausrottung ganzer Menschengruppen aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen ächtet. Bei der Beschlußfassung wirkte ein Staat mit, der selbst das scheußlichste ‚Genocid‘ begangen hat . . . Von diesem ‚Völkermord‘ aber wird geschwiegen, weil die Opfer Deutsche waren und dieser Staat die CSSR ist. Die Schuldigen an diesem Verbrechen sind nicht die Tschechoslowaken, die es gar nicht gibt, auch nicht das brave Bauernvolk der Slowakei, sondern allein die Tschechen, die sich an diesen Greueltaten so allgemein und in einem solchen zahlenmäßigen Ausmaß aktiv beteiligt haben, wie das bei ähnlichen Massakern in keinem anderen Lande der Fall war . . . Zu unvernünftig, um die Verbindung mit Deutschland, die geographisch und wirtschaftlich die gegebene ist, zu bejahen, und zuwenig mutig, einen bewaffneten Freiheitskampf zu beginnen . . ., warteten sie, bis es gefahrlos war, sich in unvorstellbarer unmenschlicher Grausamkeit auszutoben.
Diese Stunde kam im Mai 1945. Die deutsche Führung wollte die Stadt Prag, die sich nicht mehr schützen konnte, nicht von der feindlichen Luftwaffe verwüsten lassen, und erklärte sie zur Lazarettstadt. Die deutschen Truppen wurden daher gemäß den völkerrechtlichen Bestimmungen aus Prag abgezogen. Das war am 1. Mai. Und jetzt, als es keine bewaffneten deutschen Verbände mehr in Prag gab, schlugen die Tschechen los. Es begann mit einer Treibjagd durch die Straßen. Tschechische Haufen fingen einzelne Verwundete, aber auch Hitlerjungen, banden ihnen Stricke um die Beine, stellten Benzintanks unter die mit dem Kopf nach unten hängenden unglücklichen Deutschen und klatschten wie besessen Beifall, wenn die Deutschen als lebende Fackeln verbrannten. Heulende Horden bewaffneter Tschechen drangen in die Wohnungen der Deutschen, erschlugen Männer und Frauen und Kinder. Die Tschechen griffen hauptsächlich die Lazarette an. Man trieb, wen man nicht ermordete, in provisorischen Gefängnissen zusammen. Aus den Wohnungen in den oberen Stockwerken warf man die Deutschen, vor allem die alten Leute und die Säuglinge, aus den Fenstern auf die Straße. Man schändete die Frauen, vom Schulmädchen bis zur Greisin, und schlug sie dann nieder oder ermordete sie . . .
Und was in Prag begonnen hatte, wuchs sich dann in ganz Böhmen und Mähren zur Hölle des Massenmordes aus.“
Jürgen Thorwald, der als Anti-Nazi bekannte Autor, schildert in seinem Buch Die große Flucht die Greueltaten der Tschechen nach Augenzeugenberichten. Er schildert, wie der deutsche Pfarrer einer Gemeinde bei Pirna (deutsche Ostzone), Karl Seifert, mit einigen alten Männern seiner Gemeinde jene Deutschen bestattete, die Tag für Tag an den Ufern der Elbe angespült wurden.
„Sie kamen elbeabwärts aus der Tschechoslowakei. Es waren Frauen und Kinder, Säuglinge und Greise und deutsche Soldaten. Es waren Tausende und Abertausende, von denen der Strom nur wenige an jene Seite des Ufers schwemmte, an der die Gemeinde des Pfarrers Seifert lag. Am 20. Mai 1945 geschah es, daß der Strom nicht nur solche Deutsche von sich gab, die zusammengebunden ins Wasser geworfen und ertränkt worden waren, nicht nur solche Opfer, die man, bevor man sie in den Fluß warf, erdrosselt, erstochen und erschlagen, ihrer Zunge, ihrer Augen, ihrer Brüste beraubt hatte. Der Strom trieb, wie ein Schiff, eine hölzerne Bettstelle an, auf der eine ganze deutsche Familie samt ihren Kindern mit langen Nägeln angenagelt war!“
Jürgen Thorwald schreibt am 14. Januar 1951 in der Ostdeutschen Zeitung:
„Das waren keine Menschen, die wahllos jeden Deutschen nieder- prügelten und zu Tode traten. Das waren keine Menschen, die nackte deutsche Frauen zwangen, Steine fortzuräumen, ihnen die Achilles- sehnen durchschnitten und sich an ihrem hilflosen Anblick weideten. Das waren keine Menschen, die deutsche Mädchen, . . . nachdem sie ihnen die Kleider geraubt hatten, durch die Fochova-Straße nach dem Wolschaner Friedhof trieben und sie dort mit Maschinengewehren zusammenschossen oder andere mit Schlägen und Stichen in Heuhaufen hineintrieben und diese dann anzündeten. Und dies waren nur einige Episoden aus dem Meer an Unmenschlichkeit, in dem die einfache Erschießung — wie die Hunderter von Schülern der Adolf- Hitler-Schule — noch als eine Wohltat erschien . . . Allein in der Scharnhorst-Kaserne waren 4000 verwundete Soldaten, die man aus den Lazaretten herausgeholt hatte, erschossen worden.
Im ganzen Lande setzte die Ermordung, Festnahme und Vertreibung der Deutschen ein . . . bevor man die Deutschen aus dem Lande trieb (das viele Hunderte Jahre ihre Heimat gewesen war), mußten sie durch die grauenhaften Verhungerungslager des Tschechenstaates gehen.
Es gab 56 Konzentrationslager in der Tschechoslowakei, darunter das Lager Budweis unter der Leitung des blutigen Kommandanten Hrnecek (der wegen seiner Grausamkeiten von den Amerikanern notgedrungen verurteilt, aber dann sofort begnadigt wurde), das Todes- lager von Joachimsthal, wo der Massenfolterer Kroupa eine Hölle einrichtete (der dann nach Deutschland flüchtete, nicht zur Verantwortung gezogen werden durfte, sondern vom deutschen Staat noch erhalten werden mußte), das furchtbare Lager in Pribram usw., usw., usw.“
Grauenhaft sind die Schilderungen der Tausende von Hinrichtungen von Deutschen, die durch tschechische Haßgerichte zum Henkertod verurteilt wurden. (Vgl. hiezu die Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen, die der UNO überreicht wurden.)
Angesichts dieses satanischen Massenmordes an Deutschen und der satanischen Grausamkeiten, die an Deutschen verübt wurden, ist es wahrhaft der größten Bewunderung wert, wenn es in der Charta der Heimatvertriebenen heißt:
„Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung!“
Der Priester Father Reichenberger berichtet in seinem erschütternden Buch Europa in Trümmern:
„Haben die demokratischen Tschechen in Prag dagegen protestiert, als die brennenden Menschenfackeln auf Befehl des Präsidenten Benesch unter unsäglichen Schmerzen zum Himmel loderten? Fanden sie ein Wort des Widerstandes, als in der Großschlächterei in Prag mehrere hundert Deutsche mit Fleischhaken am Kinn lebend gehenkt wurden? Haben sie zu verhindern gesucht, daß Tausende Deutsche, zu Tode gequält, in die Elbe geworfen wurden? Wiesen sie jene Mörder in Schranken, die in einer böhmischen Stadt mit Frauen- und Kinderköpfen das Wappen des roten Teufels formten? Nahmen sie Anstoß daran, wenn tschechische Jugend mit abgeschnittenen deutschen Köpfen Fußball spielte?“
DIE LÜGEN EINES MASSENMÖRDERS
Das schlechte Gewissen plagt viele Tschechen. Sie suchen sich durch die Erfindung von Greuellügen zu verteidigen.
So schreibt der tschechische Jude W. R. Nebesar, Brünn, zur Zeit in Hai- fa, Israel, an die DNZ in München (DNZ vom 1. 4. 1966, Nr. 13, S. 9):
„Ich habe die deutsche Besetzung zweieinhalb Jahre mitgemacht; dann ging ich über die Grenze und vereinigte mich mit der russisch- tschechoslowakischen Legion in Rußland und kämpfte gegen die Na- zis (ich erhielt fünf Tapferkeitsmedaillen).“
Dieser Mann erfindet aus der Luft folgende deutsche Greuel:
„Am 6. April war der Todestag unseres Präsidenten Masaryk . . ., und da ist es Usus, daß alles an sein Grab pilgert. Als gerade 10 000 dort waren, eröffneten die Deutschen ein wahnsinniges MG-Feuer auf uns Wehrlose und Nichtsahnende. Den ‚Erfolg‘ können Sie sich vorstellen . . . Am 28. Oktober, dem Gründungstag der Republik, stürmten die Deutschen die Studentenheime, Klublokale, als gerade alles dort versammelt war, um diesen Tag zu feiern, verhafteten alle und erhängten und erschossen nach drei Stunden 563 Studenten, 1789 Arbeiter. Nach vier Monaten deutscher Besetzung wurden alle ehemaligen Unteroffiziere verhaftet, und bis 1945 kehrte keiner mehr zurück. Im ganzen waren es 89 600 Mann. Die Deutschen ver- schleppten aus meiner Heimat 2 394 000 Tschechen ins KZ, und es kamen zurück 5600 Menschen. Sieben Dörfer wurden ohne jeden Grund mit Mann und Maus angezündet und verbrannt (Summe 19 878 Menschen). Verbrannt! Lebendig! Außerdem wurden 123 000 Menschen gehängt, massakriert, torturiert . . . Wenn Sie diese Tat- sachen nicht glauben, dann schreiben Sie an das tschechische Außen- ministerium um die Broschüre Die Nazis in der CSSR, dann das Buch Gegen die Übermacht, dann Wie die Sudetendeutschen in Prag hausten. Unsere Offiziere wurden aufgefordert, mit ihren Medaillen zu er- scheinen vor der Gestapo in Prag . . . Dann wurden die Medaillen glühend heiß gemacht und den Männern so auf den Bauch einge- brannt (Protokoll Nr. 545 des Außenministeriums, Akt 456/1939, Band 5). So geschehen an 456 Mann.“
Das sind alles schlecht erfundene Propagandalügen eines kranken Hirns, um die eigenen Morde zu rechtfertigen. Das Einbrennen glü- hender Medaillen ist mit absoluter Sicherheit eine der mit mensch- licher Phantasie nicht zu fassenden Greueltaten der Tschechen nach der Kapitulation an der Wehrmacht.
DIE TSCHECHEN IN DER ÖSTERREICHISCH- UNGARISCHEN MONARCHIE
Böhmen und Mähren haben durch mehr als ein Jahrtausend zum deutschen Staatsverband gehört. Tschechen und Deutsche haben durch eineinhalb Jahrtausende nebeneinander in einem Staat gelebt. In diesen vielen Jahrhunderten wurden die an Zahl weit unterlegenen Tschechen ihrer Nationalität nicht beraubt. Im Verband der österreichisch-ungarischen Monarchie bekleideten sie die höchsten Staatsämter und Ministerposten. Dieser österreichisch-ungarischen Monarchie stellte der tschechische Historiker Palacki das ehrenvolle Zeugnis aus, sie sei für die in ihr vereinigten Völker sehr segensreich ge- wesen, und meint:
„Wenn die österreichisch-ungarische Monarchie nicht bestünde, müßte sie erfunden werden.“
DIE SELBSTÄNDIGE TSCHECHOSLOWAKEI
Im Juni 1917, während des ersten Weltkrieges, hatte in Stockholm die Konferenz der „Sozialistischen Internationale“ getagt. Die For- derung der tschechischen Nationalisten unter Führung von Th. G. Masaryk nach der Zerstörung der Monarchie und Schaffung eines unabhängigen tschechischen Staates wurde von den tschechischen So- zialisten abgelehnt.
Diese forderten vielmehr einen unabhängigen tschechischen Staat in- nerhalb einer österreichischen Föderation. Trotzdem zerschlug Wilson 1918 das Meisterwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie. Das herrliche Staatengebilde der Monarchie wurde balkanisiert. Zwerg- staaten wurden geschaffen, die sich gegenseitig an Großmannssucht und nationalem Chauvinismus überschlugen und überboten. Unter Verhöhnung des Selbstbestimmungsrechtes und der Gerechtigkeit für alle, für die Amerika angeblich in den Krieg gezogen war, wurden das deutsche Sudetenland und die Slowakei, die eine eigene, von der tschechischen Sprache verschiedene Sprache sprechen und eine eigene, verschiedene Kultur hatten, gegen ihren feierlichen Protest in den neuen tschechischen Staat gepreßt, in dem sieben Millionen Tschechen sofort begannen, über 3,5 Millionen Deutsche und etwa 1,5 Millionen Slowaken zu herrschen, sie ihres Selbstbestimmungsrechtes und ihrer Nationalität zu berauben und sie zu tschechisieren.
DER BERICHT DES LORD RUNCIMAN
Nach dem Urteil des von England als Beobachter und Sonderbeauf- tragter Großbritanniens in die CSSR entsandten Lord Runciman war der Beschluß der Bevölkerung des Sudentenlandes, sich und ihr Land an Deutschland anzuschließen, Ausdruck des demokratischen Selbstbestimmungsrechtes und eine „gerechte und natürliche Entwick- lung“.
In dem Bericht, den Lord Runciman dem britischen Premier Neville Chamberlain erstattet, heißt es:
„Es ist ein hartes Ding, durch eine feindliche Rasse regiert zu wer- den, und ich wurde in dem Eindruck gefestigt, daß die tschechoslowa- kische Herrschaft in den sudetendeutschen Gebieten in den letzten zwanzig Jahren gekennzeichnet war durch Taktlosigkeit, Mangel an Verständnis, kleinliche Unduldsamkeit und Diskriminierung bis zu einem Punkt, wo die Empfindlichkeit der deutschen Bevölkerung sich unvermeidlich in der Richtung der Empörung bewegen mußte. Lokale Reibungen ergänzen diese Hauptbeschwerden; tschechische Beamte und Polizisten, die wenig oder kein Deutsch sprechen, wurden in großer Anzahl in rein deutsche Gebiete gebracht, tschechische Bauern- siedler wurden ermutigt, sich inmitten der deutschen Bevölkerung niederzulassen: für die Kinder dieser tschechischen Eindringlinge wur- den in großem Maße tschechische Schulen gebaut. Es ist eine weit verbreitete Ansicht, daß tschechische Firmen bei der Vergebung von Staatsaufträgen bevorzugt werden . . .
Ich glaube, daß diese Beschwerden in der Hauptsache berechtigt sind. Sogar zur Zeit meiner Mission konnte ich keine Bereitwillig- keit zur Abhilfe auf Seiten der tschechoslowakischen Regierung fin- den.
Bis vor drei oder vier Jahren bestand unter den Sudetendeutschen das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Aber der Aufstieg von Nazi- Deutschland gab ihnen neue Hoffnung. Ich betrachte es als eine na- türliche, in den Umständen gelegene Entwicklung, daß sie sich an ihre Verwandten um Hilfe wandten, mit dem Wunsche, sich ans Reich anzuschließen.“
Es war ein grundlegender staatsmännischer Irrtum, daß die Tsche- chen den Staat als Minderheitenstaat ansahen, in dem die Deutschen eine Minderheit seien; die Bevölkerung bestand aus etwa 7,2 Millio- nen Tschechen, 2,5 Millionen Slowaken, 3,5 Millionen Deutschen und 0,7 Millionen Magyaren. Der Staat wurde aber von den Tschechen beherrscht, die die anderen Nationen zu entnationalisieren suchten. Das war der zweite grundlegende staatsmännische Irrtum der Tsche- chen; ein Nationalitätenstaat ist etwas wesentlich anderes als ein Minoritätenstaat.
DIE TSCHECHEN IM PROTEKTORAT UNTER DEUTSCHER SCHUTZHERRSCHAFT
Hitler befreite die deutschen Sudetengebiete; die Slowakei erhielt endlich die jahrhundertelang erstrebte Selbständigkeit. Der tschechi- sche Staat wurde deutsches Protektorat.
Wenn auch der damalige tschechische Staatspräsident Hacha mit Deutschland den Protektoratsvertrag schloß, ist das Protektorat doch eine Schöpfung der Gewalt. Politisch gesehen war diese Gewalttat für Deutschland lebensnotwendig. Weder die USA noch England, noch irgendeine andere Großmacht hätten im gleichen Fall anders handeln können. Berlin und zahlreiche andere deutsche Großstädte lagen nur Flugminuten von der Tschechei entfernt. Dabei war dieser Staat Deutschland feindlich gesinnt. Es war unmöglich für eine Großmacht, sich gegen die tödliche Gefahr eines feindlichen Flugzeugstützpunktes in so unmittelbarer Nähe nicht zu sichern. Die Schaffung des Protek- torates wurde deshalb auch international anerkannt. Selbst durch die UdSSR.
Die Ausrüstung der tschechischen Industrie erhöhte sich während der deutschen Besetzung um 11 Prozent.
Die Umwandlung der CSSR in ein Protektorat geschah in vollster Ruhe. Kein Protest des tschechischen Volkes erfolgte. Kein Wider- stand wurde geleistet. Es gab keinen Streik, schon gar keinen General- streik. Das englische Unterhaus stellte ungehalten fest, daß „die Tschechen sich selbst aufgegeben und nicht einmal eine Geste gegen die Okkupation gemacht“ hätten.
Die Tschechen hatten auch unter dem deutschen Protektorat nicht zu leiden. Sie tauschten dafür Sicherheit, Ruhe und Ordnung und Wohlstand ein. In für das ganze übrige Europa schweren Kriegszeiten lebten die Tschechen gesichert in Ruhe und in bedeutendem wirt- schaftlichem Wohlstand. Das Protektorat hatte seine eigene Regierung; der Verwaltungs- und Beamtenapparat und die Polizei blieben fast unangetastet. Überall wehte frei und ungehindert die tschechische Flagge.
Die Tschechen lebten in kultureller Autonomie und in wirtschaft- lichem Wohlstand den ganzen furchtbaren Krieg hindurch. Kein Tscheche brauchte Kriegsdienste zu leisten; keiner wurde deutscher Soldat. Die Einreise und Niederlassung von Deutschen in Böhmen und Mähren war an eine besondere Erlaubnis gebunden, die nicht leicht erteilt wurde.
Das tschechische Volk wußte das zu schätzen. In Wahrheit gab es bei keinem nichtdeutschen Volk so viele Hitler-Verehrer wie unter den Tschechen. Während der ganzen Dauer des deutschen Protektora- tes gab es keine Partisanenverbände, keine Sabotagegruppen, keinen Fememord, kein einziger Eisenbahnzug wurde in die Luft geblasen, keine Brücke gesprengt, kein Militärtransport durch einen Straßen- überfall behelligt.
Das Protektorat war der sicherste Fleck Erde in ganz Europa. Der Tscheche lebte ruhig, sicher und ungeschoren mit hohem Verdienst — besser als jeder andere Europäer, die Deutschen inbegriffen. Je höher der tschechische Lebensstandard anstieg, um so mehr schwand jeder Widerstandswille auch dort, wo er früher bestanden hatte. Niemals gab es in den ganzen sechs Jahren des deutschen Protektorates einen Versuch zu aktivem Widerstand. Jeder Tscheche arbeitete fleißig für die Hitlerische Kriegsmaschine und fuhr dabei ausgezeichnet.
Zu einem aktiven Widerstand kam es erst am 5. Mai 1945, als die deutsche Niederlage schon völlig unabwendbar war, die amerikani- schen Panzer bereits in Pilsen und die bolschewistischen Divisionen schon vor Bodenbach standen.
Es gab auch keinen sichtbaren und fühlbaren passiven Widerstand. Die Beamtenschaft, angefangen von der hohen Ministerialbürokratie bis hinunter zum Amtsdiener, arbeitete ohne Anzeichen einer passi- ven Resistenz. Der tschechische Beamtenapparat einschließlich tsche- chischer Polizei und Gendarmerie funktionierte bis zum Kriegsende tadellos. Alle deutschen Anordnungen und Weisungen wurden rei- bungslos durchgeführt. Eine tschechische Offiziersverschwörung in den ersten Tagen des Protektorates wurde durch die tschechische Polizei aufgedeckt und unschädlich gemacht.
Die gleiche durchaus positive Haltung wie die Beamtenschaft und die polizeiliche Exekutive nahmen auch die tschechischen Industrie- führer und Finanzgewaltigen und die gesamte tschechische Arbeiter- schaft ein. Die tschechische Wirtschaft arbeitete fleißig und reibungs- los für die deutsche Rüstung und Wirtschaft, und alle Tschechen fuhren dabei ausgezeichnet. Die tschechische Rüstungsindustrie ebenso wie die tschechische Landwirtschaft steigerten gleicherweise ihre Produktion auf einen bis dahin ungekannten und unerreichten Höchststand. Darüber hinaus arbeiteten die Tschechen auf dem Rüstungssektor produktiver als selbst die Deutschen. Die Produktivität in der tsche- chischen Metallindustrie lag 15,18 Prozent über dem deutschen Reichs- durchschnitt (Statistik des Zentralverbandes der Industrie in Prag).
Diese Tatsache allein, die niemals durch Zwang und Gewalt erzielbar gewesen wäre, beweist die Freiwilligkeit und Bereitwilligkeit der Leistung der tschechischen Arbeiter.
Von 1939 bis 1945 stieg der Leistungsanteil der tschechischen Indu- strie an der gesamten Rüstungsindustrie Deutschlands bis zu 33 Pro- zent! Den tschechischen Ingenieuren und Arbeitern waren geheime Fertigungsprogramme anvertraut. Die tschechischen Arbeiter wetteifer- ten mit den deutschen an Präzision, Verläßlichkeit und Fleiß in der Herstellung von Waffen und Werkzeugmaschinen, von Düsenjägern und Raketenflugzeugen und von Treibstoffen für die V-Waffen.
Genauso verhielt es sich in der tschechischen Landwirtschaft.
Das sind Tatsachen. Sie können mit Methoden des Terrors und der Unterdrückung allein nicht erklärt werden. Auch die raffiniertest aus- gedachten und die brutalst durchgeführten Maßnahmen einer poli- tischen Polizei können nicht Millionen von Menschen veranlassen, ihre Arbeit mit jener Intensität, mit jener Pünktlichkeit und jenem Fleiß zu verrichten, wie sie die tschechischen Arbeiter tatsächlich ver- richtet haben. Wenn wirklich tiefgehender innerer Widerstand bei den tschechischen Arbeitern vorhanden gewesen wäre, hätten sie diese Leistungen niemals erbracht. Das Ergebnis ihrer Arbeit hätte um ein Vielfaches geringer sein können, ohne daß die Deutschen in der Lage gewesen wären, praktisch etwas Wirksames dagegen zu un- ternehmen. Der tschechische Arbeiter wie der tschechische Bauer und der tschechische Beamte waren eben von sich aus durchaus arbeits- willig. Sie setzten der deutschen Schutzherrschaft nicht einmal auf jenen Gebieten einen Widerstand entgegen, wo ein solcher ohne Ge- fährdung der eigenen Person durchaus möglich gewesen wäre. Ihr Lohn war, daß sie mehr verdienten und ruhiger und sicherer und bes- ser lebten, als wenn die deutsche Schutzherrschaft nicht bestanden hätte. Die deutsche Herrschaft über Böhmen und Mähren, die 1939 als „Protektorat“ aufgerichtet worden war, war das mildeste „Protekto- rat“, die mildeste Schutzherrschaft, die jemals ein Volk über das andere ausübte. Sie war notwendig geworden durch die feindselige Haltung der tschechischen Regierung, die das Land offen als Flug- platz gegen Deutschland zur Verfügung stellte, von wo aus fast alle deutschen Städte in wenigen Flugminuten erreichbar waren.
Während der Dauer des „Protektorates“ gab es keinerlei Versuche und Maßnahmen Deutschlands zur Entnationalisierung der Tschechen. Dagegen gereichte die deutsche Schutzherrschaft dem Lande und dem Volke zu gewaltigen Vorteilen: Während alle anderen Völker im mörderischen Krieg standen und die Männer bluteten und fielen, lebten die tschechischen Männer friedlich und gefahrlos zu Hause. Die Ernährung war die beste von allen Ländern der Achse. Es wurde ungeheuer verdient, was vorher nicht der Fall gewesen war. Der allgemeine Wohlstand der Massen stieg auf einen seither nicht mehr erreichten Höhepunkt.
Die deutsche Herrschaft brachte Vollbeschäftigung bei hohem Ver- dienst. Niemals war in der Welt eine Fremdherrschaft wirtschaftlich so segensreich und sozial und national so rücksichtsvoll gewesen wie die deutsche in Böhmen.
Es gab auch kein „Heldentum des Widerstandes gegen die deutsche Herrschaft“; es mag offenbleiben, ob aus Feigheit oder aus Zufrieden- heit. Jedenfalls gab es keine soziale Unterdrückung und keine Be- hinderung, als Tscheche zu leben.
Trotzdem hat sich 1945 kein europäisches Volk mit solchen unmenschlichen Grausamkeiten befleckt wie das tschechische.
DAS RÄTSEL DER TSCHECHISCHEN BESTIALITÄT
Um so unfaßbarer ist die viehische Grausamkeit gegen die Deutschen nach dem Einmarsch der Sowjets. Zu vergelten und zu rächen gab es nach den sechs Jahren guten Lebens nichts. Sie hatten nur eines zu fürchten: Die Anklage wegen ihrer jahrelangen Kollaboration mit den Deutschen. Mit jeder geschändeten deutschen Frau, mit jedem lebendig verbrannten deutschen Soldaten, mit jedem erschlagenen Deutschen, mit jedem zu Tode getrampelten oder ersäuften deutschen Kind konnten sie ihre Kollaboration vergessen machen, konnten sie beweisen, daß sie Feinde der Deutschen waren. Daß das Austreiben und Morden nebenbei auch noch sehr einträglich war, wirkte anfeuernd. Der Mensch, gleichgültig welcher Rasse, Nation oder Kon- fession wird, wenn er von der zähmenden und hemmenden Kette eiserner Gesetze losgelassen wird, nur zu leicht zu einer Bestie.
Und hatten nicht Roosevelt wie Churchill in aller Weltöffentlichkeit erklärt, daß ihnen als Helfer jeder willkommen sei, der einen Deut- schen tötet? Hatten sie nicht erklärt, daß sie sich mit dem Teufel selbst verbünden würden, wenn ihnen das hülfe, die Deutschen zu vernichten?
Die Tschechen waren nach 1945 bemüht, sich wenigstens noch nach- träglich die Anerkennung als Helfer und Verbündete Roosevelts und Churchills zu verdienen.
PROPAGANDALÜGEN
Man hat zur Entschuldigung der viehischen tschechischen Grausam- keiten die Lüge in die Welt gesetzt, sie seien nur die Vergeltung für die deutschen Grausamkeiten. Abgesehen davon, daß von den Deut- schen gegen die Tschechen keine Grausamkeiten verübt wurden, hat sich das deutsche Volk nie an grausamen Maßnahmen beteiligt oder diese auch nur gebilligt.
Die Massaker und viehischen Gewalttaten an deutschen Männern und Frauen, Kindern und Greisen aber geschahen in aller Öffentlichkeit, auf offener Straße, am hellichten Tage, unter johlendem Beifall und tätiger Mitwirkung der gesamten Bevölkerung.
Das tschechische Volk hat in seiner Mehrheit dieses viehischen Verbrechen begangen und in seiner Gesamtheit gesehen und geduldet.
Das war beim deutschen Volk niemals der Fall.
Genausowenig stimmt das Vergeltungsmärchen, daß die Massenaustreibungen der Deutschen nur eine gerechte Vergeltung für den angeblichen Plan der Deutschen waren, die Tschechen auszusiedeln. Abgesehen davon, daß ein Plan nie ein Freibrief für eine derart viehische Austreibung sein kann, bestand ein Plan zur Aussiedlung der Tsche- chen niemals.
Der Schwindel mit dem angeblichen deutschen Aussiedlungsplan wurde durch die USA selbst widerlegt. Der eingefleischte Deutschen- hasser und Rächer Robert M. Kempner, der Stellvertreter des amerikanischen Hauptanklägers in Nürnberg, gab auf einer Pressekonferenz am 1. September 1947 in Prag folgende offizielle Erklärung ab (sozialdemokratische Prager Tageszeitung Pravo Lidu vom 3. Sep- tember 1947):
„Es liegt ein Dokument vor, nach dem Hitler selbst dem seinerzei- tigen Reichsprotektor, K. H. Frank, im Beisein des seinerzeitigen deutschen Reichsjustizministers Gürtner erklärte, eine Aussiedlung der Tschechen und eine Besiedlung Böhmens und Mährens mit Deut- schen sei nicht durchführbar, weil ein solcher Plan 100 Jahre zu seiner Ausführung benötige. Es bleibe nur die Möglichkeit einer allmählichen Assimilierung. Hitler verbot gleichzeitig alle anderen Wege zur Lö- sung der tschechischen Frage.“
Hitler hielt eine Aussiedlung der sieben Millionen Tschechen nicht für möglich. Roosevelt und Churchill ließen 24 Millionen Deutsche in knapp drei Jahren austreiben.
Wenn man einwirft, daß Hitler doch die Assimilierung plante, ist dazu zu sagen, daß eine solche Absicht kein Verbrechen darstellt. Davon abgesehen hatte Benesch die gleiche, nur umgekehrte Absicht schon längst gegenüber den Deutschen und Slowaken zu verwirk- lichen begonnen. Am 3. Juni 1945 erklärte der tschechische Präsident Benesch in einer Rede in der tschechischen Stadt Tabor vor aller Welt:
„Alle Deutschen müssen verschwinden! Was wir im Jahre 1918 schon durchführen wollten, erledigen wir jetzt. Damals schon wollten wir alle Deutschen abschieben. Deutschland war aber noch nicht vernichtet, und England hielt uns die Hände. Jetzt aber muß alles erledigt werden . . . Wir wollten das auf eine etwas feinere Weise zur Durch- führung bringen, aber da kam uns das Jahr 1938 hindernd dazwi- schen.“
Eineinhalb Jahrtausende hatten die Tschechen im deutschen Staaten- verband gelebt, ohne ihrer Nationalität beraubt zu werden. Als das Diktat von Versailles an die vier Millionen Deutschen und an die zwei Millionen Slowaken der Herrschaft von sieben Millionen Tsche- chen unterwarf, waren diese, wie es die geschichtlichen Tatsachen be- weisen und wie es das Eingeständnis und Zeugnis des tschechischen Staatspräsidenten beurkundet, vom ersten Tag an bemüht, Deutsche und Slowaken ihrer staatsbürgerlichen Rechte, des Menschenrechtes auf Selbstbestimmung, das von Amerika so feierlich proklamiert wor- den war und ihrer Sprache und Nationalität zu berauben.
DAS SUDETENLAND NACH DER AUSTREIBUNG
Wie es in den verlassenen Dörfern des deutschen Sudetenlandes vier Jahre nach Austreibung der Deutschen aussah, davon gibt der Bericht eines tschechischen Funkoffiziers ein Bild, dem wir nachstehende Auszüge entnehmen:
„Ich nehme teil an einem Unternehmen, das der Regierung Klarheit über die Zustände im ehemaligen deutschen Sudetenland bringen soll. Die Meldungen der Polizeistellen des Altvater-, des Riesen- und Erz- gebirges sind in den letzten Monaten immer spärlicher geworden, berühren doch die Sicherheitstruppen kaum noch die verlassenen Winkel der Berge, sondern halten sich lieber hinter den Mauern der Städte auf. Auf den Landkarten der politischen Geheimpolizei entstehen immer mehr weiße Flecken — die Gebietsteile, über die sie jede Orientierung verloren hat . . . Dazu kommt noch, daß sich seit Tagen eine sowjetische Delegation in Prag aufhält und genaue Informationen verlangt, da ihr Vorschlag auf Besiedlung durch Ostzonen- Deutsche abgelehnt worden ist.
Unsere Expedition soll erkunden, wie es im Sudetenland wirklich aussieht. Unsere Vorhut besteht aus mehreren Krads mit Beiwagen. Ihnen folgen in geringem Abstand die kleinen, beweglichen Gefechtsautos, ausgerüstet mit Maschinengewehren und Maschinenpistolen. Dann kommen drei Panzerspäheinheiten, und dicht dahinter fah- ren die Dienstautos der leitenden Offiziere, in deren Reihe sich mein Funkwagen befindet. Gleich hinter mir fährt ein blaulackierter Wagen modernster Bauart, in dem die Männer der sowjetischen Kommission Platz genommen haben. Danach folgt das Gros unserer Expedition, ein halbes Dutzend leichter Panzer, und der Schluß wird abermals von Spähwagen und Krads gebildet. Das Ganze sieht aus, als ob es in eine Schlacht ginge, und doch ist es nur eine Erkundungsfahrt durch das eigene Land.
Allerhand Gesindel soll in den verlassenen Wäldern Zuflucht gefun- den haben: Verbrecher, politisch Verfolgte, Reste der deutschen Waffen-SS — und vor allem vermutet man Untergrundbewegungen.
Kaum haben wir die frühere Protektoratsgrenze passiert und sind im Sudetenland, merken wir, daß die Ansiedler in dem von den Deutschen verlassenen Land Zigeuner sind. Zerrissene Betten hängen aus den Fenstern der schmutziggrauen Häuser, in Lumpen gehüllte Kinder spielen in den Gassen. Wochenalter Mist liegt in den Straßen, und der Gehsteig ist von zerbrochenen Fensterscheiben, Stoffresten und Abfällen aller Art übersät . . . Den Zigeunern aus Ungarn, der Slowakei und den Karpaten gehört jetzt das deutsche Land, das Altvatergebirge, dessen Grund und Boden ihnen der Staat angeboten hat, nur damit das Gebiet bevölkert wurde.
Hinter Römerstadt beginnt das Leben spärlicher zu werden. Als wir in Karlov-Studanka [Karlsbrunn], der einstigen Metropole des Altvater-Fremdenverkehrs, einfahren, macht auch dieser Kurort einen verlassenen Eindruck. Die Wohnungen stehen zum großen Teil leer.
Unser Weg führt an unbewirtschafteten Gaststätten vorüber auf den Praded [Altvater]. Der 32 m hohe Turm gewährt einen weiten Rundblick über das verlassene Land. Kein Mensch ist zu sehen. Nicht eine Kuh weidet auf den Hängen. Die sichtbaren Schutzhütten sind unbewohnt. Schweigend blicken wir uns an. Niemand spricht ein Wort. Wir fühlen alle die drückende und schwere Stille eines sterbenden Landes. Hier schon! Wie wird das erst in den gänzlich verlassenen Gebieten sein?
Unsere Wagen eilen auf einer bergigen Straße nach Nordwesten — entlang an mit beinahe mannshohem Gras bewachsenen Wiesen, vorbei an unbestellten, mit Unkraut überwucherten Feldern und durch dichtstehende Fichtenwälder ins sterbende Land oder noch besser, ins schon gestorbene Land, ins Riesengebirge. Zweimal sind uns schon Kolonnen von Siedlern mit entgegengesetztem Kurs begegnet. Sie fuhren schnell und scheu an uns vorbei, wie das schlechte Gewissen. Sie verlassen das Land, in dem sie es nicht mehr aushalten können . . .
Stundenlang geht es durch die Wälder, oft nur ganz verwachsenen Waldwegen entlang. Die spärlich bewohnten Dörfer sind ohne Organisation und Polizei. Schließlich verebbt das dünne menschliche Leben gänzlich. Es geht durch die toten Dörfer: Voll Unrat sind die Straßen; mitten auf ihnen wächst schon das Gras. Meterhohes Gras wächst in den Straßengräben und erkämpft sich Schritt um Schritt den unbewachsenen Boden. Geknickte Äste einst prächtiger Alleebäume liegen quer über den Weg. Türen und Tore stehen weit geöffnet oder hängen zersplittert in den Füllungen. Haushaltgeräte liegen in den Höfen zerstreut umher. Durch die zerschlagenen Fenster sieht man in das Innere der Räume, in denen die zurückgelassenen Möbel stehen und liegen.
Wie eine blutige Ironie des Schicksals hängen an einer Anschlagtafel noch zwei halbvergilbte Verordnungen, datiert von 1946; auf der einen heißt es:
‚Alle deutschen Bewohner der Häuser von Nr. 21 bis 28 und von 54 bis 69 haben sich morgen mit Gepäck im Höchstgewicht von 50 kg um 10 Uhr vormittags bei der Dorfkapelle einzufinden.‘
Auf der anderen steht:
‚Für den nächsten Transport am kommenden Sonntag haben sich alle noch hier befindlichen Deutschen bereitzuhalten.‘
Die Deutschen gingen und mit ihnen das Leben, die Arbeit und der Segen. Was von den einst blühenden Ortschaften zurückblieb, sind eingerissene Gartenzäune, halbverfallene, geplünderte Häuser, aus- gebrannte Ruinen. Ein paar magere, verwilderte Katzen huschen scheu vorüber. Ein toter Hund hängt an der Kette, und inmitten wildblühender Blumen eines Gartens liegt eine verwesende Kuh.
Gegen Mittag des fünften Tages fahren wir auf einer knapp zwei Meter breiten Höhenstraße. Wir befinden uns mitten im Riesengebir ge. Plötzlich liegt ein weites Tal vor uns, und wir sehen zu unserem grenzenlosen Erstaunen ein langgezogenes Dorf mit gepflegten Anlagen, mehreren bebauten Feldern und friedlich weidendem Vieh. Der Kontrast zwischen dem in den letzten Tagen Gesehenen und diesem Anblick beeindruckt uns so tief, daß wir alle auf dieses kleine Wunder im Tal hinabstarren. Ein frohes Leuchten geht über die Gesichter. Wir sind tief beglückt, aus dieser unheimlichen Verlassenheit herauszukommen, wieder Menschen zu finden, gleichgültig, welche Sprache sie auch sprechen mögen.
Aber die Bevölkerung ist nirgends zu sehen. Kein Ruf erklingt. Nur die Kühe stehen mit prall gefüllten Eutern auf den Wiesen. Die Schornsteine rauchen nicht. Kein Fuhrwerk poltert über die Straße. Alles ist still. Wo sind die Menschen?
Am anderen Ende des Dorfes finden wir einige. Erst starren sie uns fassungslos entgegen, dann eilen sie auf uns zu, und ihre Stimmen überschlagen sich fast vor Freude. Vorgestern ist das Dorf voll bewohnt gewesen. Ein Befehl von Reichenberger Dienststellen hat die hiesigen deutschen Holzarbeiterfamilien zur Umsiedlung in die Gegend von Gottwaldov [Zlin] gezwungen. 24 Stunden nach der Bekanntmachung kamen schon die Autos zur Evakuierung. Für je drei Familien ein Auto. Was die Deutschen darauf nicht unterbringen konnten, mußten sie für die tschechischen Kolonisten zurücklassen, die an ihrer Stelle kommen sollten.
‚Aber wann kommen diese?‘ fragte man uns mit bangen Gesichtern.
‚Haben doch sogar die Tschechen, die gemeinsam mit den Deutschen dieses Dorf hier bewohnt hatten, kurz nach den Deutschen das Dorf verlassen, weil sie sich ein Leben ohne die deutschen Arbeiter gar nicht vorstellen konnten. Nur wir sind hier zurückgeblieben, im ganzen 14 Leute, in einer Ortschaft, die früher dreißigmal soviel Einwohner hatte!‘
Wir erleben ein Stück grauenvoller Romantik, wenn wir an knisternden Lagerfeuern sitzen, während aus dem Dunkel die lauernden Augen hungriger Katzen jede unserer Bewegungen verfolgen und die herrenlosen Hunde mit leisem Winseln um das Lager schleichen. Sie ziehen wie die Wölfe durch die seit Jahren ungepflegten, fast dschun- gelartigen Wälder und jagen das Rotwild auf seinen Wechseln.
In einem Land, das früher eine Bevölkerung von 4,5 Millionen aufwies (3¾ Millionen Deutsche und ¾ Millionen Tschechen und Slowaken), befinden sich heute nur wenig mehr als 600 000 Menschen und diese nur in den Städten und in den Ebenen. Die Wälder und Gebirge aber sind unbewohnt. Von den 1946 noch in ihrer Heimat verbliebenen 350 000 Deutschen wurden bereits 320 000 in das Innere von Böhmen umgesiedelt, wo sie für den Staat als billige Arbeitskräfte in den Bergwerken, Fabriken, Rüstungsindustrien und auf den Gutshöfen beschäftigt sind.
Mehr als 200 Dörfer sind völlig ausgestorben, nicht mitgerechnet die drei Dutzend Ortschaften, die im Frühjahr vorigen Jahres, weil sie unbewohnt waren, bei den Manövern der tschechischen Armee in Grund und Boden geschossen wurden. In fünfzehnhundert Siedlungen sind nur wenige Familien zu finden und im ganzen Sudetenland, ausschließlich der Grenzgebiete, gibt es weder Städte noch Dörfer, die mehr als 10 bis 20 Prozent der Einwohnerzahl von 1938 aufweisen.
11 500 Industriebetriebe, 65 000 Gewerbebetriebe und 140 000 landwirtschaftliche Betriebe liegen brach. Rund vier Fünftel aller sudetendeutschen Häuser stehen leer. Zwei Drittel des fruchtbaren Bodens veröden und versteppen. Das Land, das einst Hauptausfuhrgebiet der CSSR gewesen ist, ernährt heute kaum seine Bevölkerung. Tausende Hektar Wald fallen dem Borkenkäfer zum Opfer, der sich ungestört mit geradezu unheimlicher Schnelligkeit vermehrt und jetzt schon seine Vorhuten drohend bis in die südböhmischen Wälder entsendet.
Das Ergebnis unserer Expedition läßt sich in diesen wenigen Zahlen und Worten sagen, aber was hinter uns liegt, ist die Wüste Europas.“
Als wichtige Quellensammlungen für die Ereignisse in der CSSR sei verwiesen: auf das seit 1956 in englischer Sprache erscheinende Sudeten-Bulletin und das unter dem jungen Historiker Dr. Hein- rich Kuhn in München vorbildlich arbeitende „Sudetendeutsche Ar- chiv“, ferner: Reinhard Pozorny, Wir suchten die Freiheit, Bogen Verlag, München. — Verjagt — beraubt — erschlagen. Die Austrei- bung aus den alten deutschen Grenzmarken, K. H. Priester Verlag, Wiesbaden.
Auszug aus dem Buch: Das Unrecht an Deutschland, Franz Scheidl, 1968
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Das Inferno in der Tschechoslowakei
Auszug aus dem Buch
“Verbrechen am Deutschen Volk - eine Dokumentation Alliierter Grausamkeiten” - Erich Kern, 1964 - Verlag Schuetz, Goettingen -
Buch unten als PDF
Die Massenverbrechen geschahen in aller Öffentlichkeit
Die erbärmlichsten Verbrechen, die 1945 an Deutschen begangen wurden, geschahen in der Tschechoslowakei. Was hier vor sich ging, ist über alles Maß. Über 3 200 000 Sudetendeutsche wurden all ihrer Habe beraubt, rund 250 000 unter unvorstellbaren Qualen gefoltert und ermordet, von den Überlebenden 2 814 000 aus ihrer Heimat hinausgetrieben. Obendrein wurden etwa 500 000 deutsche Soldaten, die sich gefangengaben, auf der Flucht befindliche Schlesier, Ostpreußen und Pommern, die tragischerweise auf tschechisches Gebiet auswi- chen, umgebracht. Die Masse von ihnen gilt heute noch als vermißt.
Keinesfalls handelte es sich bei den grauenhaften Vorfällen in der Tscheche! um den spontanen Ausbruch der Volksseele. Die einzige Erklärung für das entsetzliche Geschehen ist die Tatsache, daß die Tschechen das treueste Kollaborantenvolk Hitlerdeutschlands waren, in einem solchen Umfang, daß man selbst im Britischen Unterhaus erbittert feststellen mußte: »Die Tschechen haben sich selbst aufgegeben und nicht einmal eine Geste gegen die Okkupation vollbracht.«
Die tschechischen Beamten waren ausnahmslos auf ihren Posten geblieben. Die Deutschen fanden es nicht einmal nötig, eine grundsätzliche Säuberung des Beamtenapparates durchzuführen.
Für den Krieg arbeitete die gesamte tschechische Wirtschaft reibungslos. Das tschechische Erzeugungspotential stand durch die fortlaufenden Investitionen Anfang 1945 bedeutend höher als 1939.
Die tschechische Landwirtschaft steigerte im Protektorat ihre Leistungen derart, daß auf die Einfuhr verzichtet werden konnte. Ihre einzige Schwierigkeit war die unerhörte Landflucht der tschechischen Landarbeiter, die, ohne dazu aufgefordert oder gar gezwungen zu werden, in solchen Scharen in die für die Deutschen arbeitenden Rüstungsfabriken nach Österreich und Deutschland strömten, daß der offizielle Anbauplan zeitweise in Gefahr war.
Einen aktiven Widerstand gegen die deutsche Besatzung in der Art, wie ihn Russen, Franzosen, Belgier oder Serben führten, haben die Tschechen niemals, an keinem Ort und zu keiner Zeit, geführt.
Am 15. März 1939 begrüßte General Sirovy, legendäre Figur aus den glorreichen Tagen der tschechischen Legion in Serbien, mit ergebenem Lächeln und Handschlag die Deutschen, die soeben Prager Boden betreten hatten.
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Am 5. Mai 1945, als die deutsche Niederlage auch für Schulkinder schon kein Geheimnis mehr war, als die amerikanischen Panzer bereits in Pilsen und die bolschewistischen Divisionen vor Bodenbach standen, an diesem Tag und keine Stunde früher, brach jener tschechische Aufstand in Prag aus, der mit Barrikaden in
einigen Straßen, mit Überfällen auf deutsche Passanten und Kämpfen um einzelne Häuserblöcke der einzige Versuch des tschechischen Volkes war, der deutschen Besatzung mit der Waffe in der Hand entgegenzutreten. In den sechs Jahren, die zwischen diesem Versuch und den devoten Verbeugungen des einäugigen Generals auf der Prager Burg lagen, geschah im böhmisch-mährischen Raum buchstäblich nichts, was die Bezeichnung eines aktiven nationalen Widerstandes verdiente. Während der Krieg fast über alle Länder Europas zog und während in Polen wie in Frankreich, in Rußland wie in Jugoslawien, in Griechenland wie in Belgien sich die Widerstandskräfte des Landes zu Partisanenverbänden und Sabotagegruppen organisierten, blieb Böhmen und Mähren eine Insel der Ruhe und des inneren Friedens. Kein einziger Straßenüberfall auf deutsche Kolonnen erfolgte, keine einzige Eisenbahn wurde in die Luft gesprengt, keine Eisenbahnschiene aufgerissen, keine einzige Brücke zerstört.
Der einzige Versuch zur Bildung einer geheimen Widerstandsorganisation, der unmittelbar nach Errichtung des Protektorates von Offizieren und Unteroffizieren der tschechoslowakischen Armee unternommen wurde, wurde von Tschechen an die deutsche Staatspolizei verraten. Die ganze Organisation wurde erfaßt, zerstört, bevor sie irgendwie wirksam werden konnte.
Die hohe tschechische Ministerialbürokratie, die von den Deutschen fast unverändert übernommen wurde, arbeitete ohne Anzeichen einer passiven Resistenz und ohne sich für etwas anderes zu exponieren als für die eigene Position. Die Verwaltung des Protektorats lag, vornehmlich nach der von Reinhard Heydrich durchgeführten Verwaltungsreform, fast ausschließlich auf tschechischen Schultern. Sie funktionierte bis unmittelbar vor Kriegsende tadellos. Sie führte die von Reichsstellen kommenden Anordnungen und Weisun- gen reibungslos durch. Sie gab mit keinem nennenswerten Akt zu erkennen, daß sie nicht ein verläßliches Instrument in den Händen der deutschen politischen Führung wäre.
Das gleiche gute Zeugnis im Betragen kann ohne Skrupel dem disziplinierten Korps der tschechischen Gendarmerie und dem der tschechischen Polizei ausgestellt werden. Es war kein Kuriosum, sondern höchst bezeichnend für die tschechische Einstellung zu den gegebenen Verhältnissen, daß es ausgerechnet der tschechische Polizeipräsident von Prag war, der immer wieder besorgt und vergeblich warnend auf die Gefährlichkeit jener Straßenecke hinwies, an der schließlich das Attentat auf Heydrich erfolgte.
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So für die deutsche Führung verläßlich wie Beamtenschaft und polizeiliche Exekutive war die tschechische Arbeiterschaft im ganzen, waren die tschechischen Industriekapitäne und Finanzgewaltigen im einzelnen. Nach einer Statistik des Prager Zentralverbandes der Industrie lag im Jahre 1944 der Leistungsgrad der tschechischen Arbeiter auf dem Rüstungssektor, besonders in der metallverarbeitenden Industrie, im Durchschnitt 15 bis 18 Prozent über dem Reichsdurchschnitt - eine Tatsache, die durch keinen Zwang und keine Gewalt der Welt zu erklären ist. Die Zahl der Sabotagefälle im Protektorat blieb im Jahresdurchschnitt unter jener der im Reich durchgeführten Sabotageakte. Die Bergarbeiter von Ostrau und Karwin fuhren in ihre Gruben, als im April 1945 der Russe nur noch 10 km vor Ostrau stand.
Aber es wuchs nicht nur in den Jahren von 1939 bis 1945 der Leistungsanteil der tschechischen Industrie an der gesamten Rüstungsproduktion des Reiches bis zu 33 Prozent, es erzeugten die Skodawerke in Pilsen, die Waffenwerke in Brunn und die Witkowitzer Eisengewerkschaft in von Jahr zu Jahr steigendem Maße Werkzeugmaschinen, Maschinengewehre und Material, das für die Kriegführung des dritten Reiches einfach unentbehrlich wurde, weil durch den Luftkrieg der Alliierten immer mehr Rüstungsbetriebe im Reich ausfielen oder in ihrer Kapazität beschränkt wurden.
Schließlich wurden geheimste Fertigungsprogramme tschechischen Betrieben mit tschechischen Ingenieuren und tschechischen Arbeitern anvertraut. Und tschechische Arbeiter arbeiteten mit der gleichen Präzision, mit der gleichen Verläßlichkeit und dem gleichen Fleiß wie ihre deutschen Kollegen im Reich an der Herstellung von Düsenjägern und Raketenflugzeugen, an der Erzeugung von Treibstoffen für die V-Waffen selbst.
Die tschechische Landwirtschaft stand in ihren Beiträgen für die deutsche Kriegführung der tschechischen Arbeiterschaft nicht nach. Es genügt, ein Beispiel unter vielen hervorzuheben: Während in den deutschen Sprachgebieten des Protektorats die Milchablieferung pro Kuh sich auf 4,5 Liter belief, betrug sie in den rein tschechischen Gebieten über 8 Liter.
Allein mit Hilfe des britischen Secret Service konnten die tschechischen Benesch-Emigranten während des Kriegs aus England mit britischen Flugzeugen ein paar Dutzend Saboteure und Attentäter mit Fallschirmen in die Tschechei absetzen. Ihr ausschließlicher Auftrag war, die gute Zusammenarbeit zwischen den Tschechen und Deutschen zu zerstören. So wurde die Ermordung des damaligen Reichsprotektors Reinhard Heydrich geplant und schließlich durchgeführt. Der britische Publizist Alan Burgess bekennt in seinem Werk »Seven Men at Daybreak« offen die echten Hintergründe, die zur Ermordung Heydrichs führten:
»Heydrich war der Architekt, dem die Nazis das Gebäude ihres Erfolges in der Tschechoslowakei verdankten. War er aus dem Weg geräumt, so mußte das
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Gebäude zusammenstürzen. Alles würde sich ändern. Das Reich würde solch einen Schlag ins Gesicht erhalten, daß eine Fortsetzung der Kollaboration unmöglich und jede Versöhnung äußerst schwierig würde.«
Die beiden Heydrich-Mörder, Jan Kubic und Josef Gabcik, wurden für ihren Mordanschlag in England sorgsam ausgebildet, mit Waffen versehen und durch eine englische Maschine mit englischen Fallschirmen über der Tschechei abgeworfen.
Nach der Ermordung Heydrichs reagierte die Reichsregierung genau so, wie man in London im Hauptquartier der Benesch-Emigration und des Secret Service erhofft hatte. Im harten Durchgreifen wurde Lidice, ein Dorf bei Kladno, in dem verschiedene Secret Service-Agenten Unterstützung erhielten, zerstört und dabei nach tschechischen Angaben die männlichen 184 Einwohner erschossen. 135 Frauen wurden in KZ eingewiesen und die Kinder staatlichen Anstalten übergeben.
Die Masse der Tschechen reagierte aber auch jetzt nicht. Es blieb vollkommen ruhig in der ganzen Tschechei. Erst als die amerikanischen und sowjetischen Heere tschechischen Boden betraten und der Krieg für Deutschland unrettbar verloren war, erhoben sich die Tschechen und versuchten mit dem schlechten Gewissen eines Kollaborantenvolkes auf das bestialischste den Widerstand nachzuholen, den sie seit 1939 versäumt hatten.
Die tschechische Exilpolitik hatte die Beraubung und Vertreibung der Deutschen jahrelang sorgsam vorbereitet. Exilpräsident Dr. Benesch forderte schon im September 1941 in einem Artikel »New order in Europe« die Ausweisung der Sudetendeutschen. Der exiltschechische Außenminister Jan Masaryk bestätigte in einem Brief vom 5. Juni 1942 an Max Weinrich, Yiddish Scientific Institute, New York, daß die Sudetendeutschen aus der CSR ausgewiesen werden sollten.
Im September 1942 teilte die britische Regierung der tschechischen Exilregierung in London mit, daß sie im Prinzip nichts gegen eine Ausweisung der Sudetendeutschen einzuwenden habe.
Am 5. Dezember 1942 forderte Dr. Benesch in einem Vortrag vor der englischen Universität Manchester:
»Ausweisung der Sudetendeutschen!«
Am 12. Mai 1943 gab Präsident Roosevelt in Washington Dr. Benesch -der den amerikanischen Präsidenten anlog, indem er behauptete, Stalins Zustimmung bereits zu haben - die amerikanische Zustimmung zur geplanten Ausweisung der Sudetendeutschen.
Am 29. Mai 1943 verlangte Hubert Ripka von der tschechischen Exilregierung in London vom sowjetischen Botschafter Bogomolow die sowjetische Zustimmung zur Ausweisung der Sudetendeutschen. Nach Rückfrage in Moskau erklärte Bogomolow im Namen der Sowjetregierung am 6. Juni 1943 sein Einverständnis.
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Die politische Überzeugung spielte bei dem Massaker, das die tschechische Meute 1945 unter den Sudetendeutschen anrichtete, sowenig eine Rolle wie bei der späteren Ausweisung. Es gab keine Hilfe und keinen Schutz mehr für die wehrlosen Deutschen.
Nachstehende eidesstattliche Aussagen zeugen von dem »anderen Lidice«.
Marianne Klaus:
»Am 9. Mai 1945 war mein Mann Gotthard Klaus, 66 Jahre alt, in der Polizeidirektion in Prag zu Tode geprügelt worden. Ich sah ihn am 10. Mai um 4 Uhr früh zum letzten Mal, sein Gesicht hatte faustgroße Beulen, Mund und Nase waren eine blutige Masse, seine Hände dick angeschwollen. Ich habe ferner gesehen, wie man 2 SS-Leute mit Peitschen so lange ins Gesicht schlug, bis sie blutüberströmt zusammenbrachen, dann wurden sie mit Füßen in den Bauch getreten, daß das Blut hervorquoll, und wurden schließlich an den Füßen gepackt und eine Treppe heruntergeschleift. Ich sah, wie eine ‘Wehrmachtshelferin gesteinigt wurde, bis sie zusammenbrach. Dann wurde sie an einem Rollbalken eines Geschäftes aufgehängt. Ich sah einen SS-Mann mit einem Fuß an einen Kandelaber aufgehängt und vom Kopf heraufbrennen. Das war am 9. Mai 1945 in Prag.«
Hermine Pytlik:
»Ich war vom 4. 6. 45 bis 10. 6. 46 im Lager Olmütz-Hodolein und wurde dort Zeuge, wie die Insassen des Olmützer Altersheimes, die Anfang Juli ins Lager gebracht worden waren, ungefähr 15 Personen, in zwei Gruppen mit Pistolen von der Nationalgarde aus allernächster Nähe erschossen wurden. Die Erschießung fand in den Abendstunden vor den Fenstern meiner Baracke statt. Es waren durchwegs alte, kranke Leute, im Alter von 65 bis 80 Jahren.«
Hedwig Hlavica;
»Ich wurde 5 Monate im Kaunitzkolleg, 8 Monate im KZ Miatkau und drei Monate in Bohonitz gefangengehalten. Ich wurde Zeuge unzähliger schwerer Mißhandlungen und wurde auch selbst geschlagen. Sehr viele Kinder im Alter unter 14 Jahren waren eingesperrt und sind zum großen Teil infolge Unterernährung und Mißhandlungen umgekommen. Im Kaunitzkolleg starben täglich gegen 10 Personen, die anfangs gar nicht registriert wurden.«
Alois Stenzel:
»Ich wurde am 3. 8. v. J. mit ungefähr 30 anderen Jungen im Alter von 11 bis 18 Jahren nach Olmütz verschickt und 10 Wochen in dem berüchtigten Lager Hodolein festgehalten. Dort wurden wir täglich schwer geprügelt. Wir ka-
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men nie vor halb 12 Uhr zum Schlafen, da wir jeden Abend mehrmals aus den Baracken gejagt wurden. Um vier Uhr früh war schon wieder Wecken. Während des Tages mußten wir schwer arbeiten. Entweder Ausladearbeiten am Bahnhof, Straßenarbeiten oder Kanalarbeiten usw. Die Verpflegung bestand früh aus einem Viertelliter schwarzem ungesüßten Kaffee mit einer Scheibe Brot und abends einer dünnen Suppe, Kaffee und einer Schreibe Brot. Einige Jungen sind dort auch gestorben.«
Manha Wölfel:
»Ich war 15 Monate in dem Internierungslager Klaidovka, wo viele Hunderte untergebracht waren. Das Lager war verlaust und verwanzt. Die Verpflegung bestand nur aus Wasser und Brot. Auch viele Frauen mit Klein- kindern waren dort interniert. Sämtliche Kleinkinder bis zu vier Jahren starben an Unterernährung. Das waren sicher 100 Kinder. Auch mein Kind starb dort am 12. 4. 1946 mit 15 Monaten. 3 bis 4 Tage vorher war das Kind in das Kinderspital geschafft worden, wo selbst die Tschechen über den Zustand dieses Kindes entsetzt waren. Ich wurde im Lager verständigt, als das Kind starb. Doch als ich fragte, wo es begraben werde, erhielt ich vom Posten einen Schlag auf den Kopf, daß ich bewußtlos zusammenbrach. Ich weiß heute noch nicht, wo mein Kind begraben liegt. Den anderen Frauen ging es ebenso. Ich kann diese Aussage beeiden.«
Franz Stix:
»Ich war in den Maitagen mit meiner Frau beruflich in Prag tätig und wurde von den Tschechen ins Lager Hagibor verschleppt, wo wir in ehemaligen Judenbaracken untergebracht wurden. Wir wurden von dort bei schlechtester Verpflegung täglich von tschechischen Unternehmern weggeholt, die uns wie auf einem Sklavenmarkt jeweils aussuchten und ohne Entgelt tagelang für sich einspannten. Meine Frau Hildegard war in den Maitagen hochschwanger. Trotzdem wurde sie genauso rücksichtslos behandelt wie alle anderen Frauen, denen man die Haare abschnitt und die man zu schwerer Arbeit beim Einreißen der Baracken heranzog. Die hygienischen und ernährungsmäßigen Verhältnisse waren im Lager so schlecht, daß unser Kindlein nach wenigen Wochen an Hunger starb. Wir wissen nicht einmal, wo es begraben liegt, weil täglich 4 bis 5 Klein- kinder verschieden, die in Massengräbern verscharrt wurden.«
Elfriede Hanke:
»Am 2. 6. 1945 wurde ich in das Lager Troppau eingeliefert. Dabei wurde ich zuerst einmal geschlagen, gewürgt und mit der Pistole bedroht, da ich sagte, daß ich nicht bei der Partei war und auch nichts von Munition wisse, was man mir nicht glauben wollte. Am 6. 7. 1945 wurde ich in das Gefängnis des
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Lagers gebracht und dort aufs schwerste mißhandelt. Ich wurde gleich bei der Einlieferung geohrfeigt, mit Füßen getreten und mit Gummiknüppeln geschlagen. Das wiederholte sich durch 13 Tage täglich. Am 13. Tag kam Fitzek mit mehreren anderen Tschechen. Sie warfen mich auf die Pritsche in meiner Zelle, zogen mir die Hose ab und schlugen mich mit Gummiknüppeln von der Hüfte bis zu der Wade beider Beine, so daß ich abends ins Krankenzimmer gelegt werden mußte, wo ich vier Wochen lang auf dem Gesicht liegen mußte, da ich am Gesäß und auf beiden Beinen große eiternde Wunden hatte. Ich mußte auch mehrmals geschnitten werden. Ich war vier Monate lang krank. Dann wurde ich zwar nicht mehr geschlagen, aber wie alle anderen angebrüllt, gestoßen und schikaniert. Am 8. 2. wurde ich entlassen.«
Elfriede Brookelt:
»Nach dem Tode meines Vaters führte ich mit meinem Sohn die Landwirtschaft meiner Mutter in Niemes weiter. Am l. Juni 1945 wurde ich von den Tschechen von Denis aufgefordert, nach Denis in meine Wohnung zurückzukehren. Ich kam dieser Aufforderung sofort nach und wurde mit meinem Mann, ohne Angabe von Gründen, verhaftet und ins Gefängnis von Grottau eingeliefert. In Grottau wurde ich schwer mißhandelt. Wir wurden täglich, früh vor der Arbeit und am Abend nach der Rückkehr ins Lager mit Gummiknüppeln und Fäusten geschlagen. Mein Mann wurde von mir getrennt, und ich habe ihn nie mehr gesehen.
Am 13. Juni 1945 wurden wir, ungefähr 30 Personen, ins Kreisgericht Reichenberg eingeliefert. Die Männer mußten sich bei der Einlieferung im Gang nackt ausziehen und wurden mit Gummiknüppeln und Peitschen geschlagen. Wir 5 Frauen des Transportes wurden in die Frauenabteilung geführt und dort schwer mißhandelt. Jede Frau mußte sich nackt ausziehen und wurde dann von 4 tschechischen Soldaten mit Gummiknüppeln und Peitschen, über ein Bett gebeugt geschlagen. Als ich als Letzte an die Reihe kam, weigerte ich mich, mich auszuziehen, da ich unwohl war. Ein Wachtmeister schaute nach, ob das wahr sei, und erklärte, das sei gleich. Da ich michtrotzdem nicht auszog, zog mir ein Wachtmeister das Hemd hoch und ein anderer die Hose herunter, und es schlugen mich vier Männer mit Gummiknüppeln und Peitschen über Rücken, Gesäß, Beine und Füße. Es waren bestimmt 25 bis 30 Schläge. Als ich zurückgehen wollte, brach ich zusammen. Nach einer Viertelstunde wurden wir in die Aufnahmekanzlei geholt, dort wurde ich wieder mit der Peitsche bedroht. Als ich in die Zelle zurückkehrte, wurde ich von einem Wachtmeister geohrfeigt und an den Haaren in die Zelle geschleift, weil ich “auch Kinder” habe. Am 10. Oktober 1946 wurde ich plötzlich entlassen, ohne daß ich dazu etwas unternommen hätte oder daß man mir einen Grund angegeben hätte.«
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Richard Knarre:
»Ich war am 5. Mai in Prag beim Zentralverband der Industrie, wo ich geschäftlich zu tun hatte. Aus den Büroräumen weg wurde ich von tschechischen Gardisten verhaftet und unter Schlägen mit vielen anderen Deutschen zusammen in das Lager der Leihamtsgassenschule getrieben. Dort bekamen wir tagelang nichts zu essen und wurden ständig mißhandelt. Wir mußten Leichen sammeln und Straßen kehren. Ich mußte mich am Oberkörper entkleiden, bekam ein Schild mit der Aufschrift “Nemec” umgehängt und wurde damit zum Stra- ßenkehren auf den Wenzelsplatz getrieben.
Ich selbst war Augenzeuge, wie man am Wenzelsplatz deutsche Soldaten mit den Füßen nach oben auf Gaskandelaber aufhängte und darunter Feuer anzündete. Unter furchtbaren Qualen gingen die Opfer dabei zugrunde. Ich selbst wurde Mitte Mai in das NKWD-Gefängnis gebracht, aus dem ich mit Hilfe eines russischen Feldwebels entkommen konnte. Auf der Flucht wurde ich wiederum verhaftet und mit vielen anderen Deutschen in das Lager “Dvur Tejnice” bei Böhmisch-Brod gebracht. Dort waren ungefähr 3000 Deutsche, Männer und Frauen, denen man die Haare schor und die in einem Getreidesilo monatelang ohne Waschgelegenheit schlafen mußten. Es gab nichts zu essen als Dörrgemüse-Suppe. Fast alle Babies, die im Lager waren, und auch ein Großteil der älteren Lagerinsassen sind in Dvur Tejnice gestorben.
Als ich den Lagerkommandanten, den Gutsbesitzer und tschechischen Leutnant Karel Kadecabek bat, eine Frau, die bei der Entbindung starke Blutungen bekommen hatte, einem Arzt zuzuführen, antwortete er mir:
»Hinein in den Teich mit ihr, was brauchen die Deutschen noch Kinder!«…
Richard Knarre:
»Ich war am 5. Mai in Prag beim Zentralverband der Industrie, wo ich geschäftlich zu tun hatte. Aus den Büroräumen weg wurde ich von tschechischen Gardisten verhaftet und unter Schlägen mit vielen anderen Deutschen zusammen in das Lager der Leihamtsgassenschule getrieben. Dort bekamen wir tagelang nichts zu essen und wurden ständig mißhandelt. Wir mußten Leichen sammeln und Straßen kehren. Ich mußte mich am Oberkörper entkleiden, bekam ein Schild mit der Aufschrift “Nemec” umgehängt und wurde damit zum Stra- ßenkehren auf den Wenzelsplatz getrieben.
Ich selbst war Augenzeuge, wie man am Wenzelsplatz deutsche Soldaten mit den Füßen nach oben auf Gaskandelaber aufhängte und darunter Feuer anzündete. Unter furchtbaren Qualen gingen die Opfer dabei zugrunde.
Ich selbst wurde Mitte Mai in das NKWD-Gefängnis gebracht, aus dem ich mit Hilfe eines russischen Feldwebels entkommen konnte. Auf der Flucht wurde ich wiederum verhaftet und mit vielen anderen Deutschen in das Lager “Dvur Tejnice” bei Böhmisch-Brod gebracht. Dort waren ungefähr 3000 Deutsche, Männer und Frauen, denen man die Haare schor und die in einem Getreidesilo monatelang ohne Waschgelegenheit schlafen mußten. Es gab nichts zu essen als Dörrgemüse-Suppe. Fast alle Babies, die im Lager waren, und auch ein Großteil der älteren Lagerinsassen sind in Dvur Tejnice gestorben.
Als ich den Lagerkommandanten, den Gutsbesitzer und tschechischen Leutnant Karel Kadecabek bat, eine Frau, die bei der Entbindung starke Blutungen bekommen hatte, einem Arzt zuzuführen, antwortete er mir:
»Hinein in den Teich mit ihr, was brauchen die Deutschen noch Kinder!«
Marie Seckl:
»Ich bin 80 Jahre alt, meine Schwester 74. Trotzdem wurden wir gezwungen, den Todesmarsch nach Pohrlitz mitzumachen. Unterwegs wurden wir mit Gewehrkolben und Knüppeln oft geschlagen und gestoßen. Wir fielen oft hin und hatten blutige Knie. In Pohrlitz lagen wir 17 Tage lang auf blankem Beton. Durch fünf Tage erhielten wir keine Verpflegung und dann ungenießbare Suppen. Von Pohrlitz kamen wir mit ruhrartigem Durchfall zu einer Bäuerin in Preskowitz, von wo meine Schwester mit einem kranken Fuß ins Krankenhaus nach Brunn geschafft wurde. Ende Juli kamen wir in die völlig ausgeraubte Wohnung zurück und erhielten von unseren Sparkassen nur 500 Kronen monatlich zusammen, bei einem Brotpreis von 10 Kronen das Kilogramm, daß wir buchstäblich betteln gehen mußten. Auf der Gasse wurden wir ständig angepackt und beschimpft.«
Maria Benatzky:
»Am 30. Juli 1945 hörte ich gegen 16 Uhr 30 eine starke Detonation in der Richtung Schön-Priesen. Gleichzeitig flog aus derselben Richtung ein Flugzeug
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gegen die Stadt. Ich befand mich zu dieser Zeit in einem Friseurgeschäft am Marktplatz in Aussig, von wo ich den größten Teil des Platzes übersehen konnte. Kurz darauf sah ich, wie tschechische Eisenbahner in Uniform und auch tschechische Zivilisten die Deutschen, die ja alle weiße Armbinden tragen mußten, jagten. Zu 30 und 40 stürzten sie immer auf ein Opfer, schlugen es zu Boden und traten es mit Füßen, bis es liegen blieb. Der Kopf und das Gesicht waren dann nur mehr eine blutige, unförmige Masse. Ich selbst sah mindestens 12 Deutsche im so zugerichteten Zustand. Unter den Opfern befanden sich auch Frauen und Mädchen. Ich selbst hörte die Todesschreie eines Mädchens und sah, wie es niedergetrampelt wurde. Um dieselbe Zeit kamen die Arbeiter aus den Schichtwerken über die neue Brücke, auf die in derselben Weise Jagd gemacht wurde. Es wurden 30 bis 50 deutsche Arbeiter auf den Brückenplatz geworfen und von tschechischen Soldaten mit Maschinengewehren in die Grube geschossen, wenn sich noch immer einer rührte. Viele Deutsche wurden im schwerverletzten Zustand in die Elbe geworfen und beschossen, wenn sie aus dem Wasser auftauchten. Die Leute, die dem Blutbad entgingen, wurden wahllos in das Lager Lerchenfeld getrieben. Schätzungsweise haben an diesem Tage 600 Deutsche in Aussig ihr Leben verloren.
Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß dieses Blutbad planmäßig vorbereitet war. Eine halbe Stunde nach der Detonation haben die tschechischen Soldaten in der Körnerschule ihre Waffen ergriffen und haben sich ohne besonderen Befehl an der Straßenjagd beteiligt. Ein gutmütiger tschechischer Arbeiter schickte um 3 Uhr nachmittags einige deutsche Arbeiter, denen er gut gesinnt war, aus dem Munitionslager, das später explodierte, vorzeitig nach Hause, trotzdem sie selbst eingewendet hatten, daß noch nicht Arbeitsschluß sei.«
Ehrenhart Adam:
»Am 12.6.1945 wurde ich in Aalen bei Stuttgart aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und begab mich, mit einem amerikanischen Grenzübertrittschein versehen, in die Tschechoslowakei, um meine Familie zu suchen. Beim Grenzübertritt hatten mir die tschechischen Grenzorgane sämt-liche Lebensmittel, die ich bei meiner Entlassung von der amerikanischen Lagerkommandantur für die Reise bekam, sowie mein Geld, Decken und Mantel abgenommen. In Warnsdorf wurde ich trotz meiner Entlassungspapiere verhaftet und ins Kriegsgefangenenlager eingeliefert. Dort war ich vom 24. 7.1945 bis 28. 5. 1946. Bei meiner Entlassung befanden sich dort noch gegen 2000 deutsche Kriegsgefangene, trotzdem sie schon früher aus amerikanischer oder russischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurden. Sie lebten unter denkbar schlechtesten Verhältnissen, unterernährt, und wurden ohne Lohn zur gröbsten Arbeit verwendet.
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Besonders in meinem Lager wurden wir alle von einem Arzt aus Prag auf das SS-Blutgruppenzeichen untersucht und dabei ungefähr 200 SS-Angehörige festgestellt. Diese wurden dann in das Brauhaus in Nachod gebracht und wurden der Zivilbevölkerung zur Mißhandlung ausgeliefert. Ich war selbst Augenzeuge, wie sämtliche 200 Mann von der Zivilbevölkerung aufs grausamste ermordet wurden. Tschechische Frauen, darunter eine gewisse Frau Zinke aus Nachod-Komenskeho 233, haben sich dabei besonders hervorgetan. Frau Zinke rühmte sich, sie würde noch mehr umbringen, wenn sie könnte. Die SS-Leute wurden von den Frauen mit Messern und Dolchen erstochen, mit Knüppeln und Gewehrkolben erschlagen. Körper, die noch Leben zeigten, wurden mit Benzin übergossen und verbrannt. Ich selbst habe mitgeholfen, die Leichen auf Autos zu verladen und sie in 3 Massengräber im Schloß von Nachod zu begraben.
Die Kriegsgefangenen wurden täglich verprügelt. Mehrere haben Kieferbrüche und Messerstiche erlitten. Einigen wurden auch Augen ausgeschlagen. Am 8. 5. 1946 wurden am Marktplatz von Nachod um 5 Uhr nachmittags bei alliierter Beflaggung alle Deutschen von der Zivilbevölkerung schwer mißhandelt. Die Deutschen wurden ungefähr 500 m weit durch eine Staffel tschechischer Zivilisten einzeln durchgejagt und dabei - Männer und Frauen und Kinder - von der tschechischen Zivilbevölkerung mit Stöcken geschlagen. Vielen wurde ein Bein gestellt; wenn sie fielen, wurden sie mit Füßen getreten. Sie wurden namentlich zur Mißhandlung aufgerufen. Die tschechischen Polizisten sahen zu, ohne einzugreifen.«
Alfred Gebauer:
»Ich wurde als Deutscher am 6. 5. 1945 in Prag verhaftet und war der Reihe nach in den Lagern Schulministerium, Scharnhorstschule, Wehrmachtsgefängnis, Stadion und Arbeitsanstalt bis Ende September untergebracht, von wo ich in das Gerichtsgefängnis Troppau eingeliefert wurde. Von dort wurde ich am 12. 6. 1946 zur Aussiedlung entlassen. Ich bin Schwerkriegsbeschädigter und wurde bei der Verhaftung von Wlassowsoldaten geohrfeigt und sämtlicher Sachen beraubt.
Ich sah mit eigenen Augen: In der Scharnhorstschule mußten sich weibliche SS-Angehörige ohne Kleider, die ihnen vom Leib gerissen wurden, in einem Wassertümpel wälzen. Dann wurden sie mit Fußtritten und Gewehrkolben mißhandelt, bis sie bewußtlos waren. Am Stadion wurde auf SS-Soldaten vor 5000 Häftlingen mit Maschinenpistolen eine Hasenjagd veranstaltet. Dabei wurden 20 SS-Soldaten erschossen. Einige mußten in die Latrine springen, wo sie mit Maschinenpistolen erschossen wurden. Sie blieben in der Latrine liegen, und die Häftlinge mußten die Latrine weiter benützen. Frauen wurden beim Abtransport so mit Gummiknüppeln geschlagen, daß sie blutüberströmt zu-
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sammenbrachen. In der Reitschule wurden vor den Augen anderer Häftlinge einige wahllos herausgegriffen und so geschlagen, daß sie blutüberströmt zusammenbrachen. Dann wurden sie herausgeschleppt, man hörte einige Schüsse fallen. Auch viele tschechische Kollaborateure wurden dort erschlagen; die ersten fünf Tage nach meiner Verhaftung bekamen wir Häftlinge außer einem Kübel Wasser für 600 Mann keine Verpflegung. Am 6. Tag wurde ein Würfel Zucker und ein Keks ausgegeben. Vom 7. Tag an bekamen wir eine dünne Suppe, so daß täglich 15 bis 20 Leute an Entkräftung starben. Bei der Einlieferung in Troppau wurde ich schwer verprügelt. Durch acht Wochen hindurch wurden die Lebensmittelpakete, die mir meine Schwester nach Troppau ins Ge- fängnis schickte, von den Aufsehern unterschlagen. Ich kann diese Aussage beeiden.«
Heinz Girsig:
»Ich wurde vom Juni 1945 bis März 1946 im Lager Jauernig festgehalten und wurde dort selbst mehrmals mißhandelt, wodurch ich auch zwei Zähne verlor. Ich bin auch Zeuge schwerer Mißhandlungen gewesen und habe gesehen, wie andere Häftlinge gemartert und erschossen wurden. Die beiden Brüder Hauke, 16 und 18 Jahre alt, wurden im Juli von dem stellvertretenden Lagerführer Katiorek erschossen, nachdem einen Tag vorher von demselben ein Hakenkreuz mit dem Messer in das Gesäß des einen Jungen eingeschnitten worden war. Vorher waren sie auch mit Platzpatronen angeschossen worden. Oft wurden wir in der Nacht herausgejagt und mißhandelt. Zu Tode geprügelt wurden Meißner aus Krosse, ein Klempner aus Zuckmantel und Hauke aus Jauernig. Die letzten Mißhandlungen erlebte ich dort Mitte Februar 1946.«
Erika Grissmann:
»Ich wurde am 4. 10. 1927 in Masshaupt bei Kladno geboren und lebte mit meinen Eltern seit dieser Zeit ununterbrochen in Kladno. Wir gehören also nicht zu den Reichsdeutschen, die erst nach Angliederung des Protektorats nach Kladno gekommen waren.
Am 5. Mai brach in Kladno der Auf stand der tschechischen Untergrundbewegung aus. Bewaffnete Mitglieder der “Narodni Garda” sperrten alle Straßen, räumten die Quartiere der deutschen Wehrmacht und die Lazarette und warfen die Verwundeten auf die Straße. Ich sah, wie dieselben von der Menge gesteinigt wurden. Am 6. Mai 1945 begannen die sogenannten Hausdurchsuchungen, bei denen wahllos alle deutschen Wohnungen ausgeplündert wurden. Mein Vater, ein Beamter bei der Poldihütte, wurde am Abend desselben Tages verhaftet und blieb seitdem verschwunden. Ich selbst bekam bei der ersten Hausdurchsuchung von einem tschechischen Soldaten eine Ohrfeige, weil ich angeblich nicht angegeben hätte, wo wir unseren Schmuck vergraben hätten.
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Am darauffolgenden Montag gingen die Wogen der Deutschenverfolgung besonders hoch. Wir sahen vom ersten Stock unseres Hauses aus zahllose deutsche Männer über die Felder laufen, die ihren Verfolgern entgehen wollten, die aber wie Hasen mit Maschinengewehren abgeschossen wurden. Dieses Schicksal traf jeden Deutschen ohne Unterschied, ob er Zivilist oder Soldat, ob er Parteimitglied war oder nicht.
Am Mittwoch zogen die Russen in Kladno ein, und zur selben Stunde wurden alle deutschen Siedlungen geräumt. Unsere tschechische Nachbarin hörte ich auf der Straße weinen. Sie sagte mir, jetzt kämen wir, die Grissmanns, auch bald dran, und niemand könne uns helfen. Nach einer Viertelstunde kamen Angehörige der Revolucni Garda in unser Haus. Der Anführer, ein großer mit Blut besudelter Kerl, warf eine Handgranate durchs Fenster. Als er michmit meiner Mutter und meinem 15jährigen Bruder allein im Haus antraf, warf er mich auf die Ottomane und sagte: ” Vergewaltigen tue ich dich nicht, das werden schon die Russen besorgen.” Während die Tschechen unter ständigen Bedrohungen unser Haus plünderten, entkamen meine Mutter und mein Bruder durch das Haustor, während ich durch ein Fenster entfloh. Durch unsere eigene Straße, die Wras- Gasse, mußten wir Spießruten laufen. Die tschechische Menge stürzte sich auf uns und schlug uns mehrmals zusammen. Nur einen Teil unserer ehemaligen Nachbarn sah ich weinend aus den Fenstern schauen.
Ohne jedwede Habe, so, wie wir aus unserem Haus geflüchtet waren, schlössen wir uns hierauf einem Flüchtlingshaufen an, der aus der Gegend von Unhozd kam. Die meisten von ihnen bluteten, denn die Tschechen warfen Handgranaten in den traurigen Zug.
Auf einem Fabrikplatz mußten wir uns mit erhobenen Händen gegen eine Wand stellen. Zuerst wurde mein fünfzehnjähriger Bruder mit Striegeln geschlagen. Dann fielen mehrere Tschechinnen über mich und meine Mutter her. Meine Mutter blutete am ganzen Kopf. Mir selbst nahmen sie Ohrringe und Haarschleifen ab, dann wollten sie mir die Zöpfe abschneiden. Während dieses Treibens erschien ein Tscheche und rief laut über die Menge hinweg: “Die Schönsten kommen zu den russischen Offizieren.”
Wir wurden daraufhin weitergetrieben und immer wieder geschlagen. Endlich erwischte mich einer und zog mich bei den Haaren in ein Auto. Ich wurde ohnmächtig.
Als ich aufwachte, lag ich auf einem Sofa, am Kopf und an den Händen verbunden. Etwa fünf hohe russische Offiziere standen um mich herum. Einer fragte mich, ob ich Hunger hätte und wohin ich wolle. Ich erklärte ihm, daß ich zu meiner Mutter möchte. Er ließ mich hierauf mit einem Auto auf den Fußballplatz fahren, wo ich meine Mutter und meinen Bruder gleich am Tore traf.
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Als mich meine Mutter in diesem Zustand sah, fiel sie auf die Knie und schrie laut, man möchte uns doch nicht weiterquälen und endlich erschießen. Sie brach hierauf ohnmächtig zusammen. Das alles spielte sich am Vormittag des 9. Mai 1945 in Kladno ab. Kurz nach Mittag wurden wir vor eine Grube getrieben und es hieß, da würden wir nun erschossen werden. Es erschien aber ein tschechischer Offizier und sagte, so weit sei es noch nicht.
Wir wurden zusammen mit vielen anderen Deutschen in ein Lastauto verladen und auf den Marktplatz von Masshaupt gebracht. Nachdem wir dort von der Menge bespien wurden und mit Steinen beworfen worden waren, schaffte man uns wieder auf den Fußballplatz von Kladno zurück.
Viele deutsche Soldaten lagen mit Kopf- und Bauchschüssen auf dem Boden herum, und keiner kümmerte sich um die Schwerverwundeten. Da brach meine Mutter neuerdings zusammen. Ein deutscher Arzt, den ich bat, ihr zu helfen, wurde von den tschechischen Wachen verprügelt. Wir mußten uns dann auf dem freien Platz bis auf das Hemd ausziehen und wurden von den Tschechen durchsucht. Hierauf wurden wir wieder in Autos verladen und in die Kaserne von Kladno gebracht.
Dort sah ich Furchtbares: Zivilisten und Soldaten lagen in Blutlachen herum, und niemand konnte ihnen helfen. Überaus groß war die Zahl der Selbstmörder, die auf kurzem Wege den Qualen entkommen wollten.
Ich sah eine Menge kleiner Kinder, denen die Eltern den Hals durchgeschnitten hatten, um sie durch den raschen Tod vor weiteren Folterungen zu bewahren. Ein tschechischer Arzt, der mit einer Krankenschwester erschienen war, legte einigen von ihnen Verbände an. Zu essen bekamen wir während der ganzen Zeit nichts.
Am Nachmittag hieß es plötzlich, wir müßten uns alle flach hinlegen, weil in der Nähe gesprengt würde. Man hörte eine ungeheure Detonation. Als der Lärm vorbei war, sagte ein Tscheche ganz in meiner Nähe: “Das war nicht nahe genug!”
Am Nachmittag des 10. Mai wurden die Schwerkranken und Schwerverletzten in Krankenautos verladen, die Leichtverletzten stellten sich zum Abmarsch bereit. Vor den Kasernentoren hatte sich mittlerweile eine johlende Menge angesammelt, die uns mit Steinen bewarf.
Ein Tscheche verlas von einem großen Blatt Papier einen Aufruf, in dem er alle Deutschen als Verbrecher erklärte. Er schrie uns an, wir hätten dies alles jetzt, wenn wir die Kaserne verlassen, zu büßen. Plötzlich flogen wieder Handgranaten in die Menge der deutschen Gefangenen, die ein großes Blutbad anrichteten.
Ein tschechischer Priester erschien und erteilte einer Menge Sterbender die letzte Ölung. Viele Verwundete wiesen aber sein Anbieten zurück.
Dem Betreiben meiner Mutter gelang es, uns mit in die Krankenwagen un-
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terzubringen. Ich selbst erhielt von einer deutschen Krankenschwester eine DRK-Haube, wodurch ich mich einigermaßen schützen konnte.
Auf der Fahrt aus Kladno wurden wir von russischen Posten angehalten. Ein Rotarmist öffnete unsere Sankawagen und forderte mich auf, mit ihm zu kommen, da ich gar keine Krankenschwester sei. Die Verwundeten nahmen aber für mich Stellung. Der Russe erklärte hierauf, sie sollten ihm entweder alle ihre Uhren geben oder mich. Die schwerverwundeten deutschen Soldaten lieferten alle ihre Uhren und Ringe ab und kauften mich auf solche Weise frei.
Unsere Kolonne fuhr hinauf gegen den Westen Böhmens. Wir mußten bald die Sanitätswagen verlassen und schlossen uns großen Flüchtlingsströmen an, die sich gegen die amerikanische Besatzungszone zu bewegten. Zu essen bekamen wir während der ganzen Zeit nichts. Wir schliefen meist auf offenem Feld und wurden des öfteren zur Nachtzeit von tschechischen und russischen Soldaten bedrängt. Unter anderem wurden kurz vor Petschau mehrere der uns begleitenden DRK-Schwestern von russischen Posten vergewaltigt. Mit meiner Mutter und meinem Bruder gelangte ich schließlich zu meinen Großeltern nach Hermannshütte, bei Mies, wo ich zunächst auf einem tschechischen Bauernhof Arbeit fand. Im November 1945 nahmen mich die Amerikaner bei ihrem Abzuge nach Bayern mit.«
Sebastian Herr:
»Ich bin Volksdeutscher aus Rumänien und habe in der SS-Nachrichten-schule in Leitmeritz als Schneider gearbeitet. Im Mai 1945 wollte ich nach Rumänien zurück, wurde aber in Prag verhaftet und nach Pankratz eingeliefert. Dort mußte ich mit anderen Gefangenen am 22. 5. 1945 SS-Leute ausgraben, die während der Revolution umgekommen waren, und diese in Massengräbern beerdigen. Dabei sah ich an den ausgegrabenen Leichen, daß Ohren und Nasen abgeschnitten, Augen ausgebohrt und die Hände verbrüht waren. Wir arbeiteten dabei 60 Mann und wurden bei der Arbeit furchtbar verprügelt, daß viele bewußtlos wurden. Als wir nach der Arbeit an den Leichen uns wuschen, wurden wir mit dem Kopf in das schmutzige Waschwasser hineingestoßen. Ich wurde bis Oktober 1946 festgehalten.«
Frau Hildegard Hurtinger:
»Am 15. Mai wurde ich in meiner Prager Wohnung vom tschechischen Pöbel abgeführt und unter Prügel- und Kolbenschlägen an den Haaren ungefähr 500 m weit in die Scharnhorstschule geschleppt. Dort wurde ich vollkommen ausgeraubt, so daß mir nur Strümpfe und das Kleid, das ich am Leib hatte, blieben. Eine tschechische Kommissarin verhörte mich und behauptete, ich hätte im Jahre 1942, zu einer Zeit, in der ich gar nicht in Prag weilte, sondern in Teplitz, 16 tschechische Personen ins KZ gebracht, die dort umgekommen sein
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sollen. Bei jeder Verneinung wurde ich geohrfeigt. Dann wurde ich in die sogenannte Separation gebracht, wo ich und meine Mithäftlinge, Männer und Frauen, aufs grausamste mißhandelt wurden. In der Nacht wurden wiederholt die Häftlinge auf den Hof geholt, dort zu je zehn Männer, Frauen und Kinder - darunter auch meine zwei Brüder mit Familie - abgezählt und vor den Augen der übrigen Häftlinge erschossen. Das jüngste Kind meines Bruders war 5 Monate alt.
Dann mußten wir Gräber schaufeln, die Leichen ausziehen und vergraben. Außer den offiziellen Hinrichtungen wurde ständig bei Tag und Nacht wahllos in die Häftlinge hineingeschossen, wobei zahllose wehrlose Menschen ums Leben kamen. Bei einer solchen Gelegenheit wurde auch ich durch einen Streifschuß am Halse verwundet. Ich blieb einen Tag und eine Nacht unter den Leichen liegen, da ich es nicht wagte, aufzustehen. Dann stiegen die Tschechen über die Leichen und stachen blindlings mit den Seitengewehren in die noch Lebenden. Dabei erhielt ich einen Bajonettstich in die linke Hand. Ich verbiß aber den Schmerz und rührte mich nicht. So “rettete” ich mich wieder in die Separation. Einmal bekam ich 8 Tage lang nicht einen Bissen zu essen. Den Kindern wurden die Mahlzeiten in Spucknäpfen verabreicht. Kinder, die diese zurückwiesen, wurden erschlagen.
Schwangere Frauen wurden von bewaffneten Tschechen aus den Zellen geholt, auf den Hof geführt, dort ausgezogen und verprügelt, darauf in die Aborte gesteckt und so lange geprügelt, bis die Frucht abging. Ich selbst mußte mithelfen, die auf diese Weise umgekommenen Frauen wegzuschaffen. Durch viele Tage waren es etwa mindestens 10 Frauen, die so ums Leben kamen.
Bei Tage wurden Gruppen von 6 bis 8 Frauen in die Sankt Gotthardskirche zur Arbeit geführt. Dort mußten wir die schon in Verwesung übergegangenen Leichen küssen, auf Haufen zusammenschichten und den Boden der Kirche von dem fließenden Blut reinlecken. Tschechischer Pöbel führte dabei die Aufsicht und verprügelte uns dauernd. Ich sah auch, wie deutschen Männern, darunter einem Ing. Färber von der technischen Hochschule, mit Kerzen das Hakenkreuz in die Handfläche gebrannt wurde.
Am 20. Mai 1945 wurden wir zur Arbeit auf den Wenzelsplatz geführt. Dort wurden vor unseren Augen deutsche Knaben und Mädchen, und auch deutsche Kriegsgefangene an den Füßen an Kandelabern und Bäumen aufgehängt, mit Petroleum übergossen und angezündet.
Ich selbst war bis zum 19. 9. in der Scharnhorstschule. Die Grausamkeiten erstreckten sich über die ganze Zeit ohne Unterbrechung. Dann wurde ich nach Pankratz überführt und von dort aus in die Philips-Werke zur Arbeit eingesetzt.
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Am 6. 11. 1945 wurde ich von dem dortigen Lagerführer aufs gemeinste mit dem Gummiknüppel verprügelt, weil ich den Wunsch geäußert hatte, in die Kirche zu gehen. Es war mein Hochzeitstag gewesen.«
Franz Kaupil:
»Am 13. 5. 1945 begann die Schreckensherrschaft der Tschechen in Iglau. In der folgenden Nacht haben ungefähr 1200 Deutsche Selbstmord verübt. Bis Weihnachten gab es etwa 2000 Tote. Am 24. und 25. 5. wurde die deutsche Bevölkerung binnen 20 Minuten von Partisanen aus den Wohnungen getrieben und in die Lager Helenental und Altenburg eingesperrt. Diese Lager waren offiziell als Konzentrationslager benannt. Im Helenental waren 3700 Personen untergebracht. In Altenberg gegen 3000. Es war weder für Trink- noch Nutz- wasser hinreichend gesorgt. Klosettanlagen und Waschgelegenheit gab es keine. In den ersten 8 Tagen gab es auch keine Verpflegung, später gab es nur dünne Suppe und 100 g Brot täglich. Kinder bekamen nach den ersten acht Tagen ein Viertelliter Milch. Jeden Tag starben mehrere ältere Leute und Kleinkinder. Am 8. 6. wurden die Insassen von Helenental völlig ausgeplündert und am nächsten Tag im Fußmarsch über Telsch nach Stangern 33 km geführt. Das war ein Todesmarsch. Die Leute wurden mit Peitschen angetrieben. Die älteren Leute wurden, wenn sie zusammenbrachen, mit Wagen weggeführt. Dieser Marsch kostete 350 Menschen infolge Erschöpfung und Hunger das Leben.
In Stangern wurden 3500 Leute in einem Lager mit einem Fassungsraum von 250 Personen zusammengepfercht. Die meisten mußten trotz des Regens im Freien kampieren. Am nächsten Tag wurden die Familien getrennt, und in fünf verschiedene Lager, getrennt nach Männern, Frauen und Kindern, untergebracht. Verpflegung gab es 8 Tage keine. Dann die üblichen Suppen. Die Behandlung war menschenunwürdig. Im Frauenlager wurden einmal mit einem Schuß vier Frauen getötet und eine schwer verletzt. Darunter Frau Friedl und Kerpes. Prügelstrafen waren bei Männern und Frauen an der Tagesordnung. Es gab auch eine Prügelzelle. Die Lagerinsassen wurden den tschechischen Bauern von der Lagerleitung als Arbeitskräfte verkauft. Im August besserten sich die Verhältnisse, doch starben bis Weihnachten in Stangern ungefähr 500 Häftlinge. Im Januar wurde das Lager Stangern aufgelöst. Ich selbst wurde am 9. l. 1946 in Untersuchungshaft gesetzt und am
7. 8. 1946 entlassen. Dort hörte ich von Augenzeugen oder erlebte selbst die furchtbarsten Grausamkeiten.
Am 10. 6. 1945 wurden 16 Iglauer Häftlinge aus den Zellen geholt und im Ranzenwald erschossen. Darunter der alte Stadtpfarrer Honsik, Howorka, Augustin, Biskons, Brunner, Laschka, Martel, Kästier usw. Im Gerichtsgebäude wurden noch im Mai 1945 ohne jede Verhandlung erschossen: Krautschneider, Kaliwoda, Müller und Ruffa. Ein gewisser Hoffmann wurde zu Tode geprügelt. Der gefürchtetste Aufseher war Rydietzky. Der Fabrikant Krebs wurde
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skalpiert. Baumeister Lang starb an den Folgen von Mißhandlungen. Der 70jährige Oberst Zobel erhängte sich in der Zelle. Viele Leute werden noch heute als Arbeitskräfte in dem Gefängnis zurückgehalten, da sie vom Gerichtspersonal zu persönlichen Arbeiten verwendet werden. Viele Leute waren durch grausamste Mißhandlungen gezwungen worden, belastende Aussagen zu machen, und werden nun wegen Delikten festgehalten, die sie gar nicht begangen haben.
Ich kann diese Aussage beeiden und auch weitere Zeugen dafür vorbringen.«
Theresia Lindenmeier:
»In Trotzau wurde um den 12. 6. 1945 die gesamte Bevölkerung von Partisanen zusammengetrieben. Dann wurden die Namen der fünf Leute verlesen, die erschossen werden sollten. Davon hat einer gefehlt, weil er von der Wehrmacht noch nicht zurückgekehrt war. Daraufhin zerriß der Anführer der Partisanen das Papier mit den Namen und erklärte, er werde sich 20 Mann aus der Menge zum Erschießen heraussuchen. Er bestimmte nun wahllos 20 Männer aus der Menge; diese wurden zuerst von der ganzen Bevölkerung blutig geschlagen, dann von zahlreichen Kugeln durchsiebt, so daß sie alle auf einem Haufen zusammensanken. Einige Tage vorher wurde die gesamte Familie Bartl aus Trotzau, fünf Personen, erschossen. Aus den von der Gemeinde be- schafften Särgen wurden sie am Friedhof wieder herausgerissen und an einem Feldrain neben dem Friedhof begraben.
Um dieselbe Zeit wurde in Krottersdorf bei Trotzau eine Bauernfamilie, Mann, Frau und das 9 Monate alte Kind, von Partisanen erschossen. Im Nachbardorf wurden Mann und Bruder der Bäuerin erschossen. Die Bäuerin mußte selbst im Gemüsegarten des ersten Hofes ein Grab schaufeln und die Personen beerdigen. Es war bei Todesstrafe verboten, von diesen Vorfällen zu sprechen.
Ich kann diese Aussage beeiden und viele Zeugen dafür bringen.«
Ing. Franz Rösch:
»Ich war vom 12. 5. bis 15. 5. 1945 bei einem Beerdigungskommando in Wokowitz zur Arbeit eingesetzt. Dort sah ich, wie Tausende von deutschen Soldaten und Zivilisten - Frauen und Männer, auch Jugendliche von 10 Jahren aufwärts - auf die grausamste Art und Weise ermordet wurden. Sie wurden von tschechischen Revolutions-Gardisten meist mit Knüppeln erschlagen, zum kleineren Teil erschossen. Die meisten wurden nur angeschossen, um sie zu quälen, und dann erschlagen. Die furchtbar zerschlagenen Körper wurden häufig mit Salzsäure eingerieben, um sie zu quälen. Ein Dr. Blume aus Berlin war beauftragt, den Tod der Leute festzustellen. Es wurden Menschen bei lebendigem Leibe Finger mit Ringen abgerissen. Die Toten wurden in einem Massengrab in Wokowitz am Friedhof begraben. Ich habe dann bis 2. 5. 1946 bei Bau-
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ern gearbeitet, obwohl ich meinen rechten Arm im Krieg verloren habe. Ich mußte mit dem linken Arm Mist laden und andere schwere Arbeiten machen. Als ich die Arbeit nicht mehr leisten konnte, wurde ich am 2. Mai ins Straflager Kladno geschickt. Dort sah ich, wie die Häftlinge mit heißem Teer auf der nackten Haut am Rücken oder Gesäß eingestrichen und nachher furchtbar verprügelt wurden. Ich selbst wurde in den zwei Monaten, die ich dort war, täglich verprügelt. Die rechte Niere wurde mir losgeschlagen, daß ich dann ins Krankenhaus Schlan eingeliefert wurde.«
Josef Röder:
»Ich wurde am 7. Mai 1945 verhaftet und ins Lager Olmütz-Hodoleln eingeliefert, wo ich bis 30. 6. 1945 festgehalten wurde. Ich wurde selbst täglich mehrmals schwer mißhandelt, wobei mir unter anderem 3 Rippen gebrochen wurden. Ich wurde täglich Zeuge vieler anderer Mißhandlungen. Ich habe gesehen, wie 15 Leute zu Tode geprügelt oder erschossen worden sind. Darunter der Buchhändler Große, Kriegsinvalide Leopold Klier, Metallwarenhändler Karl Kleibel, Armenpfründner Franz Lehar, Staatsbahnrat Albin Raschovsky, Dr. Zebo und andere. Als Mörder haben sich besonders betätigt: Oldrich Vy-tovsky aus ölmütz, Josef Schneider, Hochschüler Pospischil, ein Anstreicher Rösner und andere. Als ich ihnen, ermutigt durch eine persönliche Rücksprache mit Ministerpräsident Fierlinger anläßlich eines Lagerbesuches, Vorhaltungen machte, wurde mir offiziell mitgeteilt, daß diese tödlichen Mißhandlungen auf Befehl des Lagerkommissärs Antonsch geschehen waren.«
Hildegard Reichel:
»Als ich im Juni 1945 ins Troppauer Lager eingeliefert wurde, wurde ich von dem Tschechen Großmann zweimal verprügelt. Im Dezember wurde ich entlassen. Um den ständigen Beschimpfungen und Drangsalierungen zu entgehen, wollte ich über die Grenze gehen. In Eger wurde idi festgenommen und y/2 Monate eingesperrt. Im Mai dieses Jahres war ich dort Zeugin von sechs Hinrichtungen durch Erhängen. Am 5.
5. 1946 wurde ich entlassen. Als ich nach Troppau zurückkehrte, wurde ich sofort wieder verhaftet und verprügelt.«
Robert Rief:
»Ich bin bis zum 10. Oktober 1945 in Saaz gewesen und hatte Gelegenheit, alles mitzuerleben, was seit den Umsturztagen in meiner Heimatstadt vor sich gegangen ist. Am 7. Mai besetzten die Russen, vom Erzgebirge kommend, mit Panzern die Stadt, die von Flüchtlingen aller Art und von den zurückflutenden Kolonnen der deutschen Front in Mähren sowie von zahlreichen Verwundeten in den Lazaretten überfüllt war.
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Am 3. Juni übernahmen die Tschechen die Verwaltung, verhafteten die gesamte männliche Bevölkerung ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit und brachten sie in ein Lager nach Postelberg. Dort wurden die Deutschen zu Tausenden in den Kasernenhof gepfercht und ohne jede Nahrung gelassen. Am Morgen des vierten Juni erschienen Angehörige der Revolutions-Garde und schössen wahllos in die Menge. Neben vielen Verwundeten gab es drei Tote, darunter meinen Bekannten Heidenreich.
Der tschechische Polizist Marek ging durch das Lager und legte mit seinem Revolver, ebenfalls ohne Grund, Deutsche um. Fünf 13- bis 15jährige Buben, darunter der kleine Körner, dessen Vater der Exekution zuschauen mußte, wurden an die Wand gestellt und ohne jedes vorhergehende Verfahren erschossen. Von den ohne jeden besonderen Grund Erschossenen sind mir bekannt gewesen: Baumeister Heinzel, Hauptmann Langer, der Chemiker Hausmann. Ich schätze die Zahl der in Postelberg erschossenen Deutschen auf 600.
Am 13. Juni wurden, nachdem bereits alle Männer weggeschafft worden waren, alle deutschen Frauen in ein Lager in Saaz, und zwar in die ehemalige SS-Kaserne, gebracht. Dort herrschten viehische Zustände. Die tschechischen Posten traten die Frauen, auch werdende Mütter, mit Füßen und befahlen ihnen wahllos niedrige Dienste..
Am Abend öffneten sich die Tore des Lagers den russischen Soldaten, die sich wie die wilden Tiere auf die Frauen stürzten und sie vergewaltigten. Sie nahmen dabei keine Rücksicht auf ihre Umgebung, sondern taten ihren Opfern in aller Öffentlichkeit Gewalt an. Die Tschechen vergnügten sich damit, zuzusehen. Unter anderem wurde die Tochter des Kaufmanns Pichen in Anwesenheit ihrer Mutter vergewaltigt, die im Bette über ihr liegen bleiben mußte. Ende Juni mußten sich alle Frauen nackt ausziehen. Man gab vor, verborgenen Schmuck bei ihnen zu suchen. Auch das geschah in Gegenwart der Kinder …«
Else Rotter:
»Nach Beendigung der Kriegshandlungen plünderten die Angehörigen der Sowjetarmee Landskron tagelang aus. Viel schlimmer als sie gingen die Tschechen vor, die nach dem Abzuge der Russen in Landskron eine wahre Schreckensherrschaft errichteten.
Partisanen aus dem Gebiet um Königgrätz veranstalteten unter den Deutsdien ein Massaker, das allgemein unter dem Namen “Landskroner Blutge-richt” bekannt wurde. An der Spitze dieser Vorgänge, die sich im Juni 1945 ereigneten, stand der Mühlenbesitzer Hrabacek, aus Weipersdorf, ein ehemaliger Klient meines Mannes. Unter dem Vorwand, nach Waffen zu suchen, stürzte sich die tschechische Meute auf die deutsche Bevölkerung und trieb ohne Unterschied des Alters, der politischen Einstellung (Parteizugehörigkeit usw.) alle Männer auf dem Marktplatz von Landskron zusammen. Dort mußten sie mit
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erhobenen Händen warten, bis alle Opfer beisammen waren Etwa 50 Männer (darunter die mir bekannten Ing. Neugebauer, Ing. Dietrich, ein SOjähriger Greis und der Steueramtsleiter Jenisch) wurden hierauf ohne Verfahren an den Kandelabern aufgehängt. Die Schreie der Gemarterten waren durch die ganze Stadt zu hören. An die hundert ältere Männer wurden in ein zu Luftschutzzwecken errichtetes Wasserbecken geworfen. Herbeigetriebene Hitlerjungen wurden gezwungen, zu verhindern, daß die Opfer das Becken verließen. Mein Mann, ein Arzt und ein älterer Lehrer entgingen als einzige in unserer Straße dem Blutbad, weil sie von einem befreundeten Tschechen, der ihnen beteuerte: “Wir sind auch Men-schen” vor dem Verlassen der Wohnung gewarnt wurden.«
Alfred Schubert:
»Am Dienstag nach Pfingsten wurden aus der Tischlerwerkstätte, in der ich Lehrling war, die 7 Arbeiter im Alter von 16 bis 60 Jahren von den tschechischen Partisanen auf den Marktplatz von Grulich geführt und dort in der grausamsten Weise gequält und mißhandelt. Auch andere Deutsche wurden dort zur selben Zeit schwer mißhandelt. Drei wurden sofort an Ort und Stelle erschossen - darunter eine Frau. Von unseren Mißhandelten ist einer am nächsten Tage seinen Verletzungen erlegen. Geschlagen wurde mit schweren Knüppeln, Ketten und Geißeln.«
Hans Strobel:
»Am 9. 5. 1945 meldete ich mich gemäß der Aufforderung mit meiner Familie bei der Prager Polizei und wurde 14 Tage in Pankratz festgehalten. Alle Häftlinge wurden, genauso wie ich, aufs schwerste mißhandelt. Am 26.
5. 1945 wurde ich mit einem Transport von 6000 Leuten - Männer, Frauen und Kinder - nach Theresienstadt gebracht. Bei Ankunft dort wurden wir wahllos mit Knüppeln, Axtstielen, Gewehrkolben usw. aufs grausamste verprügelt. 59 Männer wurden dabei erschlagen; es waren meist ältere Männer, die nicht schnell genug laufen konnten. Ungefähr 200 Personen sind in der nächsten Zeit an Folgen der Mißhandlungen gestorben. Mir selbst wurden dabei die Ellbogengelenke und die Elle und die Speichen gebrochen. Eine ärztliche Hilfe war nicht vorhanden.«
Ernst Schorz:
»Ich wurde am 27. 8. 1945, wahrscheinlich auf Betreiben des tschechischen Verwalters meines Hofes bei Mährisch-Ostrau, ins Lager gebracht. Dort wurde ich als grubenuntauglich befunden und ins Ziegelellager Mährisch-Ostrau geschickt. Am Wege dorthin wurden wir alle geschlagen und mit Füßen getreten. In diesem Lager wurde ich einer Beerdigungskolonne zugeteilt und arbeitete
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drei Wochen in dieser. Während dieser Zelt mußten wir die Verstorbenen des Lagers auf den Palatzky-Friedhof schaffen und dort begraben. In den drei Wochen habe ich ungefähr 200 Leichen aus dem Hanke-Lager in Mährisch-Ostrau auf den Friedhof geschafft. Sie waren meist verstümmelt. Teilwelse waren die Arme und Beine abgehackt, es waren auch viele weibliche Leichen darunter. Die Leichen wurden zuerst am Friedhof begraben und nach drei Wochen wieder ausgegraben und im Krematorium verbrannt. Von meinem Freund Krischke aus Klantendorf bei Fulnek hörte ich auf seinem Totenbett folgendes, er hatte es als Augenzeuge erlebt. Seine Frau, im 8. Monat schwanger, mußte sich im Hanke-Lager nackt an die Wand stellen und wurde mit Knüppeln so lange auf den Bauch geschlagen, bis die Frucht abging und sie selbst starb. Krischke, der lange Zelt im Hanke-Lager war, hat mir ferner erzählt, daß er Augenzeuge war, wie eine Frau, mit Händen und Füßen am Rücken gebunden, an einer Wand hochgezogen wurde und ihr mit einem Messer beide Brüste abgetrennt wurden. Ich selbst wurde im Ziegeleilager wie alle Häftlinge schwer mißhandelt. Mir wurden auf der rechten Seite alle Zähne ausgeschlagen, und ich erlitt Verstauchungen der Hände und der Arme. Der Lagerführer drängte auf Bestrafung von zwei Posten, die mich mißhandelt hatten. Bei der Verhandlung aber erklärte der Richter: “Er ist ein Deutscher, sie hätten ihn noch mehr schlagen sollen.«
Karl Schneider:
»Ich war 14½ Monate im Lager Thomasdorf interniert. Eingeliefert wurde ich am 15. 6. 1945. Mir wurde zur Last gelegt, im Jahre 1938 einen Tschechen erschossen zu haben. Ich wurde auf das schwerste und grausamste mißhandelt. In vier Wochen wurde ich 16mal einzeln zu verschiedenen Zeiten der Nacht verprügelt. Dabei wurden Gummiknüppel, Peitschen, Ketten, Kanthölzer usw. verwendet. Ich bin jedesmal so lange geschlagen worden, bis ich bewußtlos war. Durch Fußtritte wurden mir drei Rippen eingetreten, außerdem wurden mir die Zähne eingeschlagen, und das Schienbein verletzt. Wenn ich zu Boden fiel, wurde rechts und links von meinem Kopf in den Boden geschossen, ein Wolfshund auf mich gehetzt usw. Am l. 8.1945 wurde ich in das Lager Adlersdorf überführt, wo ich ebenfalls mißhandelt wurde. Am 17. 8. mußte mich Franz Schubert aus Niklasdorf ohrfeigen. Da er es nicht stark genug tat, erhielt er einen Schlag ins Gesicht, daß er tot umfiel. In derselben Nacht wurde auch Kamerad Schiebl zu Tode geprügelt und der 16jährige Knoblich aus Hermannstadt, nach grausamen Quälereien die ganze Nacht hindurch, erschossen. Am 20. 7.1946 bereits war durch eine Zeugenaussage meine Unschuld erwiesen worden. Mein erstes Verhör fand aber erst am 10. 8. 1946 statt, wor- auf ich dann entlassen wurde. In Thomasdorf bin ich auch Zeuge der furchtbaren Marterungen des Dr. Pablowsky aus Freiwaldau gewesen, der am 30. 8. 1946 seinen Verletzungen erlegen ist.«
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Rudolf Zebisch:
»Ich kam im Mai 1945 von der Wehrmacht nach Hause, wurde in Leitmeritz von den Tschechen verhaftet und in das Lager Theresienstadt eingeliefert. Bei der Verhaftung wurde ich von den Tschechen schwer mißhandelt. Fünf meiner Kameraden wurden dabei erschlagen. In Theresienstadt selbst waren Mißhandlungen an der Tagesordnung. Bis November 1945 wurden jede Nacht die Häftlinge mißhandelt. Im April 1946 setzten die Mißhandlungen abermals ein und wurden bis zu meiner Entlassung im Juni fortgesetzt. Von vier Transporten, die im Juni und Juli 1945 aus Prag nach Theresienstadt kamen, wurden jedesmal bei der Einlieferung gegen 200 Menschen erschlagen. Ein deutscher Sanitäter erzählte mir im Mai, daß die Zahl der registrierten Toten in Theresienstadt bis zu dieser Zeit 1500 betrug. Außerdem sind dort viele umgekommen, die nicht registriert wurden. Ich selbst habe die ersten sechs Wochen täglich bei der Wegschaffung der Leichen aus den Zellen mitgeholfen. Es waren jeden Tag 30 bis 45 Tote, die auf einem Leiterwagen ohne Registrierung ins Krematorium geschafft wurden. Ich selbst habe mit eigenen Augen gesehen, wie gegen 50 Leute mit Knüppeln erschlagen worden sind. Unter den Erschlagenen waren auch Frauen. Ich selbst habe von Juni 1945 bis zu meiner Entlassung Ende Juni 1946 einen Kessel geheizt. Ich wurde wiederholt auch bei der Arbeit geschlagen und mit Füßen getreten.
Ich kann diese Aussagen beeiden und auch andere Zeugen dafür angeben.«
Namenlos:
»Am 28. 5. 1945 wurde ich in Welhenitz, Bezirk Bilin, auf dem Hof meines Schwiegervaters verhaftet. Ich wurde gefesselt, geschlagen und schließlich mit dem Auto nach Welpet gebracht. Dort wurde ich, an Händen und Füßen gefesselt, dreimal hintereinander bewußtlosgeschlagen und dann in einen Einmannbunker geworfen. In Welpet waren bereits am 22. Mai 1945 elf sudetendeutsche Bauern von dem Kommando des tschechischen Leutnants Cerny erschossen worden. Durch einen Zufall entging ich demselben Schicksal und sah, wie im Lager Leute täglich mißhandelt, erschossen oder mit einem Hammer wie das Vieh erschlagen wurden. Leutnant Cerny nahm die meisten Erschießungen persönlich vor, und ich habe im weiteren Verlaufe ungefähr 20 Ermordungen persönlich gesehen. Ich selbst mußte unter anderem dem Leutnant Cerny die mit Blut befleckten Stiefel ablecken. Nach ungefähr 14 Tagen wurde ich selbst zur Erschießung nach Prag gebracht. Dort wurde festgestellt, daß aber kein Grund zu einer Bestrafung gegen mich vorlag, und ich wurde in das Lager Rusin überstellt, wo ich wieder Zeuge zahlloser Mißhandlungen gewesen bin.«
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Ein Namenloser erzählt:
»Am 26. April 1945 war die Schlacht bei Brunn beendet; in den ersten Nachmittagsstunden hielten die Russen Einzug in Brunn, der Landeshauptstadt von Mähren. Die hierdurch frei gewordenen nationalen Kräfte der Tschechen, insbesondere die Mitglieder der ehemaligen Sokol-Organisationen, geleiteten die russischen Soldaten mit ihren kommunistischen Führern in die Wohnungen der Volksdeutschen und auch der Kollaborateure und übergaben sie der Plünderung. Es wurden nicht nur Schmuck und Geldwerte, sondern auch Sachwerte enteignet und die restlichen Möbel unbrauchbar gemacht.
Die Bevölkerung deutscher Sprache, besonders Mädchen und Frauen, soweit sie eingefangen wurden, kamen in das Kolleg, woselbst sie kaserniert blieben und sich den russischen Truppen zur Verfügung halten mußten. Von hier aus wurden viele geschlechtskrank und innerlich zerrissen in Spitäler abtransportiert, wo sie einer oberflächlichen Behandlung, in Kellerräumen liegend, übergeben wurden.
Wiederholt wurden die in den Wohnungen verbliebenen Deutschen häuserblockweise plötzlich zusammengestellt, durften nur das Notwendigste mitnehmen und mußten ins Sammellager. Solche befanden sich in Obrowitz in einem Eisenbahntunnel, auf der Kleidovka und in Malmeritz, alles Außenbezirke von Brunn. Hier wurden sie von kommunistischen Elementen, die für die Bewachung zu sorgen hatten, derart verprügelt, daß Fälle von Rippenbrüchen und anderen inneren Verletzungen, ja selbst Todesfälle zu verzeichnen waren. Die Toten wurden all ihrer Habe beraubt, die nackten Leichen mit Mistgabeln auf Tücher geschaufelt und dann auf der Erde zum nächsten Wald gezogen, woselbst sie verscharrt wurden.
Zu diesen Arbeiten wurden ebenfalls Volksdeutsche benützt, zur erhöhten Raschheit mit Ruten angetrieben und kamen dann selbst verletzt zurück. Diese Vorgänge wiederholten sich mehrere Male während der Monate April und Mai und boten den Durchführenden Gelegenheit, die letzten Vermögensreste der leeren Wohnungen wegzurauben. Solche Raubzüge wurden behördlich geschützt, und zwar durch die Mitteilung, daß das Vermögen der Deutschen in der Tschechoslowakei auf Konto der Reichsdeutschen Reparationen eingezogen werden muß. Vor den Mißhandlungen blieb selbst das Alter nicht verschont. Auch über 70jährige Personen blieben mit gebrochenen Gliedern verwundet im Straßengraben liegen, wo sie der Erschöpfung erlagen.
Diese Vorgänge wiederholten sich planmäßig auch in allen anderen Städten der CSR und selbst auf dem flachen Lande. Die Streudeutschen, als Einzelfamilien in tschechischen Orten lebend, wurden von den aufgehetzten Bewohnern unter Anführung kommunistischer Funktionäre aus ihren Wohnungen vertrieben, die Männer vielfach erschlagen und die Frauen und Mädchen des Tages zur Arbeit für die roten Truppen angehalten und des Nachts von ihnen verge-
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waltigt. Unter diesen Vergewaltigungen befanden sich nicht nur Kinder von 8, 10 und 12 Jahren, sondern auch Greisinnen bis zu 80 Jahren, welche letztere sowie viele andere Frauen der geschlechtlichen Überreizung erlagen. Viele deutsche Soldaten wurden von den tschechischen Turnern (Sokoin) überfallen, ausgeplündert, erschlagen oder erhängt, und es wurden Leichen gefunden, die die unmöglichsten und grausamsten Verletzungen aufwiesen. Auch diese Leichen wurden in den Wäldern verscharrt.
Die Volksdeutsche Lehrerin aus Zinsendorf bei Brünn, 55 Jahre alt, wurde von den Sokoin in die Turnhalle geschleift und dort mit dem Gesicht zu Boden gelegt. Unter Anführung und Aufhetzen eines gewissen Nowotny, Tscheche aus Zinsendorf, mußte eine Gruppe jugendlicher Sokoin dieselbe mit Füßen bearbeiten, auf ihr herumspringen und ihr mit den Schuhabsätzen ins Gesicht schlagen. In schwerverletztem Zustand, mit einem verrenkten Unterkiefer, wurde sie mit Eisenruten angetrieben und mit ähnlich bearbeiteten Volksdeut- schen 10 km weit zu Fuß nach Brünn getrieben, wo sie im Kolleg eingesperrt wurden, bis sie der Erschöpfung und den Verwundungen erlagen.
Die Gleichmäßigkeit und planvolle Durchführung all dieser Verfolgungen bewiesen eindeutig, daß diese Aktion von einer einheitlich übergeordneten Stelle angeordnet und eingeleitet wurde.
In den Abendstunden des 30. Mai 1945 wurden die Volksdeutschen Brünns und auch der Brünner Sprachinseln aus ihren Wohnungen durch die Polizei und Gendarmerie herausgeholt und unter Vorspiegelung, daß sie sich wieder in ein Lager zu begeben hätten, und dies nur für einige Tage, zusammengeholt, das mitgenommene Handgepäck einer erneuten “Revision” unterzogen, mehrfach beraubt, dann wurden die Deutschen unter Beaufsichtigung und Antreibung durch Partisanen (Tschechen) aus Brünn auf die Straße nach Wien getrieben. Zur Antreibung benützten sie eigens geflochtene Ruten mit eingeflochtenen Stahlstücken. Den Weg bis Wien, ungefähr 154 km, mußten diese Emigranten jeden Alters, also auch Kinder, selbst Greise über 70 Jahre, zurücklegen. Der Zug kam auch bei dem Zentralfriedhof von Brünn vorbei, wo er Zeuge einer behördlich angeordneten Totenschändung des Friedhofes war. Die Monumente waren umgestürzt, und alle deutschen Gräber geschändet. Die Straße von Brünn nach Wien wurde für manchen Volksdeutschen eine Todesstraße. Viele erlagen den Mißhandlungen, der Erschöpfung und dem Hunger. In den Straßengräben lagen bereits derart viel Leichen, daß die angrenzenden Ortschaften außerstande waren, diese zur gegebenen Zeit zu beerdigen. In Pohrlitz selbst fanden 4000 Deutsche den Tod, auf dem Muschelberg bei Nikolsburg liegen 800 Brünner begraben. Immer neue Opfer forderten der Hungertyphus und die Ruhr. Der Fußmarsch dauerte 8 bis 10 Tage und bot ein Bild grenzenlosen Elends und unsagbaren Leidens. Er stellte einen unaussprechlichen Hohn auf alle Humanität dar.«
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Edeltraut Friedel:
»Auf ein Telegramm meines Mannes fuhr ich Anfang Mai 1945 nach Prag. Dort wurde ich bei meiner Ankunft verhaftet und in die Strafanstalt Pankratz eingeliefert. Gleichzeitig wurden ca. 10 000 Menschen im Pankratz eingeliefert. Davon wurden viele erschossen oder erschlagen, viele sind verhungert. Ich selbst wurde dort mehrmals schwer mißhandelt, sah selbst, wie viele erschlagen wurden. Ein Mann wurde vor seiner Frau und seinen Kindern so lange mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, bis er tot war. Ich sah, wie man Kinder vor ihren Müttern auf dem Boden zerschmetterte und wie besonders schwangere Frauen schwer mißhandelt wurden.«
*
Für all das Entsetzliche, fast Unaussprechliche, gibt es keine Sühne; keine Gerechtigkeit für die Überlebenden und Hinterbliebenen dieser Opfer beispielloser Grausamkeit.
Der eingangs erwähnte Fall des tschechischen Mörders Frantisek Kroupa zeigt im Gegenteil dokumentarisch, daß nicht nur der Osten, sondern auch der Westen die Massenmorde der Tschechen an den Deutschen schützt und nicht daran denkt, sie zu ahnden.
Kroupa hat als Kommissar des Bezirks-Nationalkomitees von St. Joachimsthal zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, von Raub bis Mord, begangen.
Am 12. Mai 1945 übernahm eine Handvoll bewaffneter Tschechen, die sich als National-Komitee (narodni vybor) bezeichneten, die Herrschaft in dem weltbekannten Radiumbad St. Joachimsthal. Auf dem Bürgermeisteramt erschien ein gewisser Frantisek Kroupa, der bereits früher in der staatlichen Tabakfabrik von Joachimsthal als Angestellter gearbeitet hatte. Er stellte sich dem amtierenden deutschen Bürgermeister Franz Schmidt als Vertreter der tschechischen Regierung vor und verlangte die Übergabe des Amtes und der Polizei. Nach der Zusage, daß die Ordnung und Sicherheit unbedingt aufrechterhalten werde, erfolgte die verlangte Übergabe. Kroupa amtierte nun vom 15. Mai an, er erließ alle Befehle, Anordnungen und zeichnete als Vorsitzender des tschechischen Bezirks-National-Komitees.
Einen Tag später, am 16. Mai, wurde das Elternhaus des Emil S., das sich gegenüber der Befehlsstelle Kroupas befand, umstellt, Frantisek Kroupa, im sandfarbenen Sportanzug, drang mit über 10 schwerbewaffneten Tschechen in das Haus ein. Die Männer verteilten sich auf alle Stockwerke und wollten mit einer gründlichen Hausdurchsuchung beginnen.
Emil S. machte Kroupa darauf aufmerksam, daß das Haus drei Stockwerke mit insgesamt 52 Türen habe, die alle verschlossen seien, weil sie von Flucht-
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lingen, Ausgebombten, Soldaten und Rote-Kreuz-Schwestern belegt seien. Er sei jedoch sofort bereit, jede Tür ordnungsgemäß aufzuschließen. Aber Kroupa und seine Kumpane zogen es vor, die Türen mit ihren Gewehrkolben einzuschlagen. Dann wurde gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war.
Vor dem Haus »Urania« in Joachimsthal kreischten die Bremsen eines Überfallkommandowagens. Sechs Männer und eine Frau unter der Führung von Frantisek Kroupa stürmten in das Haus. »Machen Sie sich fertig«, brüllten sie Frau Pohl und ihren Sohn an, »in zwanzig Minuten müssen Sie draußen sein.« Auf die Frage der Frau, was denn los sei, hieß es: »Das werden Sie schon sehen.« Herr Pohl, der sich noch als Leiter der Ortskrankenkasse von Jo-achimsthal im Amt befand, war noch im Büro. Seine Frau bat deshalb, mit der Ausweisung zu warten, bis man ihn geholt habe. Daraufhin fuhr ein junger Gendarm in das Büro Pohls und holte diesen in sein Haus, nachdem er ihm vorher die rot-weiße Armbinde mit der Aufschrift »Ochranen narodnim vyborem«, das heißt »geschützt durch den narodni vybor«, abgerissen hatte. In fünf Minuten mußte die Familie Pohl dann ihr Haus verlassen. Man riß ihnen die Eheringe vom Finger, die Uhren aus der Tasche, leerte ihnen die Geldbörsen aus und wies ihnen pro Person nur sieben Mark zu. Frau Pohl nahm man einen guten Mantel weg und gab ihr von ihren sieben Mänteln den schlechtesten. Kroupa bemerkte dazu: »Brauchen Sie das nicht, werden Sie bekommen blaues Arbeitskleid.« Dann verteilten die Plünderer ihre erbeuteten Gegenstände vor den Augen der Familie Pohl. Zum Schluß unterzog man die Pohls noch einer Leibesvisitation, die bei dem Sohn noch 5000 Mark zutage förderte. Einer der Männer gab ihm dafür eine Ohrfeige, daß seine Brille in die andere Ecke des Zimmers flog. Kroupa kommentierte trocken: »Werden wir ihn an die Wand stellen.«
Während eine Anzahl Joachimsthaler von tschechischen Partisanen im benachbarten Schlackenwerth zu Tode gefoltert wurden, behielt sich Kroupa vor, in Joachimsthal eine Hinrichtung vollstrecken zu lassen, deren Zeugen zahllos sind. Unter Androhung der Todesstrafe mußte die gesamte Joachimsthaler Bevölkerung am 4. Juni 1945 um 15 Uhr vor dem Rathaus erscheinen. Nichts Gutes ahnend, warteten die verängstigten Menschen. Plötzlich erschien ein Tscheche auf der Rampe des Rathauses und verkündigte, daß der Sägewerksbesitzer und Feuerwehrhauptmann Max Steinfelsner vom Volksgerichtshof zum Tode durch den Strang verurteilt worden sei. Ein Schrecken ging durch die Glieder aller Anwesenden, als man den Delinquenten zu einem Baum führte, an dem die Hinrichtung vorgenommen werden sollte. Niemand durfte den Platz verlassen, alle mußten die grauenvolle Tat mit ansehen. Zwei Deutsche mußten Steinfelsner die Schlinge um den Hals legen. Als die Deutschen die Hinrichtung unfreiwillig vollziehen mußten, gellten Schreie
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in der Menge auf, und viele Menschen mußten vom Schauplatz dieser Schrek-kenstat gebracht werden. Auf den am Baum hängenden Hingerichteten wurden noch mehrere Pistolenschüsse abgefeuert.
Am selben Tag, an dem Joachimsthal Schauplatz dieses erregenden Schau-spiels war, wurde unter persönlicher Leitung von Kroupa bei Otto Patek eine Hausdurchsuchung vorgenommen, die nach ausgiebiger Plünderung mit der Verhaftung Pateks endete. Auf Befehl Kroupas kam er dann in das berüchtigte Lager Schlackenwerth.
In dieser Hölle wurde Patek, wie er heute schildert, mit weiteren 37 Deutschen bestialisch mißhandelt. Am Tage seiner Einweisung wurde er in den Tanzsaal des ehemaligen »Gasthauses zum Franzosen« geführt. Dort standen bereits Inhaftierte blutig geschlagen an den Wänden. Patek mußte sich mit in der Reihe aufstellen. Die Tschechen schlossen nun alle Türen und stellten zwei Posten mit Maschinenpistolen auf. Die Unglücklichen mußten nun den Oberkörper entblößen und erhielten so lange Schläge mit Gummiknüppeln, Leder- und Stahlpeitschen, bis ihnen das Fleisch vom Körper hing und sie blutüberströmt zusammenbrachen. Dann wurden sie mit Kübeln kalten Wassers wieder zur Besinnung gebracht, und das grausame Spiel wiederholte sich von neuem. Auf diese Weise wurden sie dreimal bei Tage und dreimal bei der Nacht mißhandelt.
In der Nacht vom 5. zum 6. Juni kamen elf oder zwölf Tschechen in den Tanzsaal und brachten eine Bank und Decken, mit denen die Fenster verhängt wurden. Als ersten ergriffen sie den Uhrmachermeister Müller aus Joachimsthal, legten ihn auf die Bank und schnitten ihm bei lebendigem Leibe mit einem Messer die Ohren ab, stachen ihm die Augen aus, bohrten ihm mit einem Bajonett in den Mund, stießen ihm die Zähne aus und brachen ihm durch Überlegen der Arme und der Beine über die Bank die Knochen. Da er noch lebte, banden sie ihm Stacheldraht zweimal um den Hals und zogen ihn so lange im Saal herum, bis der Körper kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Bei diesem Umherziehen hatte sich ein Tscheche auf den Körper Müllers gestellt, damit dieser beschwert war. Die Leiche war nur noch ein Fleischklumpen, der in einen Mantel gewickelt und in die Mitte des Saales gelegt wurde. Auf diese Weise wurden in dieser Nacht noch sechs andere Männer ermordet, davon drei reichs-deutsche Soldaten. »Durch dieses Miterleben wurden drei Inhaftierte wahnsinnig und ich selbst dem Wahnsinn nahegebracht«, berichtete Patek. Außer dem Uhrmacher Müller seien noch der Förster Kraus und der Tischlermeister Zechel aus Joachimsthal in dieser Nacht umgebracht worden.
»Sämtliche Verhaftungen und Einweisungen aus Joachimsthal (nach Schlackenwerth) wurden auf Veranlassung von Kroupa durchgeführt«, beendet Otto Patek seinen Be-richt.
»Die grausamen Ermordungen auf Veranlassung des tschechischen Kommissars Kroupa, und zwar an Wilhelm Kühn, Inhaber des Hotels “Stadt Wien”
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(Schädel bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert), an Oberförster Kraus (dem man vorher die Fingernägel mit einer Zange herausriß) und an Sattlermeister Viertel (mit einem großen Hammer erschlagen), kann ich ebenfalls bestätigen«, erklärte Emil Scheithauer, zuletzt wohnhaft in St. Joachimsthal, Nr. 148, an Eides Statt. Scheithauer selbst wurde auf Befehl Kroupas ebenfalls verhaftet und mit anderen 50 Joachimsthalern in ein Zwangslager gebracht.
Später setzte sich Kroupa nach dem Westen ab und wurde von ehemals von ihm Gepeinigten im DP-Lager Murnau entdeckt. Als die Sudetendeutschen versuchten, strafrechtlich gegen Kroupa vorzugehen, wurde dieser Henker von den Amerikanern außer Landes gebracht…
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Verbrechen am Deutschen Volk - Erich Kern 1964
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Das tschechoslowakische Lagersystem ab Mai 1945
(Edith Bergler, Bayreuth)
Nach Heinz Nawratil (“Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948”, 5. Aufl. München 1999) errichtete die tschechoslowakische Regierung ab Kriegsende ein über das ganze Land verteiltes Lagersystem, in dem ein großer Teil der seit 800 Jahren ansässigen deutschen Bevölkerung hauptsächlich aus ethnischen Gründen eingesperrt wurde.
Dieses Lagersystem bestand aus:
1.215 Internierungslagern
846 Arbeitslagern
215 Spezialgefängnissen
350.000 Deutsche waren vor ihrer Vertreibung hier interniert und mußten Zwangsarbeit leisten.
Der Terror und die Umstände in den Internierungslagern der Tschechoslowakei, schreibt Petr Holub am 30. Juni 1997 in der tschechischen Wochenzeitung “Respekt”, forderten nach der Schätzung des tschechischen Historikers Tomáš Staněk aus Troppau (Opava) von Kriegsende (Mai 1945) bis 1946 insgesamt 24.000 bis 40.000 Todesopfer.
Kurt Böhme (“Gesucht wird…Die dramatische Geschichte des Suchdienstes”, München 1970), der frühere Leiter des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes, gibt 1970 die Zahl der in diesen Lagern bis 1955 Verstorbenen oder Verschollenen mit ca. 100.000 an.
Alfred Bohmann (“Das Sudetendeutschtum in Zahlen”, München 1959) nennt für das Jahr 1950 etwa noch 5.000 lebende deutsche Zwangsarbeiter in tschechoslowakischen Lagern.
1955 endete die Internierung deutscher Zwangsarbeiter in der Tschechoslowakei.
Es ist das Verdienst der Politik des damaligen deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Bei Inkrafttreten der Pariser Verträge (5. Mai 1955) wies der Kreml Prag an, die Internierten vor der nach dem 5. Mai zu erwartenden Moskau-Reise Adenauers freizulassen. Die Entlassung erfolgte im Sommer 1955.
Weiterverwendete KZ-Einrichtungen der Nationalsozialisten im tschechoslowakischen Lagersystem
Beispiele:
Terezín (Theresienstadt)
Hagibor in Prag
Prosečnice, später umbenannt in Lešaky (Innerböhmen)
Litvinov (Oberleutensdorf) bei Brüx (Most)
Záluži (Maltheuern) bei Brüx (Most)
Rabstejn, jetzt Havraní (Rabstein) bei Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice)
Chomutov-Sklarska (Komotau-Glashütte)
Rychnov (Reichenau), Kreis Gablonz (Jablonec)
Nová Role (Neu-Rohlau), Kreis Elbogen (Loket)
Bruntál (Freudenthal), Regierungsbezirk Troppau (Opava)
Jiřětín, jetzt Jiřětín oder Jedlovou (St. Georgenthal), Kreis Warnsdorf (Varnsdorf)
Im ersten Jahr nach Kriegsende hießen diese Lager provokativ Koncentračni Tabor (Konzentrationslager).
Sie wurden auch als solche geführt.
Nach einem Jahr wurden sie im Hinblick auf das Ansehen im Ausland umbenannt.
Geändert hat sich aber nur die Bezeichnung. Die unmenschliche Behandlung blieb.
In allen Lagern herrschten:
- Hunger
- physische Gewalt gegen Deutsche aller Altersstufen, auch gegen Säuglinge, Kinder und Greise
- psychische Gewalt gegen Deutsche aller Altersstufen, auch gegen Säuglinge, Kinder und Greise
- völlig unzureichende hygienische Verhältnisse
- mangelnde medizinische Versorgung
- hohe Sterblichkeit
- Zwangsarbeit
Wegen dieser Zustände wandten sich die britischen Unterhausabgeordneten Richard R. Stokes und Strauss mehrfach an die tschechoslowakische Regierung. Schließlich machte sich Stokes vor Ort ein Bild über die Lagerführung. In seinem Bericht im MANCHESTER GUARDIAN vom 10. Oktober 1945 schreibt er:
“…In der Tat wurden viele sudetendeutsche Sozialdemokraten, die wegen ihrer antinazistischen Gesinnung in KZs gebracht [*das ist ja eine laecherliche Behauptung!!!] worden waren, jetzt in tschechische Arbeitslager eingewiesen, aus dem einzigen Grund, weil sie Deutsche waren. … Hagibor, in der Nähe Prags…Die Baracken sind typische Lager-Baracken mit drei-Stock-Betten, ohne primitivste Annehmlichkeiten und mit den schrecklichsten sanitären Einrichtungen…Ich fand alle Arten von Menschen im Lager vor…Das wöchentliche Menue des Lagers: Frühstück und Abendessen, schwarzer Kaffee und Brot, Mittagessen, Gemüsesuppe…Nach meiner Schätzung betrugen ihre Rationen 750 Kalorien täglich, also unter denen in Bergen-Belsen <nationalsozialistisches Konzentrationslager>…Um 6 Uhr kamen die ersten Arbeitgeber mit Autos und Lastautos in das Lager, um die Sklaven auszusuchen und abzutransportieren…”
Auch in das KZ Theresienstadt, aus dem die Häftlinge der Nationalsozialisten befreit worden waren, wurden Deutsche abtransportiert. Dieses KZ übernahmen die Tschechen von den Nazis und führten es mit der Bezeichnung Koncentračni Tabor (KT) Terezín unter Kommandant Alois Průša weiter.
Hans G. Adler, ein von den Nationalsozialisten dort internierter Prager Jude, schreibt dazu in seinem Buch “Theresienstadt 1941-1945”,Tübingen 1960 :
“Die Befreiung von Theresienstadt hat das Elend an diesem Ort nicht beendet…In die Kleine Festung wurden Deutsche des Landes und reichsdeutsche Flüchtlinge eingeliefert…die Mehrzahl, darunter viele Kinder und Halbwüchsige, wurde bloß eingeliefert, weil sie Deutsche waren. Nur weil sie Deutsche waren..? dieser Satz klingt erschreckend bekannt; man hatte bloß das Wort “Juden” mit “Deutschen” vertauscht. Die Fetzen, in die man die Deutschen hüllte, waren mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Menschen wurden elend ernährt, mißhandelt, und es ist ihnen um nichts besser ergangen, als man es von deutschen Konzentrationslagern her gewohnt war…Die Anzahl der Häftlinge wechselte und dürfte 3.000 kaum einmal überstiegen haben. Nur wenige wurden eines Verbrechens überführt und abgeurteilt, viele wurden erschlagen oder gingen im Lager zugrunde…”
Der deutsche Arzt Dr. Siegel berichtet in den “Dokumenten zur Austreibung der Sudetendeutschen” (4. Aufl. München 1952):
Im KT Terezín befanden sich auch sechs Juden, die die nationalsozialistischen KZs überlebt hatten. Sie waren hier von Tschechen eingesperrt worden, weil sie Deutsche waren.
Ab Kriegsende sind im KT Terezín 1.100 tote Deutsche registriert, 670 davon namentlich.
Die Zahl der Toten wird auf 1.300-1.400 geschätzt.
Trotzdem sagte der tschechische Premier Miloš Zeman am 19. Mai 2002 bei einer Gedenkfeier für tschechische NS-Opfer in Terezín (Theresienstadt), Tschechen und Slowaken hätten Deutsche nie in Konzentrationslager gesperrt. Diese Lüge ist an Impertinenz und Unmoral nicht mehr zu übertreffen.
Beispiele besonders berüchtigter tschechoslowakischer Konzentrationslager, die nach Kriegsende 1945 im tschechischen und sudetendeutschen Gebiet errichtet worden waren:
Adolfovice (Adelsdorf), Kreis Freiwaldau (Jeseník)
Domašov (Thomasdorf), Kreis Freiwaldau (Jeseník)
Die Lager um Mährisch Ostrau (Ostrava), besonders das Hanke-Lager
Die Lager um Witkowitz (Vitcovice)
Jiřětín, jetzt Jiřětín oder Jedlovou (St. Georgenthal), Kreis Warnsdorf (Varnsdorf)
Bruntál (Freudenthal), Regierungsbezirk Troppau (Opava)
Karthaus (verschwunden) bei Jitschin (Jičin))
Olomouc-Hodolany (Olmütz-Hodolein)
Horní Staré Město (Ober Altstadt) bei Trautenau (Trutnov)
Rychnov (Reichenau), Kreis Gablonz (Jablonec)
Terezín (Theresienstadt)
Ústi-Skrivanbole (Aussig-Lerchenfeld)
Chomutov-Sklarska (Komotau-Glashütte)
Kadaň-Prunéřov (Kaaden-Brunnersdorf)
Rabstejn, heute Havrani, (Rabstein) bei Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice)
Nová Role (Neu Rohlau), Kreis Elbogen (Loket)
Ušovice (Auschowitz) bei Marienbad (Mariánské Lázně)
Město Teplá (Stadt Tepl)
Třemošná (Tremoschna) bei Plzeň (Pilsen)
Plzeň – Bory
Chrastavice bei Taus (Domažlice)
Týnice in Innerböhmen
Prosečnice (heute Lešaky) in Innerböhmen
Dubí bei Kladno
Helenín (Helenenthal) in der Iglauer Sprachinsel
Horní Kosov (Obergoß) in der Iglauer Sprachinsel
Bartoušov (Pattersdorf) in der Iglauer Sprachinsel
Kaunitz-Kolleg in Brünn (Brno)
Malmeritz in Brünn (Brno)
Pohořelice (Pohrlitz)
In Groß-Prag gab es 25 Lager für Deutsche. Besonders gefürchtet waren:
Hagibor
Rais-Schule
Stalinová
Stadion Strahov
Hloubětín
Im Raum Brüx (Most) gab es über 30 Konzentrationslager für Deutsche. Besonders gefürchtet waren:
Záluži (Maltheuern) Nr. 27, 28, 31, 32, 38b, Jugend- und Frauenlager 17, 18
Most (Brüx) Nr. 37
Dolní Jiřetin (Nieder-Georgenthal) Nr. 22, 25
Vrchoslav (Rosenthal) Nr. 33, 34
Litvinov (Oberleutensdorf)
Ein Beispiel:
Koncentračni Tábor Litvinov (Konzentrationslager Oberleutensdorf):
Lagerkommandant: Karel Vlasak, ehemaliger Kohlenarbeiter im Zentrumschacht Maltheuern
Über dem Torbogen des Eingangs war in großen Buchstaben der Wappenspruch der Tschechen zu lesen: “Pravda vitězi” (Die Wahrheit siegt)
Zu beiden Seiten des Eingangs wehten tschechoslowakische Staatsfahnen.
(Bei nationalsozialistischen Konzentrationslagern war über dem Eingang zu lesen: “Arbeit macht frei”. Zu beiden Seiten des Eingangs wehten nationalsozialistische Hakenkreuz-Fahnen.)
Wie aus vielen Berichten hervorgeht, haben die Tschechen nicht nur die Praktiken und Methoden in den Konzentrationslagern des NS-Regimes kopiert und “verfeinert”, sondern auch den Zynismus, der sich im Anbringen eines solchen Spruchs und im Hissen der Staatsfahnen zeigte.
- Bei der Einlieferung in das Koncentračni Tábor Litvinov mußten abgegeben werden:
- Uhren, Schlüssel, Ausweise, Kleidung und Schuhe.
- Die Arbeitsstelle der Häftlinge waren die 4 km entfernt liegenden Hydrierwerke (Stalin-Werke). Dort verflüssigte man Steinkohle zur Gewinnung von Treibstoff.
- Um die Häftlinge zu quälen, mußten alle Holzschuhe tragen, in denen sie den Weg täglich zweimal im Laufschritt zurückzulegen hatten.
- Kopfbedeckungen waren generell verboten, damit brennende Sonne, Regen, Wind usw. auf die kahlgeschorenen Köpfe einwirken konnten.
- Der Tag begann um 3.30 Uhr mit dem Wecken, die Nachtruhe um 22.00 Uhr.
- Während 18, 5 Stunden mußten die Häftlinge arbeiten, stundenlang stehen, wurden gejagt, geschlagen und durften nie auf ihrer Pritsche liegen.
- Das Essen bestand aus Wassersuppe, etwas Brot und schwarzem Kaffee.
- Häftlinge, die außerhalb des Sanitätsblocks durch Gewalteinwirkung starben, wurden nicht auf dem Friedhof beerdigt, sondern außerhalb des Lagers an der Bahnstrecke verscharrt.
Quellen:
Turnwald, Wilhelm: (Hg.) zus. mit der Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher Interessen: Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen, 4. Auflage, München 1952
Schieder, Theodor (Hg.): Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bd. IV/I, Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei, Bonn 1957
Die tschechische Regierung verweigert bis heute (Januar 2005) Entschädigung der Zwangsarbeit für :
- Die in der Tschechoslowakei verbliebene deutsche Minderheit, obwohl diese Personen Zwangsarbeit für den Staat leisten mußten, dessen Staatsbürger sie heute sind.
- Die sudetendeutschen Zwangsarbeiter, auch diejenigen, die zehn Jahre lang durch Zwangsarbeit ausgebeutet worden waren.
Die tschechoslowakische Regierung forderte aber ab 1999 von der Bundesregierung Entschädigung für tschechische Zwangsarbeiter.
Dabei verschwieg sie:
- Dekret 108 vom 25. Oktober 1945, das in §7 Punkt 3 die bevorzugte Entschädigung der “aus rassischen, nationalen und politischen Gründen” Verfolgten aus den konfiszierten sudetendeutschen Besitzungen vorschreibt.
- Das bis heute andauernde Nichtbeachten dieses gültigen Gesetzes, wodurch den NS-Opfern das ihnen Zustehende vorenthalten wird.
Im März 2000 stellte die Bundesregierung - ohne auf Dekret 108 hinzuweisen - 423 Millionen D-Mark zur Entschädigung tschechoslowakischer Zwangsarbeiter bereit.
Aus dieser Summe wurde pro Person als Entschädigung gezahlt:
- 15.000 D-Mark für Zwangsarbeit in nationalsozialistischen KZs;
- 5.000 D-Mark für Fronarbeit an anderer Stelle.
Quelle: http://www.egerer-landtag.de/Geschichte/TschechischesLagersystem.htm
[*Bemerkung by germanvictims]
Genozid Deutscher*Tschechoslowakai
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Lese hier:
200,000 Sudetendeutsche zuviel
http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/200000zuviel
Das Andere Lidice
http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/lidice/dal00.html
Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen:
http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weissbuch/dasd00.html#inhalt
Buecher zum Kaufen:
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